cf Zeitsprung

Rosalie erschien aus dem Nichts und taumelte. Sie blutete aus mehreren Wunden und musste aufpassen, dass sie nicht wirklich unsanft auf dem Boden landete.
Sie war in London in der Winkelgasse gewesen als ihr etwas eingefallen war, für das sie nach Muggellondon hatte gehen müssen. Sie war mit der Tube weiter in einen der südlichen Vororte gefahren. Doch sie war nicht mehr dazugekommen, ihre Besorgungen zu machen. Sie hörte einen infernalischen knall und spürte einen scharfen Schmerz an mehreren Stellen ihres Körpers.
Sie schrie mit den anderen auf und sackte auf den Boden.
Das nächste was sie wusste war, dass sie im Norden Schottlands auf Gras kauerte und sie sah sich um.
Dann taumelte sie den Weg weiter der sie in die Sicherheit des Schlosses brachte.

cf: Zeitsprung

Raban war im Verbotenen Wald gewesen und hatte tierische Beute gejagt. Menschliche mochte verfürherischer sein, aber leider musste selbst er einsehen, dass er nicht die ganze Schule ausrotten konnte. Der Wendigo war nur halbherzig bei der Sache, denn die letzten Wochen hatten ihn verwöhnt. Das hier war fast nur, um seinen Hunger zu stillen, nicht weil es Spaß machte. Spaß machte die Menschenjagd, vor allem mit Resha, aber nicht das hier.
Doch dann kam doch noch etwas Spannung in die Langeweile der Tierjagd, denn plötzlich nahm Raban nicht mehr nur den Geruch von Wild war, sondern auch den eines Menschen. Eines blutenden Menschen. Der süße Geruch entlockte Raban ein Knurren und er folgte dem Duft hinaus aus dem Wald.
Der Geruch würde auf den Ländereien deutlicher und Raban rümpfte leicht die Nase. Kein so junges Fleisch mehr. Vor ihm auf dem Weg tauchte nun tatsächlich die Gestalt einer stolpernden Frau auf, die einige Verletzungen aufwies. Mit mildem Interesse verfolgte Raban aus der Ferne ihre Schritte für ein paar Sekunden, ehe er sich ihr näherte. Verletzt. Allein. Vielleicht ein passendes Opfer, selbst wenn ihr Fleisch nicht mehr so jung war. Aber erst würde er herausfinden, ob sie hier jemand erwartete.
"Kann ich helfen?", fragte Raban in einem gespielt besorgten Tonfall, der nur halbherzig klang.

Rosalie zuckte zusammen und schrie leise aber deutlich hörbar erschrocken auf. Sie war gerade dem einen Schrecken entkommen und hatte sich hier eigentlich in Sicherheit gesucht. Doch dann beruhigte sie sich wieder. Sie war hier in Sicherheit und ihre überreizten Nerven hatten ihr nur einen Streich gespielt.
"Ich bin nicht sicher."
Sie musterte den Jungen vor sich und versuchte ein lächeln, das ziemlich kläglich misslang.
"Entschuldigung dass ich so geschrien habe, aber ich habe gerade nicht das unbedingt beste erlebt. Und das ist dezent ausgedrückt."
Sie schluckte.
"In Muggellondon ist die Hölle los und das ist nicht untertrieben. Dort ist ein Sprengstoff explodiert und....", sie brach ab. Es würde nichts ändern wenn sie das erzählte, sie wollte einfach nur irgendwohin wo sie in Sicherheit war.
"Ich muss mich dann irgendwie hier her gerettet haben. Wie auch immer ich das geschafft habe."

Raban musste ein schadenfrohes Grinsen unterdrücken, als die Frau aufschrie. Sie zu erschrecken hatte er eigentlich gar nicht geplant, aber es war ein netter Nebeneffekt, wenn man sich als lautloser Wendigo jemandem näherte. Ihr Blut roch gleich ein bisschen schmackhafter, aber der Slytherin blieb brav etwas entfernt von ihr stehen und behielt eine neutrale Miene bei.
Sie war sich nicht sicher, ob er helfen konnte? Rabans Blick huschte kurz über ihre Verletzungen. Das Sensibelchen hätte sich in so einer Situation ganz sicher um Hilfe gerissen.
Ehe er erneut nachfragen konnte, hielt die Frau es dummerweise für nötig, ihm erst lang und breit zu erklären, woher sie gekommen war. Ein Angriff in London also. Raban nickte desinteressiert. Dinge, die er einfach nicht wissen wollte. Obwohl ... wenn sie gerade spontan aus London appariert war, würde sie hier keiner so schnell vermissen, oder? Ein hinterhältiges Lächeln erschien kurz auf Rabans Zügen, ehe er seine Mimik wieder unter Kontrolle brachte und langsam auf sein Opfer zuschlenderte. "Wenn das so ist ... "

Verwirrt musterte sie ihr gegenüber. Etwas schien sie warnen zu wollen, doch sie schob das Gefühl in einen der hintersten Winkel ihres Selbst. Sie wusste natürlich, dass nun auch sagen wir mal nicht so ungefährliche Wesen in Hogwarts Zuflucht gefunden hatten. Doch selbst wenn er dazugehörte, was sie so nicht unbedingt sofort sehen konnte, würde er nicht alles riskieren. Zumindest hoffte sie das mal. Sie betrachtete ihn genauer, doch sie fand keinen Hinweis auf sein wirkliches Wesen, wenn er denn überhaupt eines war. Vampir war er auf alle Fälle nicht, dazu war er nicht blass genug. Aber einen Werwolf als Beispiel würde man in seiner menschlichen Gestalt niemals identifizieren können wenn man nicht wusste, dass man es mit einem zu tun hatte.
Also blieb ihr nur eines übrig: Sie musste das Beste hoffen.
Allerdings war das hinterhältige Lächeln, das kurz über sein gesicht gehuscht war nicht unbedingt etwas das sie beruhigte. Doch sie wusste auch ohne dass sie sich großartig umsehen musste, dass hier im Augenblick keiner war, der ihr zu Hilfe kommen könnte. Wie denn auch bei dem Wetter?
In London hatte zwar nicht gerade die Sonne geschienen, aber immerhin war es trocken gewesen. Hier hingegen regnete es heftig und zudem wehte der für die schottischen Highlands so berühmt-berüchtigte Wind.
Super, da würde nicht einmal ein etwas weiter entfernt Anwesender sie hören können. Der Sturm würde jeden Hilferuf verwehen.
Also war sie auf sich allein gestellt und das war etwas das sie nciht wirklich mochte, aber sie musste endlich lernen damit umzugehen.
Sie wandte sich wieder dem Schüler zu, zumindest nahm sie an, dass es einer war.
"Ich muss eben meinem Mann Bescheid geben. Er wird inzwischen von dem Angriff gehört haben."
Sie nahm ihren Zauberstab und schickte ihren Patronus los.