Ich rollte mit den Augen, nahm demonstrativ meinen Feuerwhiskey und kippte den Rest in einem Zug runter. "Nach 2 oder 3 Feuerwhiskeys ist die Phase wieder vorbei." versprach ich und bestellte mir einen weiteren. "Keine Angst, auf mich muss man nicht aufpassen, ich bin nur... Äh, gutmütig." ja, das passt wohl.
"Du kannst das doch gar nicht einschätzen." grummelte ich und warf noch einen kurzen, leicht traurigen Seitenblick zu dem Teddy.

"Ich dachte wir wollten uns hier betrinken." maulte ich und nahm mein Glas entgegen.
"Ich habe dir schon gesagt, das ich ziemlich viel vertrage." erwiderte ich und legte die Hände um das Glas.
"Ich bin noch nüchtern, kann auf mich selbst aufpassen und will mich jetzt hier betrinken, aber bitte ohne Moralaposteln." seufzte ich und nahm einen Schluck. "Willst du da wetten?" fragte ich zweifelnd und lehnte mich etwas zurück.

cf: Ländereien, Der Große See, Wiese am See

Jason musterte bei Tessis Aussage zum Honigtopf die Hufflepuff noch einmal genauer und begann vielsagend zu grinsen. "So viel Platz scheinst du in deinen Taschen aber nicht zu haben. Oder irre ich mich da? Aber wenn du möchtest, würde ich mich anbieten, um deine Einkäufe zu tragen." Er würde das Gewicht eh nicht merken. "Und wieso gehen die Jungs nur ungern mit dir in den Honigtopf? Ich habe heute nichts weiter vor, also lass dir alle Zeit, die du brauchst." Er machte sich mit der untergehakten Hufflepuff auf den Weg ins Dorf. Immerhin hatten sie auf dem Weg ein Gesprächsthema. Ministerium. Sie hatte wirklich versucht sich dort einzuschleichen? Respekt. Ihn selbst würde auch brennend interessieren, was die Leute da trieben. Vielleicht würde er in der nächsten Zeit mal in einen Schatten schlüpfen. "Und ich habe nie etwas gehört.", erwiderte er mit einem Lachen und gespielt unschuldigen Gesichtsausdruck. Nicht nur die Gryffindors legten die Regeln ein wenig nach ihrem Vorteil aus und als Vertrauensschüler war das Ganze noch mal einfacher.
Er lachte wieder. "Aus rosa Wolken und Nettigkeit also? Dann werde ich mir Mühe geben, eine möglichst düstere Gesellschaft zum Kontrast abzugeben." Sein Blick wurde kurz grimmig. Gespielt grimmig. Nicht der böse Blick des Wendigos, sondern der des Engelchens, der sonst kein Wässerchen trüben konnte. "Bestehst du dann auch aus rosa Wolken?", fügte er frech an und grinste wieder, nachdem er den grimmigen Blick hatte fallen lassen.

Nach dem Besuch beim Honigtopf hatten sie sich zum Eberkopf aufgemacht. Seine Ferien hier in Hogwarts zu verbringen hatte auch etwas. So gut hatte er das Dorf sonst nicht kennen gelernt und seit der Flucht nach Hogwarts waren allerlei neue Läden aufgeploppt. Und interessantes, beziehungsweise leckeres Volk, das niemand vermisste, wenn es im Wald oder der heulenden Hütte verschwand.
Jason hielt seiner Begleitung galant die Tür auf und unterstrich das ganze mit einer kleinen Verbeugung. "Darf ich die Miss Hufflepuff herein bitten?" Dann betrat er nach ihr selbst den Pub. Er sah immer noch genauso aus, wie sonst. Das gleiche dunkle Volk, die gleichen seltsamen Wesen, die ihn mittlerweile auch nicht mehr beachteten. Er war oft genug hier gewesen, dass einige den seltsamen Wendigo nicht mehr misstrauisch begutachteten. Vertraulich wurden sie deswegen trotzdem nicht und blieben der Fleisch fressenden Bestie lieber fern. Dafür richteten sich nicht wenige Augen auf seine Begleitung, der er wieder den Arm angeboten hatte, während er sich nach einem Tisch umsah. "Du wolltest Whiskey oder?"

cf: Ländereien, Der Große See, Wiese am See

Tessi schüttelte auf sein Angebot hin den Kopf. „Ich bin zwar eine Frau, die sehr gerne shoppen geht, aber da ziehe ich niemals meine Begleitung mit hinein. Was ich kaufe, esse oder trage im Fall von Kleidung, das muss ich auch selber schleppen. Das sind meine Regeln.“ Sie lächelte leicht als sie an die Shoppingeskapaden mit ihren Eltern dachte. Ihr Vater war verzweifelt an seiner Frau und seiner Tochter. Er war sich immer überflüssig vorgekommen und war dann zusammen mit Lija irgendwann in Musikläden verschwunden. Bei dem Gedanken überkam sie eine Traurigkeit und sie schluckte das Gefühl schnell hinunter.
Mit einem kleinen Lächeln wandte sie sich wieder ihrem Gesprächspartner zu, während sie neben ihm den Weg zum Dorf beschritt. „Ich kann in einen Wahn verfallen und dann könnte ich den halben Laden leer fressen. Und ich neige dazu, meine Mitkäufer alles probieren zu lassen.“ Oh ja, sie hatte schon einige verschreckt. Aber das machte ihr nichts aus.
Wieder musste sie lachen, als sie Jason so böse und grummelig ansah. Sie biss sich auf die Zunge, um nicht noch mehr zu lachen und beließ es bei einem breiten Grinsen. Okay, Jason war eindeutig eine angenehmere Gesellschaft als die Trauerklöße im Schloss. „Absolut. Aus rosa Wolken, Regenbogen aber ich bin ein kleines, regenbogenfarbenes Monster. Ich glaube keiner der Hufflepuffs, die heute an der Schule sind, mussten so oft nachsitzen wie ich.“ Kurz grübelte sie, dann nickte Tessi. „Japp, eindeutig!“ Und sie war stolz darauf.

Der Besuch im Honigtopf war ein voller Erfolg. Tessi hatte sich beeilt und war zielstrebig durch den Laden gewandert, damit Jason nicht zu sehr litt. Sie hatte sich von ihren Lieblingsleckereien genommen und jetzt trug sie in ihrer freien Hand eine große Tüte voll Schokolade, Bertie Bott's Bohnen, Lakritze und Weingummi. Lecker. Sie freute sich schon auf die Naschorgien.
Zusammen betraten sie den Eberkopf und Tessi bedankte sich mit einem kleinen Knicks dafür, dass ihr Jason die Tür aufhielt. Lächelnd trat sie in den Pub und sah sich kurz um. Sie fiel eindeutig aus dem Schema heraus. Persönlich störte sie das nicht im geringsten aber einer der Männer an der Bar sah sie komisch an. Fast wütend. Tessi streckte ihm die Zunge raus und nickte ihrer Begleitung zu. Sie verschwieg, dass sie Whiskey lieber mit Cola und Eis mochte, aber der Eberkopf hatte wohl kaum Muggelgetränke. „Gern. Ich mag den Geschmack.“ Eindeutig ein Getränk, dass sie bei Jungs, die sie küsste, sehr gern hatte. Kein Kuss schmeckte süßer.
Etwas in einer Ecke des Raumes war ein freier Tisch und Tessi deutete darauf. „Ich reserviere uns den Tisch und du besorgst die Getränke?“ Aus ihrer Hosentasche pulte sie etwas Kleingeld und drückte es ihm in die Hand. „Ich lad dich ein.“ Dann schlenderte sie lächelnd zu dem Tisch, ließ sich fallen und verstaute ihre Tüte unter dem Tisch.