Er lächelte bitter.
"Es liegt nicht an Mr. Potter. Wahrscheinlich ist er derjenige bei dem ich es am besten habe, wenn die Gerüchte stimmen, die bis hierher nach Askaban gedrungen sind. Mir ist unwohl bei jedem Auroren."
Er hatte beschlossen ehrlich zu sein und auch wenn es ihm schwer fiel zuzugeben, dass ihm eine Situation nicht behagte.
"Ich kann mir zu genau denken, dass ich in der magischen Welt nicht viel zu lachen hätte, ich würde das Schloss ohnehin nicht verlassen. Und ich werde mich so verhalten, dass Mr. Potter mir gelegentliche Ausflüge in seiner Gegenwart nicht verwehrt. Ich war immer gerne draußen und jetzt schon seit vielen Jahren nicht mehr."
Er ließ seinen Blick durch die Zelle schweifen. Sollte er sie wirklich bald verlassen können?
Er hörte ihre nächsten Worte dass es bei seinem Quartier als Gefängnis während seiner Verwandlung blieb und in Gedanken seufzte er. Was wäre der Unterschied zwischen einem Kerkerraum und seinem Quartier gewesen? Aber er wagte nicht weiter darauf einzugehen. Das letzte was er wollte war, sie zu verärgern. Nicht dass sie dieses Angebot zurückzog. Er würde es akzeptieren und eben vorher alles in ein anderes Zimmer schaffen. Oder er würde sein Büro verwenden, dann würde es schon gehen.
"Wie nehmen es meine zukünftigen Kollegen auf? Ich kann mir denken, dass da einige eher vorsichtig sind was einen Todesser an der Schule betrifft. Ich kann nicht einmal einen Imperius als Entschuldigung für mich ins Feld führen."
Er wusste dass ihm ein gegen ihn gewandtes Kollegium das Leben zur Hölle machen konnte. Doch selbst dann würde er sein Bestes geben, sich an alles halten, nur um diese Mauern hier nie wieder zu sehen.
"Wenn es nicht zu unverschämt ist würde ich den trank gerne von Robert gebraut haben."
Bittend sah er sie an.

Zeitsprungpost

Er schien Angst zu haben, dass sich das alles als ein Traum herausstellte, doch er wusste nicht wie er das überprüfen sollte, er konnte sich ja schlecht zwicken. Unwillkürlich schmunzelte er und erinnerte dabei wieder an den Schüler von früher. Doch dann wurde er ernst.
"Sie haben mein Wort, dass ich mich an alles halte. Was immer noch dazu kommt, ich will hier heraus und ich will beweisen, dass ich mich geändert habe. Soll ich die Mahlzeiten getrennt einnehmen? Ich könnte in meinen Räumen essen."

Zeitsprung

Sean hatte die vergangenen Tage damit zugebracht, dass er darüber nachgedacht hatte wie es nun weitergehen würde. gewiss, er hatte davon geträumt, dass er frei sein würde. Aber wirklich geglaubt hatte er nicht daran wenn er zu sich selber ehrlich war. Gut er war immer noch unter Bewachung aber wenigstens hatten sie ihm die magische Fessel erspart und sich vorerst auf sein Wort verlassen sich an die Auflagen zu halten. Er wusste dass sich das immer noch ändern konnte. Doch er würde alles tun, damit sie sahen, dass man ihm vertrauen konnte. Wie seine zukünftige Vorgesetzte schon gesagt hatte, er hatte nur diese eine Chance. Vielleicht hatte sie es nicht so direkt ausgedrückt, doch es war herauszuhören gewesen.
Er lächelte kurz als er sich vorstellte, dass er in wenigen Stunden diesen Ort verlassen würde. Er hatte schon so lange nichts anderes mehr gesehen. Würde Hogwarts sich sehr verändert haben? Er würde es bald herausfinden.
Er ließ den Blick noch einmal durch die Zelle schweifen. bald würde er in einer Lehrerwohnung sein und das worauf er sich, wie er ehrlich zugab, am meisten freute war ein ordentliches Bett. Wie oft hatte er nicht schlafen können, weil die Pritsche hart war oder es im Winter so kalt in der Zelle war, dass die Decke die er bekommen hatte nur ein Witz gewesen war.
Sean ging hin und her, er wollte es nicht einmal vor sich selber zugeben, aber er kam schließlich nicht darum herum. Er war aufgeregt.
Er hoffte dass ihm die Kollegen eine Chance gaben. Doch sicher war er da nicht.
Als er ein Geräusch von der Tür hörte drehte er sich um. Er schluckte, als er in das Gesicht von Harry Potter sah. Wie würde der Auror mit ihm umgehen? Verwirrt sah er, dass dieser ihn anlächelte.
Ein freundlicher Auror? Gab es das wirklich?
Sean gab sich einen Ruck, noch war er hier Gefangener und hatte sich entsprechend zu verhalten. Er wollte nicht auf die letzten Minuten noch Ärger bekommen.
"Gefangener Sharpe angetreten."

Cf Zeitsprung

Harry hatte den Gefangenen schon eine Weile beobachtet und machte sich so seine Gedanken. Er hatte Robert nach Sean gefragt und der hatte ihm jemanden geschildert der seinen Fehler wie er eingesehen hatte, aber eben auch zu spät. Das war auch der Grund gewesen, dass er sich freiwillig gemeldet hatte, als ein Auror gesucht wurde der auf Sean Sharpe aufpasste. Er war neugierig auf einen weiteren bereuenden Todesser. Er hatte es nie für möglich gehalten dass er das mal erleben würde, doch schon Robert hatte ihn eines Besseren belehrt. Er lächelte flüchtig und folgte dem Auf und Abgehenden mit den Augen. Der ehemalige Todesser war offenbar nervös.
Nun, er wäre das sicher auch in der Situation.
Schließlich gab er sich einen Ruck und öffnete die Tür. Der Gefangene drehte sich zu ihm und und schien unsicher zu werden.
Alsd er sich vorschriftsgemäß meldete, schnaubte Harry. Er hatte diese Formel immer für albern gehalten, doch er kam nicht durch sie abzuschaffen.
"Sie müssen sich nicht so bei mir melden. Ich habe ihre Entlassungspapiere dabei, sie sind nicht länger Insasse dieses gefängnisses."
Auch wenn es sicher nicht notwendig war, dass er sich vorstellte, erschien es ihm als Gebot der Höfflichkeit.
"Harry Potter."
ER hielt dem Werwolf und ehemaligen Todesser die hand hin und sein Lächeln wurde breiter, als dieser sie vorsichtig nahm.
"Keine Sorge ich beiße nicht. Und ich habe nichts gegen Werwölfe, falls sie das befürchten. Einer der besten Freunde meines Vaters war einer."

Sean war ein wenig überrascht, dass ausgerechnet der Held der magischen Welt keine Vorurteile gegen ihn zu haben schien. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, verschwand nach einigen Sekunden allerdings wieder. noch war er viel zu misstrauisch. Vielleicht wollte der andere ihn ja auch nur in Sicherheit wiegen.
Er schalt sich gleich darauf in Gedanken. Wenn er so an die Sache heranging, würde er scheitern und wieder hierher zurückmüssen. Allein bei dem Gedanken zitterte er schon.
"Das macht die Sache einfacher, dass Sie Werwölfe nicht ablehnen. Die wenigstens wollten welche werden."
Er schluckte. Wieder standen die Minuten vor seinem Inneren Auge, als Voldemort Fenrir Greyback befohlen hatte ihn für seine Weigerung zu bestrafen. Es wäre einfacher gewesen, zu flehen es nachholen zu dürfen. Doch er hatte es einfach nicht fertig gebracht und war dem Werwolf wortlos gefolgt.
Dass er sich nicht gewehrt hatte, hatte ihm hinterher sogar ein paar lobende Worte des Dunklen Lords eingebracht, doch das war ihm eher negativ in Erinnerung.
Er war eher betäubt gewesen als dass er sich sonderlich mutig verhalten hatte, aber er hatte nicht widersprochen.

Harry schmunzelte.
"Ich sehe schon wir werden uns gut verstehen. Ich schätze es wenn die Menschen ehrlich zu mir sind. nicht immer nur das Gute sagen sondern auch einmal etwas das mir vielleicht nicht so sonderlich gefällt. Robert hat nicht übertrieben, als er meinte wir könnten uns verstehen."
Er musterte den ehemaligen Todesser und zog eine Schachtel aus seinem Umhang. Er legte sie auf die Pritsche und zog seinen Zauberstab. Er sah wie Sean zusammenzuckte und lächelte beruhigend.
"Keine Sorge ich gehöre nicht zu denen, die sich an Unbewaffneten vergreifen."
Harry zeigte deutlich, dass er wusste was manche Wärter hier machten und dass es ihn anwiderte. Er würde sich dem nicht anschließen auch wenn ihm die Leute draußen Sean schmackhaft machen wollten.
"Ich wollte nur die schachtel vergrößern. ich fürchte so passen Ihnen die Sachen nicht. Ich war eben schon in der Kammer und hab ihre Kleidung geholt, Mr.....ähm Professor Sharpe."
Er verbesserte sich und schaffte es doch glatt rot zu werden. Dann richtete er den zauebrstab auf die Schachtel und murmelte etwas. Sie vergrößerte sich und der Auror nahm den Deckel ab.
"Ist alles noch vorhanden?"
Fragend sah er seinen Schützling an.

Sean wagte das zu bezweifeln, dass sich ein Auror gut mit ihm verstehen würde, aber noch war er zu verschüchtert um zu widersprechen. Er musste erst herausfinden, ob Harry es ernst meinte oder ob er ihn nur in Sicherheit wiegen wollte.
Als dieser seinen Zauberstab zog konnte er nicht verhindern dass er erschrocken zusammenzuckte. Doch er entspannte sich, als Harry den Zauberstab nicht auf ihn richtete um irgendwas mit ihm zu machen, sondern um die Schachtel zu vergrößern., die er als eine solche erkannte wo er seine Sachen hatte reinlegen müssen, als sie ihm die Gefängniskleidung gegeben hatten.
Als er gefragt wurde, ob alles vorhanden war sah er hinein und nickte kurz darauf. Es war auch nichts von wert dabei gewesen. Das hatte er seinen Eltern gegeben als sie ihn verhaftet hatten.
Er wollte sich eben umziehen, als ihm etwas in den Sinn kam, was er eben gehört aber nicht beachtet hatte. Er wandte sich an Harry der sich umgedreht hatte.
"Sie meinten Robert Darver? Woher kennen Sie ihn?"
Er konnte nicht glauben dass dieser Auror Robert wirklich kannte.

Harry sah über die Schulter und als er feststellte, dass Sean sich noch nicht umzog wandte er sich um.
"Ich zähle Robert zu meinen besten Freunden. Er ist Pate meines mittleren Sohnes und ich bin Pate seiner zweiten Tochten. Er ist nicht ganz unschuldig, dass ich mich freiwillig gemeldet habe ein wenig auf Sie zu achten. Ich denke aber dass ich da auch keine Schwierigkeiten haben werde. Sie wollen sicher nicht hierher zurück."
Dann drehte er sich wieder um, um dem anderen ein wenig privatsphäre zu geben. Er hörte wie es raschelte, als Sean Sharpe seine sachen aus der Schachtel nahm.
"Ich passe sie nachher an, ich fürchte Sie haben hier abgenommen."
Er lachte leise als ihm nur ein Schnauben antworte.
Als Sean ihm sagte, dass er sich umdrehen könnte folgte er den Worten.
Der andere musste wirklich ziemlich abgenommen haben und Harry hob den Zauberstab. Er sah wie Sean die Zähne zusammenbiss um nicht zurückzuweichen.
Er passte die Sachen an und seufzte.
"Sie brauchen vermutlich eine komplett neue Garderobe. ich muss nachher eh noch ihre sachen bei Ihren Eltern holen. Also Bücher und was immer Sie wollen. Dann muss ihre Mutter Neue sachen holen. Solange werde ich Ihre alten anpassen oder Hogwarts muss sie herausfüttern."

Sean hob eine Augenbraue und betrachtete den anderen. Er war es nicht mehr sonderlich gewöhnt, dass sich jemand um ihn sorgte.
"Wenn ich die Küche in Hogwarts richtig im Kopf habe, dann sollte eher das geschehen. Es lohnt sich wohl kaum neue Sachen anzuschaffen , außer meine alten sind komplett aus der Mode. Ich habe sie über 20 Jahre nicht angesehen. Aber ich habe immer den etwas legereren Stil bevorzugt also sollte es da keine Probleme geben."
Er schluckte.
"Ich muss erst schauen, dass ich das Geld für neue Sachen zusammenbekomme."
Der letzte Satz war ihm unendlich schwer gefallen. Auch wenn man sich das denken konnte, er wollte nicht dass Harry schlecht dachte. Warum ihm soviel an der Meinung des Auroren lag wusste er selber nicht. Es schon es darauf, dass dieser entschied ob er das Schloss verlassen durfte oder ob er drin bleiben musste.
"Mr. Potter?"
Er wartete ob er eine Frage stellen durfte.

"Laut meinem Sohn sollte sich daran nichts geändert haben. Er schwärmt von dem Essen in Hogwarts."
Harry dachte bei sich, dass die hauselfen wie er sie kannte, Sean verwöhnen würden. Sie hatten nicht dieselben Vorurteile und schienen zu wissen wem sie was zutrauen oder glauben sollte. Mit ihnen würde der ehemalige Todesser wahrscheinlich die wenigsten Probleme haben.
"Albus ist allerdings nicht erfreut, dass er jetzt schon ins Schloss musste. Er findest es draußen in den Ferien besser."
Er sagte nichts zu der Bemerkung, dass Sean das Geld fehlte, sich komplett neu einzukleiden. Das war ihm auch klar, aber er konnte sich auch denken, dass seine Eltern ihm das eine oder andere Stück besorgten. Zumindest wenn sie nicht wie die Dursleys waren.
Als der Gefangene seinen namen mit einem deutlichen Fragezeichen aussprach sah er ihn neugierig an.
"Ja?"

Sean nahm allen Mut zusammen, der ihm noch geblieben war. Er musste das einfach wissen.
"Ich würde gerne eine Frage stellen, wenn es erlaubt ist."
Als der andere nickte, räusperte sich der Gefangene, denn in seinen Augen war er das noch solange er hier verweilte.
"Würden Sie mir gestatten in Ihrer Gegenwart ab und zu das Schloss zu verlassen?"
Er hielt fast den Atem an. Er würde alles dafür geben, und wenn er wieder mit dem Gesicht zur Wand stand. Das hatte er hier oft genug, er würde es überstehen.
"Ich würde dafür wirklich alles machen."
Hoffentlich verstand der Auror und er musste nicht deutlicher werden. es fiel ihm schwer das offen anzusprechen, aber für die Chance nach draußen zu kommen würde er auch das hinbekommen.
trocken schluckte er als er Harrys Miene sah, die er so gar nicht zu deuten vermochte. Hatte er den Auroren jetzt verärgert? Hätte er besser noch warten sollen mit dieser Frage?
Nicht zum ersten Mal in seinem Leben verfluchte er seine Neugierde.

Der Auror musterte sein Gegenüber. Er konnte sich denken was der ehemalige Todesser hier errlebt hatte doch er zögerte.
"Sie müssen beweisen, dass Sie sich an die Regeln halten, dass sie keine der Auflagen verletzen. Dann können wir eventuell darüber reden dass Sie hinaus dürfen. Minerva muss zudem ihren Segen dazu geben. Aber ich denke, wenn sie sieht, dass Sie sich wirklich anstrengen wird sie das auch gestatten. Dann werde ich schauen wie es mir zeitlich passt und dann gehen wir hinaus."
Er musterte den anderen immer noch streng. Zu leicht wollte er es ihm nicht machen. Immerhin hatte er doch eines auf dem Kerbholz. Aber er erinnerte sich auch was sein Freund ihm über den Todesser gesagt hatte.
"Ich gehe einfach mal davon aus, dass wir da in einem Monat oder so mal drüber reden können."
Er hoffte dass Minerva das auch so sehen würde. Er musste unbedingt mit ihr reden.

Sean biss sich auf die Lippen. So lange sollte er noch warten? Aber er musste sich fügen, wenn er sich nicht alles verscherzen wollte.
Er ließ den Kopf hängen und merkte nicht wie Harry näher kam. Der Auror konnte sich offenbar wie eine Katze bewegen.
Der ehemalige Todesser zuckte zusammen und sprang auf, als er eine Berührung fühlte. Da er um einiges größer war als sein bewacher konnte man ihm das durchaus negativ auslegen und er wurde bleich.
Schnell ließ er sich wieder auf die Pritsche sinken.
"Entschuldigung. Ich wollte....", er brach ab. was auch immer er sagte, es würde das falsche sein.
"Ich wollte Sie nicht angreifen oder etwas in der Art."
Was wollte der Auror von ihm? Ausnützen dass hier in der Zelle keine Möglichkeit war zu entkommen? Sean sah auf und direkt in die amüsiert funkelnden Augen des anderen.
Er schluckte.
"Wenn ich wirklich alles mache, darf ich dann früher hinaus."
Er biss sich auf die Lippen.

Verdammt übertreibs nicht Sean.