Personen: Aiden O'Dolivan, Tyara Alysanne Nightshadow
Datum: 18.10.2022
Uhrzeit: 18.30 - 19.30
Ort: Große Halle, Abendessen
[Wetter:]* Sturm, Regen, 10°C
Link zum ursprünglichen Postingort: Große Halle (20)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Alltäglich sein birgt eine gewisse Langeweile...und es ist nicht so verlockend, wie sich von anderen zu unterscheiden, indem man exotischeren und damit reizvolleren Hobbys frönt." Aidens Mundwinkel zuckten. Er hätte nie gedacht, dass es jemanden in seinem Kollegium geben würde, der so interessant war...und der seine diplomatische Seite so herausforderte. "Darf ich denn erfahren, welche exotischen Hobbys Ihre Freizeit füllen?" Ja, in diesem Moment wäre sein Vater wohl tatsächlich stolz auf ihn...und gleichzeitig verschaffte es dem Achtzehnjährigen eine erstaunliche Genugtuung, dass dieser es niemals erfahren würde.

Ihre Nachfrage hinsichtlich seiner eigenen Fähigkeiten, Drachen bis zu einem gewissen Grad zu zähmen, ließ seine Gedanken einen Augenblick lang zu Raziel schweifen. Aber nein, auch sein kleiner Liebling war nicht gänzlich gezähmt...und wie Aiden sehr genau wusste, würde auch dieses es nie sein...er blieb ein Drache. "So unglaublich es jetzt in Ihren Ohren vielleicht auch klingen mag, wenn man mein Alter und die Tatsache bedenkt, dass es sehr viel erfahrenere Drachenpfleger- und züchter überall auf der Welt gibt, die alles dafür geben würden...ja, ich habe eine so tiefe Bindung mit einem Drachen, dass ich ihn bis zu einem gewissen Grad zähmen konnte, auch wenn auch dieses Exemplar niemals gänzlich gezähmt sein wird", antwortete er wohlüberlegt. Sie bat ihn um eine genauere Beschreibung der Lage des Drachenreservats und ein charmantes, um Verzeihung bittendes Lächeln blitzte auf den Zügen des Auszubildenden und Refrendars auf. "Verzeiht, Ma'am, die ganz genaue Lage ist ein Geheimnis unter den Mitarbeitern von Drachenpflegern und unsere Besucher brauchen nur eine Einladung und einen Gedanken an das Reservat, um hinzukommen, es ist nur eine Sicherheitsmaßnahme - für die Drachen und auch für Ihre Besucher", das charmante Lächeln wurde noch ein bisschen breiter.
"Transsilvanien", wiederholte er nachdenklich. "Ich hatte noch nicht die Gelegenheit diesen Teil des Landes zu besuchen, aber es soll ein sehr schöner Ort sein - wenn auch sehr von Gerüchten, Mythen und Legenden umgeben." Er warf ihr einen Blick zu.
Bei ihrer ausweichenden Antwort auf ihr Verlassen des Landes nickte er nur verständnisvoll und ihm fiel auf, wie familiäre Gründe unterschiedliche Leben beeinflussen konnten. Er hatte Rumänien aufgrund von familiären Gründen als Heimat ausgewählt...Tyara hatte aufgrund familiärer Gründe senie Wahlheimat verlassen.

Der ehemalige Gryffindor bemerkte durchaus, wie die Augen seiner Kollegin wachsam auf ihm ruhten und er fragte sich innerlich auch, was ihr Interesse an seiner Person eigentlich überhaupt geweckt hatte. Aber es störte ihn in keinster Weise, er war nicht unbedingt böse darum, auch unter seinen Kollegen die ein oder andere Freundschaft zu schließen. Bei Merlin, heute überraschte er sich tatsächlich mit seinen Gedanken. Erst sein Vater, dann Freundschaften...wenn seine Gedanken sich schon so drehten, würde er irgendwann doch wieder zu diesen Charakterzügen zurück finden, die er vor der zweiten Klasse gehabt hatte? Verflucht, er verwirrte sich selbst. Ohne sich etwas von alldem anmerken zu lassen, was in seinem Kopf vor sich ging, konzentrierte er sich wieder auf das Gespräch mit seiner Kollegin.
"Alchemie und experimentelle Zauberei? Wie genau experimentieren Sie denn mit Zaubern, wenn ich fragen darf?", hakte er neugierig nach.

Bei ihrem Lob über seine Arbeit mit Raziel zupfte ein Lächeln an seinen Mundwinkeln. "Danke, aber es ist nicht allein mein Verdienst, es ist immer einer Zusammenarbeit zwischen Pfleger und Drachen geschuldet", zeigte sich der sonst so selbstbewusste Drachenpflegerauszubildende ungewöhnlich bescheiden. "Der genannte Drache befindet sich seit etwa einem Jahr in meinem Besitz, und aufgrund einer etwas anderen Erziehung und besonderen Umständen habe ich es in dieser Zeit geschafft, eine solche Bindung zu ihm aufzubauen", erklärte er seine Beziehung zu Raziel und nickte zu ihrer Nachfrage. "Es ist möglich, dem Reservat einen Besuch abzustatten, in Begleitung eines Mitarbeiters natürlich. Und nach Absprache selbstverständlich", präzisierte er zustimmend und weiterhin charmant lächelnd.

"Ich glaube, Sie wissen ziemlich genau, von welchen Mythen und Legenden ich spreche, wenn ich den Gerüchten, die hier in Hogwarts über Sie und Ihre damit verbundene Stellung als Hauslehrerin von Fawkestra in Umlauf sind, Glauben schenken darf. Denn diesen Gerüchten entsprechend, sind Sie selbst eines dieser Wesen, um die sich die Legenden und Mythen Transsilvaniens ranken." Jetzt war er es, der seine Kollegin mit Interesse musterte.

Aufmerksam hörte der Achtzehnjährige der Beschreibung ihrer experimentellen Zauberei zu. "Sie wären nicht zufällig bereit, mir irgendwann einmal vielleicht eine Kostprobe von dieser Art der Magie zu zeigen? Es klingt unglaublich faszinierend", bat er mit einem charmanten Lächeln und meinte dieses Interesse auch durchaus ernst. Wenn es nicht gerade um Zaubertränke ging, konnte er auch tatsächlich wissbegierig sein.

Wie sollte er seine Arbeit mit Raziel bloß erklären? Sicher, er wusste auch, wie man normalschnell wachsende, neugeborene Drachen trainierte, aber da war es von Natur aus schwieriger ein so inniges Verhältnis zu ihnen aufzubauen, wie er es zu Raziel hatte. Er ordnete seine Gedanken und suchte einen Moment lang nach den richtigen Worten. "Raziel hatte eine eher unkonventionelle Erziehung, aufgrund der Tatsache, dass meine Freundin ihn mir vor knapp einem Jahr zu Weihnachten schenkte. Einen jungen, erst kurz zuvor geborenen Drachen, der mit einem Zauber belegt war, der ihn so lange klein hielt, bis ich Hogwarts verließ und im Drachenreservat in Rumänien einzog", begann er. "Wobei Sie Professor McGonagall bitte nicht erzählen, dass ich einen Drachen in Hogwarts beherbergt habe", scherzte er mit einem schiefen Grinsen, das seine Augen nicht erreichte, ehe er fortfuhr.
"Raziel ist aufgrund dessen gleich mit einer viel engeren Bindung an mich konfrontiert worden, hat sich aber erstaunlich gut auf eine solche Beziehung eingelassen und ließ sich - von einigen aufgrund seiner Natur als Drache aber völlig normalen Schwierigkeiten - recht gut trainieren und dadurch eben auch gut erziehen", erklärte er.
Seine Mundwinkel zuckten aufgrund ihrer erneuten neugierigen Nachfrage, was den Besuch im Reservat betraf. "Eine bereits bestehende Bekanntschaft mit einem solchen Mitarbeiter wäre dabei vermutlich hilfreich, aber im Prinzip...ja." Er verkniff sich das selbstzufriedene Grinsen und sah sie unbeteiligt an. Zum Glück war er außerordentlich gut darin, seine Gedanken zu verschleiern.

"Ich interessiere mich eben sehr für meine Kollegen", versicherte er mit einem kleinen Lächeln und zuckte dann mit den Schultern. "Es kommt darauf an. Man erzählt sich einerseits, dass dieseWesen sehr bösartig und blutversessen sind, andererseits kann es auch durchaus charmante und wohlerzogene Wesen unter ihnen geben", meinte er vielsagend.