Personen: Roxanne Weasley, Tyler O'Shea
Datum: 12.11.2021
Uhrzeit: 16:30 bis 18:30 Uhr
Ort: 2. Stock, bei der Steinbank vor einem großen Fenster
[Wetter:]* Stürmisch, regnerisch, 7°C, dunkle Wolken ziehen über den Himmel.
Ist die Handlung Teil des normalen Inplays?: Ja
[Vorgeschichte:]** Die beiden kennen sich vielleicht flüchtig, das ist ein zufälliges Aufeinandertreffen.........

Man konnte nicht sagen, dass Tyler derselben Meinung war wie seine Professorin, aber wer würde das schon sagen? Er hatte sich gerade Nachsitzen für mehr als zwei Wochen eingehandelt und da seine Eltern darum gebeten hatten, bei jeder Kleinigkeit benachrichtigt zu werden, würden sie mal wieder einen Aufwind machen. „Wieso?“ „Wie konntest du nur?“ „Bist du von allen Geistern verlassen worden?“ „Was fällt dir ein?“ „Weiß du, was das für Konsequenzen mit sich trägt?“ „Ich bin sehr enttäuscht!“ „NACHSITZEN?“ „DU HAST WAS GETAN?“ Das wollte er sich echt nicht schon wieder anhören und außerdem kam so etwas wenigstens von seiner Mum. Sein Vater dagegen reagierte vollkommen anders. Aber keines Falls positiv oder überhaupt besser. Doch trotz all dem, behielt er die Ruhe über sich und war immer noch stolz auf seine Arbeit. Den Anblick würde er nie im Leben vergessen! Grinsend bog er um die nächste Ecke und ließ seine Hände in seinen Hosentaschen. Seine Krawatte war natürlich mal wieder total locker und sein Hemd war an mehreren Stellen oberhalb der Hose anstatt darunter.

Überrascht sah er auf die Person vor sich und blinzelte kurz. „Weasley, richtig?“

Roxanne drehte überrascht den Kopf, als sie angesprochen wurde. Die Stimme kam ihr nicht bekannt vor, der Junge dagegen schon. Er war ein Gryffindor in der sechsten Klasse, wenn sie sich nicht täuschte. Wie hieß er noch? So wie einer der Zwillinge... "Tyler O'Shea, richtig?", konterte sie und musterte ihn kurz. Er wirkte...chaotisch. Ein bisschen jedenfalls. "Und ja, Weasley - wie ungefähr zwanzig Prozent dieser Schule, derzeitig." Ob er ihren Vornamen hinbekam? Ihre Mundwinkel zuckten leicht und sie sah ihn erwartungsvoll an, während sie seine Antwort abwartete.

(*sechster Klasse, wir sind ja im Jahr 2021 ;) )
Ty nickte, bezweifelte jedoch, dass sie seinen Namen wusste, weil er ein Musterschüler war - was er übrigens definitiv nicht war! Doch woher sollten dann Ravenclaws von einem wissen, wenn man mit dennen nicht verwandt, nicht befreundet war oder sie überhaupt nicht kannte?
"Roxanne!", kam es aus ihm sofort. Ihre dunklen Haare waren doch eindeutig das Zeichen dafür. Mag sein, dass es vielleicht rassistisch klang, aber es war eben ein Fakt. Die meisten Weasleys waren rothaarig, braunhaarig oder eben Ausnahmen wie Rose: blond. Doch bisher wusste er nur von einer Weasley, die dem Aussehen entsprach, von dem er gehört hatte. Er musste außerdem nur eins und eins zusammenzählen. Zwar war er jetzt weg von der Phase , wo er ihren Vater und Ronald Weasley anhimmelte vorbei aber dafür hielt er sie immer noch für großartig beziehungsweise die Produkte, die sie herstellten.

[Danke, hab's editiert ;)]

Das Zucken ihrer Mundwinkel verbreiterte sich zu einem kleinen Lächeln, als er mit ihrem Vornamen heraus platzte. "Stimmt", bestätigte sie ihm und zog dann eine Augenbraue hoch. "Woher weißt du das? Sonst heißt es doch immer so herrlich vorurteilsbehaftet, man könne die Weasleys kaum voneinander unterscheiden." Ein ironischer Unterton lag in ihrer Stimme. Währenddessen grübelte sie innerlich darüber nach, was er damit bezweckt hatte, sie anzusprechen. Sie war ein Jahr jünger als er und kannte ihn nur flüchtig aus Erzählungen und vom Sehen her.

„Weasley hin oder her, es gibt nur einen der nicht als Trioheld bezeichnet wird aber den Paradies auf Erden in der Winkelgasse hat. Oder gibt es noch mehrere Weasleys als ich denke?“ Er kannte nur Arthur und Molly Weasley, Ginerva Potter, Ronald Weasley und George Weasley. Die letzten Erwähnten, weil sie den Laden, denn er abgöttisch liebte und für das Tollste auf der Welt hielt, führten. Ginerva, ihr Nachname verriet alles. Und Arthur und Molly kannte er von Erzählungen seiner Mutter.

Roxanne lächelte, als er vom Paradies auf Erden sprach. "Das wird mein Vater gern hören, das sein Laden als Paradies bezeichnet wird", bemerkte sie amüsiert und zuckte dann mit den Schultern. "Es sind im Augenblick allein sieben Weasleys unter den Schülern dieser Schule. Keine Ahnung, ob das mehr sind als du denkst." Manchmal hatte sie selbst das Gefühl, das ihre Familie viel zu groß war. Aber ihre Großeltern hatten ja auch viele Kinder gehabt...und die hatten nicht mal alle Kinder. Roxanne war sich jedenfalls sicher, dass sie nie im Leben sieben Kinder würde haben wollen.

Tyler lehnte sich leicht gegen der Wand und ließ seine Hände wieder in seine Hosentaschen verschwinden - die Position, in der man ihn so gut wie immer sah, wenn er schon nicht saß. "Du scheinst aber nicht wie er zu sein. Zumindest was dein Haus betrifft und was man so von Ravenclaws hört..", er nickte auf ihre Schuluniform zu. Tyler selbst wäre wahrscheinlich nie in Ravenclaw gekommen. Er bezeichnete sich selbst nicht als dumm oder durchschnittlich, aber ihm lag es einfach nicht daran seinen Ehrgeiz im Unterricht zu zeigen, dazu fehlte ihm jegliche Motivation.

Roxanne zog eine Augenbraue hoch und musterte ihn. "Ich bin nicht wie mein Vater, weil ich ein anderes Haus besuche als er? Waren deine Eltern denn auch schon Gryffindors oder bist du auch nicht so wie sie, nur weil du einem anderen Haus zugeteilt wurdest?" Ihre Stimme klang kühl und sachlich. Sie war gern eine Ravenclaw. Und ihr Vater war stolz auf sie, auch, wenn er Gryffindor mit seinem Erfindungsreichtum bereichert hatte. Und sie war zwar nicht ganz wie er, aber schon ein bisschen. Und das war alles, was wichtig war.

Tyler musste trotz der angespannten Situation und bei dem Vergleich mit seinen Eltern leise aber kühl auflachen. "Glaub mir, ich bin definitiv nicht wie meine Eltern. Und zieh deine Krallen wieder ein, Kätzchen, das vorhin war ein Kompliment.", meinte er.
"Es gibt noch so viel zu lernen
Junge Ravenclaws, voran !
Greift mit Wissen nach den Sternen
Vom Beginn bis zum Examen
Denn ihr tragt in Euch den Samen
Der die Welt verändern kann", sagte Tyler die Worte auswendig gelernt, wie eigentlich alle Strophen der Schulhymne. "Wenn das nicht zum Stolz Sein kann, dann weiß ich nicht weiter...und ja falls du dich fragst, wieso zum Teufel ich eine Schulhymne auswendig kann, das war wenigstens nur eine Strophe und auch wenn ich lieber unseren Geschichtsprofessor mal zuhören sollte, so ist jedes Jahr der Sprechende Hut viel interessanter, meiner Meinung nach."

"Wieso muss ich dann unbedingt sein, wie meine Eltern, um ihr Haus besuchen zu können? Wieso sollte ich dann nicht auch individuell sein?", konterte sie auf sein kühles Lachen hin und zog dann eine Augenbraue hoch, auch, wenn ihre Mundwinkel sich zu einem kleinen Lächeln verzogen. "Kätzchen?", hakte sie nach. "Soll das jetzt ein Spitzname für mich werden, oder was?" Noch immer klang ihre Stimme etwas distanziert, aber nicht mehr eiskalt. Als er dann einen Teil der Schulhymne rezitierte, die sich auf Ravenclaw bezog, entlockte ihr ein echtes Lächeln. "Dann danke, für das Kompliment, denke ich...und der Sprechende Hut ist tatsächlich meist Lehrreicher als unsere Geschichtsprofessoren, das liegt allerdings an der Art und Weise in der unsere Professoren unterrichten und an dem Alter des Hutes", fügte sie dann ganz ravenclawhaft an.

Tyler zuckte mit den Schultern, auf diese Frage wusste er keine Antwort also schweig er einfach. "Wenn du es darauf anlegst, sicherlich.", antwortete er schmunzelnd. "Mag sein, für mich hatte von Anfang an der Hut einen höheren Wert als jeder Professor. Obwohl,...ein Hut, für jeden, der Hogwarts nicht kennt, wäre das irrsinnig, aber genau der Hut ist doch der, der anfangs einen aufgesetzt wird und von den das Entscheidenste, was Hogwarts betrifft, hört."

Er gab ihr auf ihre ersten Fragen keine Antworten mehr und sie begnügte sich damit, die Fragen hatten ohnehin einen rhetorischen Beiklang gehabt. "Wie kann ich es denn darauf anlegen, einen Spitznamen zu bekommen? Muss ich biestig bleiben, damit ich weiter Kätzchen genannt werde?" Ein kleines Lächeln erhellte ihr Gesicht leicht. Es war zumeist schwer, sie etwas aus der Reserve zu locken, aber er war nett und irgendwie charmant.
"Der Hut ist die wohl entscheidendste Instanz an dieser Schule...aber auch eine der sympathischsten", stimmte sie ihm zu.

"Nun ja, schwer scheint es dir nicht zu fallen", sagte er neckend und lehnte sich mit verschränkten Armen und einem Grinsen auf den Lippen an der Wand. "Sympathisch schon aber anfangs klang er trotz dem nicht wirklich für mich. Seine letzten Worte bevor er Gryffindor rief, waren, dass ich als Schandfleck meiner Familie höchst wahrscheinlich genannt werden würde. Hat sich als die Wahrheit rausgestellt.", erzählte ohne auch nur das Gefühl zu zeigen, dass ihm das was ausmachte. Es machte ihm auch nichts aus, in seinen ersten Jahren war er noch verletzt gewesen vom Verhalten anderer ihm gegenüber, doch mit der Zeit hatte er sich beigebracht zu denken, sie alle können ihn mal.

"Biestig zu sein?" Roxanne warf ihre Haare zurück und zuckte mit den Schultern, das kleine Lächeln auf ihrem Gesicht war verblasst. "Ich bin eben nicht einfach um den Finger zu wickeln und bemühe mich, mir immer einen eigenen Eindruck von einem Menschen zu machen, ihn kennen zu lernen, bevor ich etwas preisgebe, was mich verletzlich machen könnte." Sie war eine starke Persönlichkeit, aber eben nicht unfehlbar...sie passte eben nur auf sich auf. Aber er grinste sie an, also meinte er es wohl nicht böse...ihre Mundwinkel schoben sich wieder ein winziges Stückchen nach oben.
Auf seine nächsten Worte hin runzelte sie allerdings die Stirn und richtete sich etwas auf. "Als Schandfleck? Aber warum das?" Sie war aufgewachsen in einer Großfamilie, die einander liebte und deren Mitglieder auf alle Häuser Hogwarts' verteilt war.