Lily guckte zielstrebig nach vorne, denn ihr Magen machte sie langsam wirklich fertig. Das Knurren schmerzte förmlich, jedes Mal, wenn es ertönte. Plötzlich schoss ein junger Mann hervor und lief in die 15 Jährige, weshalb sie abrupt stehen blieb, jedoch nicht verhindern konnte, von ihm abgeprallt zu werden und ein paar kleine Schritte zurückzutaumeln. In diesem Jahr waren einfach zu viele Schüler in Hogwarts, was dem Rotschopf eigentlich nichts ausmachte, sich dadurch jedoch nicht verhindern ließ, dass man hin und wieder gegen jemanden rannte, was ihr in letzter Zeit schon sehr häufig passierte. Diesmal war es komischerweise nicht ihre Schuld gewesen...oder doch? Hatte sie sich so dermaßen von ihrem Hunger treiben lassen, dass sie ihre Umwelt nicht richtig wahrgenommen hat? Die Gryffindor guckte auf und hatte schon mit dem Gefauche eines Slytherins gerechnet, stattdessen fing sie den desinteressierten Blick eines jungen Mannes auf, der sie fragte, ob alles klar bei ihr dort unten wäre. Bei der Größe ihres Gegenüber war Lily etwas erstaunt. Schossen neulich alle Jungs so in die Höhe? Vor nicht mal 2 Jahren war sie noch auf Augenhöhe mit ihnen gewesen, doch anscheinend bekamen jetzt alle einen riesen Wachstumsschub. Dass er Riesenblut in sich tragen könnte, schloss sie aus, denn diese wären bestimmt mindestens 1,95 groß."Alles prima hier unten am Erdboden, kann mich nicht beschweren", ging sie locker auf seine Worte ein, "Und bei dir? Schöne Aussicht von da oben?", stellte sie die Gegenfrage und legte den Kopf ein wenig schief. Entweder ein Slytherin oder Fawkestra, die hielten sich ja eher hier unten auf, dachte sich Lily, wollte aber keine voreiligen Schlüsse ziehen. Ein Entschuldigung brachte dieser Junge jedoch nicht über die Lippen, was ihn wieder zu Slytherin einteilen würde. Viele waren ja zu stolz als sich zu entschuldigen, reckten die Nase hoch und demonstierten ihre Arroganz in vollem Glanz. Doch auch wenn ihr Gesprächspartner kühl reagierte, hatte er wenigstens nach ihrem Befinden gefragt, anstatt sie anzuzischen und zur Seite zu schubsen.