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Vorname:Nathaniel
Nachname:Radu
Spitzname:Nate
Alter:17
Geburtstag:12.04.2005
Blutstatus:Reinblut
Wesen/Fähigkeit: In meiner Ahnenreihe kommt Veelablut vor, aber das ist schon zuviele Generationen her, um mich noch zu beeinflussen
Wohnort: Rumänien, nahe Bukarest.
Vater
Name: Adrian Radu
Geburtsdatum (Alter): 03.01.1970 (wäre 52, Sterbealter 35)
Beruf: Eigentlich Zauberstabmacher, aber mein Vater war immer mit anderen Dingen beschäftigt und hat den Beruf nie wirklich ausgeübt.
Aussehen: Auf Portraits und Bildern hat mein Vater dunkelbraune Haare und die grünen Augen seines Vaters. Er sah ziemlich gut aus, allerdings hatte er nicht (mehr) das charmante Lächeln meines Großvaters, sondern wirkte auf den Bildern, die ich kenne, immer etwas nervös.
Beziehung zu eurem Charakter: Mein Vater ist gestorben, als ich noch nicht geboren worden war. Ähnlich wie bei meinem Urgroßvater mache ich ihn aber für das verantwortlich, was mit unserer Familie passiert, und stehe ihm daher ablehnend gegenüber, obwohl ich ihn gleichzeitig gern kennenlernen würde.
Mutter
Name: Lilian Radu, geb. Winchester
Geburtsdatum (Alter): 07.03. 1974 (48)
Beruf: Hausfrau
Aussehen:Meine Mutter hat rötlich-blonde Haare und braune Augen. Sie ist klein und sehr zierlich gewesen und früher hatte sie immer ein Lächeln auf den Lippen, wenn ich zu ihr gekommen bin.
Beziehung zu eurem Charakter: Bis Denisa sie endgültig zerstört hat, hatten wir eine sehr enge und liebevolle Beziehung. Meine Mutter ist eine wundervolle Person gewesen und ich verstehe nicht, warum sie verdient haben sollte, was ihr angetan wurde.
Großvater
Name: Rasvan Radu
Geburtsdatum (Alter): 09.06.1948 (74)
Beruf: Zauberstabmacher (das ist eine Familientradition)
Aussehen: Er ist das ganze Gegenteil seines Vaters, was wohl an den Veelagenen liegt. Mein Großvater hat selbst heute noch ein entwaffnendes Lächeln, viele Lachfältchen und ist ziemlich rüstig. Keiner traut ihm sein Alter zu. Seine Haare sind ebenso grau wie die seines Vaters, doch seine Augen sind strahlend grün. Mein Großvater leidet an einer Rot-Grün-Schwäche. Das kommt vermutlich davon, wenn deine Mutter die Nichte deines Vaters ist.
Beziehung zu eurem Charakter: Mein Großvater hat mich großgezogen. Ich bin ihm dafür sehr dankbar und er ist der einzige Mensch, mit dem ich uneingeschränkt über alles reden kann. Aber obwohl ich ihm das nie ins Gesicht sagen würde, habe ich ein Problem damit, dass er einfach zuschaut, wie Denisa mit unserer Familie umgeht.
Urgroßvater
Name: Cosmin Radu
Geburtsdatum (Alter): 03.11.1898 (Sterbealter: 66)
Beruf: Zauberstabmacher, aber auch er übte diesen Beruf kaum aus.
Aussehen: Auf alten Portraits sieht er sehr streng aus, mit schon früh stahlgrauen Haaren, blassen, blauen Augen und einem verkniffenen Gesichtsausdruck.
Beziehung zu eurem Charakter: Ich habe ihn nie kennengelernt, aber irgendwie ist er verantwortlich für all das Leid, also kann ich ihn nicht ausstehen.
Avatarperson: Gaspard Ulliel
Augen: Ich habe blaue Augen. Eine Farbe, die seit meinem Urgroßvater nicht mehr in der Familie vorkam. Allerdings sind meine Augen nicht blass, sondern sogar relativ dunkel, fallen wegen meiner ebenso dunklen Haare aber trotzdem als erstes auf, wenn man mich anschaut.
Haare: Ich habe sehr dunkle, braune Haare, die ich mal etwas länger und mal relativ kurz trage. Nur raspelkurz mag ich gar nicht, eine gewisse Länge müssen sie schon haben.
Statur: Mit dem Charme ist bei mir auch die Zierlichkeit einer Veela verlorengegangen. Ich bin nicht gerade ein Schrank von Junge, aber kräftiger gebaut als mein Vater, mit ein paar Muskeln und jeglicher Abwesenheit der Eleganz, mit der er sich bewegt haben soll. Ich bin 1,87m groß und wiege 82kg.
Look in the mirror: Ich würde von mir selbst behaupten, dass ich ganz gut aussehe, aber ich mache nichts daraus. Meine Haare sind meistens ein bisschen unordentlich, weil ich die Angewohnheit habe, mit meiner Hand durch sie zu streichen, wenn mich etwas nervös macht, ich nachdenke … eigentlich immer. Meinen Kleidungsstil würde ich als unauffällig-elegant beschreiben, was aber eher daran liegt, dass mein Großvater auf ein gewisses Auftreten wert legt, als daran, dass ich selbst es tue. Wenn ich in einen Raum komme geschieht … nichts. Ich bin jemand, den man nicht mal auf den zweiten Blick, sondern erst auf den dritten oder vierten wirklich wahrnimmt. Leider gefällt den Menschen, die oft genug hinschauen, meist, was sie sehen.
Charakter: Ich habe charakterlich eigentlich nichts von der Familie Radu geerbt, außer man zählt die Ausgeglichenheit meines Großvaters als Eigenschaft der Radus. Wir beide sind aber eigentlich auch in diesem Familienzweig die einzigen Personen, die vom Grundcharakter her sehr gefestigt und ruhig sind. Was mir absolut fehlt, ist der Charme meiner Vorfahren. Mit meinem Vater ist eindeutig der Letzte in der Radu-Familie verstorben, bei dem das Veelagen sich noch großartig ausgewirkt hat. Ich bin grundsätzlich weder unsicher im Umgang mit Menschen, noch sind sie mir egal. Im Gegenteil. Ich bin jemand, der sich schnell um andere sorgt und genau deshalb halte ich mich von ihnen fern und gebe mich distanziert. Niemand soll in meine Probleme hineingezogen werden. Flirten liegt mir nicht, was vielleicht daran liegt, dass ich es immer vermieden habe. Ich kann halbwegs schlagfertig sein, wenn ich mich verteidigen muss, aber das nutze ich selten. Leider muss ich zugeben, dass ich nicht nur misstrauisch und vorsichtig bin, wenn es um andere Menschen geht, ich habe manchmal das Gefühl, dass ich schon so paranoid wie mein Vater werde. Ganz so schlimm ist es natürlich noch nicht, aber manchmal glaube ich aus den Augenwinkeln Denisa zu sehen oder einen Schatten an der Wand, der gar nicht da ist oder zu nichts gehört. Wahrscheinlich versuche ich einfach etwas zu aufmerksam auf meine Umgebung zu achten.
Eine Stärke, die ich sehr zu schätzen gelernt habe, ist meine Merkfähigkeit. Ich kann mir fast alles, was ich einmal gelesen, gehört oder gesehen habe, problemlos merken. Für meine Recherchen ist das Gold wert und auch das Lernen von Sprachen macht es einfach. Ich bin allerdings nicht überdurchschnittlich intelligent, zumindest sagen mir das meine Leistungen im Arithmantikbereich an meiner letzten Schule. Was gibt es noch zu sagen? Ich bin zielstrebig, geduldig und sportlich, könnte nicht mal auf Kommando einen Witz reißen, wenn es um mein Leben ginge, und liebe Bücher. Ich würde mich weder als arrogant noch als unsicher beschreiben – ich weiß einfach, wer ich bin, und bin zufrieden damit.
Stärken: ruhig, selbstbewusst, sehr gutes Gedächtnis, eigentlich sehr mitfühlend
Schwächen: misstrauisch, zurückgezogen, distanziert, kann sich nur schwer wirklich entspannen
Vorlieben: Bücher, Zaubereigeschichte, Rumänien, Sprachen
Abneigungen: Geister, penetrante Menschen, jede Art von Kohl, Denisa
Sexuelle Orientierung: Heterosexuell
Status:Single
Vergeben an:-
Freunde:Ich weiß nicht, ob es gesund für andere Menschen wäre, mit mir befreundet zu sein
Ex-Partner:
Beste Freundin:
Bester Freund:
Bekannte:
Feinde:
Haus: Gryffindor
Jahrgang: 7
Lieblingsfächer: Alte Runen und Geschichte der Zauberei – Alte Runen habe ich gewählt, um Bücher, die vor Jahrhunderten geschrieben worden sind, noch entziffern zu können. Vielleicht finde ich ja irgendwann etwas, das mir gegen Denisa hilft. Dabei habe ich meine Vorliebe für Geschichte entdeckt.
Hassfächer: Wahrsagen – ich habe es freiwillig belegt, um vielleicht mehr über die Zukunft herauszufinden, aber am Ende habe ich jedes Mal Angst, meinen baldigen Tod vorherzusagen.
Wahlfach ab der 3. Klasse: Alte Runen, Wahrsagen
Stundenplan ab Klasse 6: Alte Runen, Wahrsagen, Verwandlung, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Zauberkunst, Zaubertränke, Geschichte der Zauberei
Quidditch: Ich bin ein guter Flieger, spiele aber nicht
Amt: Ich bin neu an der Schule, also nichts von alldem
Patronus: Ein Ziesel – zum Glück leuchtet das Viech, sonst würde ich meinen eigenen Patronus irgendwo im Wald oder hohen Gras selbst nicht sehen
Zauberstab: Akazie, Veelahaar, 10 Zoll, peitschend – das Veelahaar stammt übrigens nicht aus meiner Familie. Ich hätte mir ganz sicher einen anderen Kern ausgesucht, aber dieser Zauberstab wollte mich nunmal, also was soll‘s. Dafür mag ich sein Holz. Akazie passt zu mir und lässt nicht zu, dass mein Zauberstab von irgendjemand anderem als mir benutzt wird.
Haustier: Ich habe mir eine Eule zugelegt, um mit meinem Großvater in Kontakt bleiben zu können. Ihr Name ist Arsenie und sie ist ein Pagodenkauz.
Vergangenheit:
Um meine Geschichte zu erzählen, muss ich ein klein wenig ausholen. Um genau zu sein, etwa ein Jahrhundert weit. Ich bin mit meiner Familie in Rumänien, nahe Bukarest, aufgewachsen. Wir gehören zu den alten Reinblutfamilien des Landes und bis zur Generation meines Urgroßvaters, Cosmin Radu, müssen meine Vorfahren unheimlich grausam gewesen sein, wenn es um Menschen anderen Blutes ging. Ich weiß nicht, wie gut der Vergleich passt, aber mein Großvater nannte ihn einen kleinen Voldemort. Jedenfalls war er schon in sehr jungen Jahren der Anführer einer rumänischen Reinblutgruppe, die das Land zur Heimat der Reinblüter machen wollte. Alle anderen magischen Wesen, Muggelstämmige und Halbblüter sollten hier nichts mehr zu suchen haben und Rumänien sollte zum ultimativen Paradies für Reinblüter werden, samt eigener Schule und allem. Natürlich passte das nicht jedem. Eine Rebellengruppe organisierte sich und zu dieser Rebellengruppe gehörten auch einige Veelas.
Eine dieser Veelas, Felicia, hatte die Aufgabe, Cosmin unter ihren Einflussbereich zu bringen. An ihn kam man gar nicht so einfach heran, an seinen kleinen Bruder aber schon. Sein Name wurde von meinem Urgroßvater aus jedem Stammbaum und jedem Familienbuch gestrichen, also weiß ich nichts über ihn, außer dass er meinem Urgroßvater hörig war, aber das Pech hatte, dass eine Veela sich in ihn verliebte. Ob er verliebt war? Naja, sie war eine Veela, schwer zu sagen.
Felicia beschäftigte sich jedenfalls lieber mit Cosmins Bruder als mit ihm, doch irgendwann verriet ihr Geliebter sie. Ob er sich lang genug aus dem Charme des Mädchens lösen konnte oder ob er es unabsichtlich tat, weiß ich nicht. Aber als herauskam, dass das Mädchen sogar eine Tochter geboren hatte, überlebte er es nicht. Cosmins Bruder wurde von ihm selbst getötet, was mit Felicia geschah, weiß niemand. Wahrscheinlich starb sie auch oder vielleicht konnte sie fliehen. Ihre Tochter Denisa überlebte als besserer Hauself. Keiner weiß heute so genau, wie sie das schaffte, aber ich tippe auf ihren Veelacharme. Das würde auch erklären, warum mein Urgroßvater nie heiratete, aber am Ende – sehr viele Jahre später - einen Sohn hatte, der bei Frauen beeindruckend beliebt war – meinen Großvater. Denisas Charme oder ihr Glück hielten aber nicht ewig. Die anderen Reinblüter stellten sich wegen ihr irgendwann gegen Cosmin. Er hatte die Schande seines Bruders ewig geheimhalten können, aber irgendwann kam alles heraus. Cosmin hatte die Wahl selbst zu sterben oder Denisa zu töten und er wählte die zweite Möglichkeit.
Sie wurde lebendig eingemauert.
Cosmin überlebte so, aber seine Position war geschwächt und obwohl seine Gruppe bis dahin sehr erfolgreich darin gewesen war, das Land von Halbbluten, Muggelstämmigen und anderen magischen Wesen zu säubern, zerstreute sich die Gruppe jetzt. Cosmin wollte das nicht hinnehmen, aber er wurde langsam alt und dann stellte sich heraus, dass unsere Familie ganz andere Probleme bekommen sollte, als die Herrschaft über die rumänische Zaubereigesellschaft wiederzuerlangen.
Im Schloss der Radus geschahen plötzlich seltsame Dinge. Männliche Diener stürzten sich ohne erkennbaren Grund in den Selbstmord oder litten an Depressionen. Erst tat Cosmin es als dummen Zufall ab, doch dann begann er selbst, Denisas Geist zu sehen. Ihr Geist soll ihm angekündigt haben, jeden zu töten, mit dem er zu sprechen wagt. Cosmin glaubte zuerst, es seien nur Träume, aber nun begannen immer mehr Menschen zu sterben, mit denen er Kontakt hatte. Selbst wer nicht gleich starb, fand sich Nachts plötzlich schlafwandelnd auf den Dächern der Burg wieder, oder wurde von einem Geist verfolgt. Mein Großvater war zu dieser Zeit an seiner Schule gewesen und als er zurückkam, glaubte er, sein Vater wäre dem Wahnsinn verfallen. Er war paranoid und laut den Hauselfen wegen jedem Geräusch sofort verschreckt, und er weigerte sich, seinen Sohn zu empfangen, weil ihn das töten würde. Rasvan versuchte an ihn heranzukommen, aber keine Chance. Als er einmal bis zu seinem Schlafgemach kam, verfluchte sein Vater ihn mit einer Ganzkörperklammer und ließ ihn von den Hauselfen in die Verliese bringen. Als er am nächsten Morgen wieder herausgelassen wurde, hatte Cosmin Selbstmord begangen.
Mein Großvater war nicht wie mein Urgroßvater. Ihm war bewusst, dass er zu einem Viertel Veela war, also versuchte er nicht, die Pläne seines Großvaters fortzusetzen. Vielleicht lag es daran oder an der Tatsache, dass er ihr Sohn war, aber Denisa erschien ihm nie und der Spuk auf dem Schloss hörte auf. Für ein paar Jahrzehnte glaubten die meisten Menschen, es hätte sich einfach um eine etwas übereifrige Banshee gehandelt, die ihr Unwesen getrieben hatte. Manchmal glaubte mein Großvater Denisas Stimme zu hören oder sie in der Ferne zu sehen, aber er konnte nie sicher sein. Dann heiratete er meine Großmutter und mein Vater wurde geboren. Bis er siebzehn war, lebte die Familie in Frieden. Die Radus waren seit Cosmins Zeit eher zurückgezogen und mein Vater wuchs ohne große Gesellschaft, aber mit sehr liebevollen Eltern auf.
In seiner Schulzeit kam er mit anderen Schülern in Kontakt und so auch mit den Reinblutgedanken, die viele andere Familien noch immer hatten. Er war fasziniert davon, dass sein eigener Großvater eine Gruppe dieser Reinblüter angeführt hatte und wollte seine Erfolge wiederholen. Offenbar ist ein leichter Größenwahnsinn in meiner Familie normal.
Mein Vater war ein charismatischer Mann. Er schaffte es tatsächlich, dass sich viele früheren Reinblüter wieder um ihn versammelten. Als er schließlich in den Ferien nach seinem sechsten Schuljahr daheim begann, ernsthafte Pläne für seine Zeit nach der Schule machte, und begann, schwarze Magie an Muggeln auszuprobieren, tauchte Denisa wieder auf. Ein paar der Freunde meines Vaters, die zu Besuch waren, überlebten ihr Auftauchen nicht. Mein Großvater wurde erst durch die Todesfälle auf die Pläne seines Sohnes aufmerksam, mischte sich dann aber sofort ein. Adrian wurde von der Schule genommen und daheim unterrichtet, in der Hoffnung, Denisa so wieder zu beruhigen, bevor es mehr Tote geben konnte.
Aber Adrian hatte inzwischen natürlich herausgefunden, was mit seinen Freunden geschehen war und wem er zu verdanken hatte, dass er seine Zeit nun streng bewacht nur noch im Schloss verbringen durfte. Er beschloss, dass er Denisas Geist, der ihm immer noch ab und an erschien, allerdings ohne ihn zu bedrohen, aus dem Weg schaffen musste. Mein Vater suchte die Stelle, an der sie lebendig eingemauert worden war. Das war nicht schwer. Dieser Teil des Schlosses wurde gemieden und seine Mutter war jedes Mal fast hysterisch geworden, wenn er in seiner Kindheit aus Neugierde in diesen Flügel gegangen war. Adrian fand die richtige Wand mit ein paar Zaubern recht schnell, zerstörte sie mit einem Bombarda und riss dabei auch Denisas Überreste auseinander. Keine gute Idee. Denisa verschwand dadurch nicht, aber sie drehte durch und ging als Geist, der aus irgendeinem Grund noch seinen Veelacharme einsetzen konnte, auf jeden los. Ein Diener der Familie tötete unter ihrem Einfluss meine Großmutter. Da sie nicht mehr zu beruhigen war, beschloss meine Familie, das Schloss zu verlassen. Wir zogen nach Großbritannien, wo mein Großvater meinen Vater, der seine Taten nicht einmal bereute, nur noch möglichst schnell loswerden wollte. Er verheiratete ihn in die nächstbeste britische Reinblutfamilie und zog sich selbst zurück.
Damals glaubten alle, dass der Spuk nun endgültig vorbei wäre, aber Denisa war offenbar nicht an das Schloss gebunden. Sie hatte es bis dahin nur einfach nie verlassen. Vielleicht, weil sie über ihren Sohn wachen wollte.
Jetzt jedoch jagte sie ihren Enkel. Ich kenne meinen Vater nicht, aber laut meiner Mutter wurde aus einem charmanten, gewissenlosen jungen Mann mit den Jahren ein paranoider, immer misstrauischer werdender Fanatiker, der an jeder Ecke Denisas Geist sah. Meine Mutter sah sie auch, aber selten. Es kam immer mal wieder vor, dass jemand in der Umgebung meines Vaters sich seltsam benahm oder dumme Dinge tat. Im Extremfall starb jemand. Meine Eltern zogen dauernd um, versuchten den Geist meiner Urgroßmutter loszuwerden, doch er blieb. Denisa interessierte es offenbar auch nicht mehr, dass mein Vater keinerlei Ambitionen zeigte, anderen etwas zu tun. Schließlich wurde meine Mutter schwanger und mein Vater beschloss, dass er etwas gegen Denisa tun musste. Selbst meine Mutter konnte nicht sagen, wie aktiv sie zu dieser Zeit wirklich noch gewesen war, denn mein Vater hielt jede im Wind flatternde Gardine für seine Großmutter. Jedenfalls reiste mein Vater nach Rumänien, nachdem er geglaubt hatte, einen Zauber gefunden zu haben, der dem Spuk ein Ende bereiten würde. Er kam nie zurück. Mein Großvater reiste ihm nach einigen Wochen nach, weil meine Mutter ihn auf Knien darum gebeten hatte, und fand nur noch seine Leiche.
Einige Wochen nach dem Tod meines Vaters wurde ich geboren. Meine Mutter kam allein nicht zurecht und mein Großvater nahm sie widerwillig und mich mit großem Vergnügen auf. Er sagte mir später, er wolle die Chance nutzen, es bei seinem Enkel besser als bei seinem Sohn zu machen. Und er wollte zurück in seine Heimat, denn bei seinem Besuch in Rumänien hatte er festgestellt, wie sehr er das Land vermisst hatte. Also reisten wir drei noch im Jahr meiner Geburt wieder nach Rumänien, wo ich unter der Obhut meines Großvaters und meiner Mutter aufwuchs. Auch Denisa war fester Teil meiner Kindheit. Seit mein Vater ihre Leiche zerstört hatte, schien es ihr egal zu sein, ob die Person, die sie heimsuchte, tatsächlich etwas verbrochen hatte. Als nächstes Hauptziel wählte sie meine Mutter, die erstaunlich viel Willenskraft und Selbstbeherrschung bewies. Mein Großvater war der Meinung, dass es auch damit zu tun hatte, dass sie eine Frau war. Denisa kann Männer viel einfacher in den Wahnsinn treiben. Manchmal sah ich meine Urgroßmutter, wenn ich bei meiner Mutter war. Ein leicht durchscheinender, weißer Geist im zerfetzten Kleid mit langen, silberblonden Haaren. Meine Mutter schickte mich sofort weg, wenn sie erschien. Ich wusste, dass meine Mutter nur mit einem Hauselfen im Zimmer schlief und manchmal hörte ich sie schreien oder fand sie zusammengekrümmt in irgendeiner Ecke, aber sie hielt durch.
Trotz dieser Vorkommnisse hatte ich eine ziemlich friedliche Kindheit. Als ich acht war, änderte sich das. Ich weiß nicht warum, aber Denisas Heimsuchungen wurden wieder schlimmer. Es starben Menschen, unter anderem ein Freund meiner Mutter, den ich schon fast in der Rolle meines Stiefvaters gesehen hatte. Von diesem Tag an sah ich meine Mutter nicht mehr. Sie schloss mich aus ihrem Leben aus und mein Großvater erklärte mir, warum sie es tat. Sie wollte nicht auch ihren Sohn tot sehen. Ich wollte meiner Mutter helfen, aber jegliches Vorgehen gegen Denisa wurde mir von meinem Großvater streng untersagt. Bisher hätte es keinem gut getan, sich gegen den Geist zu stellen, sagte er.
Also sah ich hilflos dabei zu, wie sie weiter ihr Spiel mit meiner Mutter trieb. Einer Frau, die ihr nie etwas getan hatte. Als ich zehn war, erlitt meine Mutter endgültig einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine geschlossene Abteilung eines magischen Krankenhauses eingewiesen. Denisa folgte ihr und allein schon deswegen wurden mir Besuche strengstens verboten. Von da an lebte ich allein mit meinem Großvater auf unserem Schloss und mir wurde vor allem eins eingeschärft – mein Leben zu genießen, solang ich es konnte, denn sollte meine Mutter irgendwann sterben, würde ich der nächste sein, den Denisa verfolgen würde.
Diese Aussichten waren nicht gerade dazu angehalten, mich zu einem lebensfrohen, offenen Menschen zu entwickeln. Im nächsten Jahr begann meine Schulzeit und ich verließ das Schloss. Bis heute weiß ich nicht, ob ich froh sein soll, wenn ich diese Mauern wieder verlassen kann, oder ob es mich eher traurig macht. Sie erinnern mich viel zu sehr an Denisa, aber andererseits habe ich nur dort einen Menschen, mit dem ich reden kann. In der Schule habe ich mich immer von allen ferngehalten. Denisa liebt es, Menschen heimzusuchen, die ihrem Opfer viel bedeuten. Ich will ihr keine Angriffsfläche geben, wenn sie mich irgendwann jagt. Die Zeit bis zur vierten Klasse habe ich also mit Lernen (wofür auch immer) und Menschen aus dem Weg gehen verbracht. Aber ich bin niemand, der tatenlos zusieht, wie sein Leben den Bach runtergeht, also habe ich schließlich beschlossen, etwas zu tun. Noch konzentriert sich Denisa auf meine Mutter. Was ich jetzt tue, sieht sie nicht.
Ab meinem vierten Schuljahr habe ich mich also intensiv mit Literatur über Geister, Inferi und alles, was in etwa in diese Richtung geht, beschäftigt. Ich habe Sagen gelesen, die Eigenheiten von Veelas studiert und so ziemlich jeden Fluch dokumentiert, der Geister irgendwie vertreiben können sollte. Mein Vater hat das auch getan und es nicht geschafft, Denisa zu besiegen, aber es ist meine einzige Chance. Um mir andere Schriften ansehen zu können, wechselte ich in der sechsten Klasse an eine amerikanische Schule und nun, in der siebten Klasse, will ich meine Recherchen in Hogwarts fortsetzen. Mein Großvater hat mich zwar darum gebeten, wegen des Muggelkrieges darauf zu verzichten und ins geschützte Schloss zurückzukehren, das gerade Zuflucht für viele rumänische Familien und Halbwesen ist, aber dort würde ich mit meinen Recherchen nicht vorankommen. Lieber setze ich mich dem Risiko des Krieges aus, als zu wissen, dass Denisa irgendwann zu mir kommen wird und ich ihr nichts entgegenzusetzen habe.
The first time:
Der siebenjährige Nate hatte sich in den weitläufigen, etwas verwilderten Gärten des Schlosses versteckt, saß geduckt zwischen hohen Gräsern und Büschen und schaute nervös auf das Buch in seiner Hand. Das klatschnasse Buch mit den nun zusammenklebenden Seiten. Sein Großvater hatte ihm streng verboten, ein Buch aus der Bibliothek mit nach draußen zu nehmen. Nate hatte es trotzdem getan, weil es der erste richtig warme Sommertag war und er unbedingt die Geschichte über Graf Dracula hatte lesen wollen. Er konnte erst seit ein paar Monaten wirklich gut lesen, aber seitdem war kein Buch mehr vor ihm sicher. Aber in der schattigen, kalten Bibliothek hatte er nicht bleiben wollen. Nate kaute auf seiner Unterlippe herum und öffnete vorsichtig die aufgeweichten Seiten. Sein Großvater würde nicht schimpfen, aber er würde ihn mit diesem enttäuschten Blick ansehen, den Nate nicht leiden konnte. Sein Vater hatte seinen Großvater auch enttäuscht und irgendwann hatte sein Großvater ihn einfach allein gelassen. Nate wollte nicht, dass ihm das auch passierte. Ob das Buch trocknen würde, wenn es lang genug in der Sonne war?
„Nate? Nathaniel?!“ Die etwas dünne, aber jetzt schon nervös klingende Stimme seiner Mutter drang bis zu ihm durch, was hieß, dass sie nicht mehr weit entfernt sein konnte. Jetzt saß er in der Patsche. Sie würde ihn hier im Gestrüpp nicht so einfach finden, aber Nate konnte sich nicht verstecken, wenn ihre Stimme so klang. Er wusste, was das hieß. Sie machte sich wirklich Sorgen, ob es ihm noch gut ging. Sie hatte Angst, dass Denisa ihn geholt hatte. Wahrscheinlich war sie gerade irgendwo im Schloss aufgetaucht. Danach musste seine Mutter immer sichergehen, dass er und Großvater in Ordnung waren.
„Nate?!“ Die Stimme seiner Mutter klang nun fast hysterisch. Nate warf einen hilflosen Blick auf das nasse Buch. Wenn er es doch nur nicht in den Bach hätte fallen lassen! Wenn es nur trocken wäre! Aber er konnte jetzt nichts mehr ändern. Der Junge rappelte sich auf und kämpfte sich durchs Gestrüpp, ohne auf die Dornen zu achten, durch die er lief, und die ihm die Beine aufschürften. „Ich bin hier, Mama!“, rief er und keine fünf Sekunden später lief die dünne Gestalt von Lilian Radu auf ihn zu. Sie hatte ihn bestimmt schon eine Weile gesucht. Ihre rot-blonden Haare waren zerzaust und der Saum ihres langen Kleides war dreckig. Sie seufzte erleichtert, ließ sich vor Nate auf die Knie sinken und nahm ihn in den Arm. Er erwiderte die Umarmung und atmete den Duft von Vanille und Lavendel ein, den seine Mutter verströmte. „Alles gut“, versicherte er. Nate spürte, wie seine Mutter nickte, und sich verstohlen mit einer Hand über das Gesicht wischte. Erst dann ließ sie ihn los und lächelte ihn schwach an. „Hast du schön gespielt, ja? Wollen wir nicht etwas gemeinsam machen?“ Nate nickte brav und entlockte seiner Mutter damit ein etwas ehrlicheres Lächeln. Dann glitt ihr Blick zu seiner Hand, in der er noch immer das Buch hielt. „Ach Nate! Du weißt, was dein Großvater sagen würde, wenn er wüsste, dass du eines seiner Bücher hier draußen hast. Stell dir vor, es wäre schmutzig geworden.“
Nate senkte betreten den Blick, wunderte sich aber gleichzeitig über die Worte seiner Mutter. So klitschnass wie es war, konnte man es jetzt noch weniger gebrauchen, als wenn ein bisschen Schmutz dran wäre. Lilian nahm ihm das Buch ab und erst jetzt sah Nate, dass es gar nicht mehr nass war. Das Buch in den Händen seiner Mutter war genauso trocken wie zu der Zeit, als er es aus der Bibliothek geholt hatte. „Komm rein, mein Schatz. Wir schaffen das besser zurück, ehe wir uns überlegen, was wir machen wollen.“ Der Siebenjährige konnte nur verdutzt nicken und trabte seiner Mutter hinterher. Erst, als sie schon im Schatten des Schlosses waren, verstand er und ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Magie war toll. Und endlich hatte er auch mal welche gewirkt!
Dein Alter: 25
Solltest du mindestens 16 sein – möchtest du in die FSK 16 Gruppe: Jep
Hast du RPG-Erfahrung: Kann man so sagen
Zweitcharaktere: Hm, hab ich welche …? Dion Zabini, Jade Sheridan, Thyr Aldres, Hope Campbell, Raban Crowley
Kontakt bei Inaktivität: Ihr findet schon einen Weg ^^ Mail, Handy, Skype …
Charakter-Weitergabe: Besitzergeifend und so, nein. ;)
Regelsatz: If we don’t end war, war will end us.
Klasse 7 ~ neuer Schüler ~ Gryffindor
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