cf Zeitsprung

Sean hatte es sich in seinem Wohnzimmer gemütlich gemacht und seufzte leise. Es fiel ihm schwerer als er gedacht hatte nach draußen zu sehen und zu wissen, dass er nicht hinaus durfte. Doch dann rief er sich energisch zur Ordnung. Verdammt was hatte er denn erwartet? Dass sie ihm sofort vertrauten und ihn draußen herumspazieren ließen? Das hätte er sich doch denken müssen, dass er erst beweisen musste dass man ihm trauen konnte. das würde Monate dauern und immerhin sah er nicht mehr nur die kargen Kerkerzellen von Askaban. Er hatte schon mehr Glück gehabt als die meisten ihm zugestehen würden. und er hatte einen Bewacher bekommen, der es wirklich gut mit ihm meinte und der auf seiner Seite stand. Das hätte auch sehr viel schlimmer ausgehen können. Er hatte sich doch schon einige Patzer geleistet, die andere sicher zum Anlass genommen hätten ihn wieder einzusperren. Nicht so Harry Potter. Er war bereit ihm das eine oder andere nachzusehen.
Er sah auf, als es klopfte und eben dieser Auror die Wohnung betrat, nachdem er geöffnet hatte. Doch er war nicht allein gewesen. Sein Vater hatte ihn begleitet und..... Sean wollte seinen Augen nicht trauen. Auch seine Mutter war gekommen.
Hart schluckte er und blieb erst einmal wie erstarrt stehen. Wie sollte er jetzt reagieren? Wenn Harry nicht anwesend gewesen wäre, dann wüsste er es. Doch der Auror durfte ihn in solchen Situationen nicht allein lassen.

cf Zeitsprung

Harry hatte sich mit den Eltern von Sean getroffen, nachdem er sich im Ministerium die Erlaubnis für einen Besuch der beiden in Hogwarts geholt hatte. Minerva hatte er schon vorher gefragt. Aber da hatte er nicht gezweifelt, dass sie einverstanden war. Immerhin hielt er sich bisher an die Regeln und das wurde eben auch honoriert. Er durfte zwar sicher die nächsten Monate nicht auf die Ländereien, aber ihm einen besuch seiner Eltern zu verwehren wäre doch zu gemein gewesen.
Harry hatte den Brief überbracht, den er an seine Mutter geschrieben hatte.
Der ehemalige Todesser hatte ihm den brief zur Kontrolle geben wollen, doch das hatte er abgelehnt. Himmel sie waren doch nciht Gefangenen und Wärter in Askaban.
Er hatte Seans Mutter beobachtet wie sie sichtlich mit sich gekämpft hatte. Doch dann hatte sie genickt und ihren Umhang geholt.
Harry hatte zufrieden gelächelt.
"Er wird sich wie ein kleines Kind freuen."


Seans Mutter:
"Er wird sich eher schämen, aber ich habe ihm wirklich verziehen. Ich konnte nur wirklich nicht nach Askaban. Es hatte nichts damit zu tun dass ich ihm böse bin oder ihm nicht verzeihen kann was er angestellt hat."


Harry:
"Sagen Sie ihm das. Es wird ihm mehr als alles andere bedeuten."
Der Auror konnte sich denken, was es für seinen Schützling bedeutet hatte dass er seine Mutter so lange nicht gesehen hatte.
Nun stand er vor der Tür des Professors und klopfte.
Seans Gesicht, als er seine Mutter sah war dann auch so wie er sich das vorgestellt hatte.
Harry trat an den dreien vorbei und wandte sich ab. Er wollte ihnen wenigstens ein wenig Privatsphäre zugestehen.

cf Zeitsprung

Sean hatte sich auf diesen Abend gefreut. Er hatte es nicht fassen können, dass sie seiner Einladung zugestimmt hatte. Bisher hatten sie sich ja nur mit den beiden anderen getroffen, doch nun würden sie allein sein. Er wusste dass er nicht am Tod ihres Bruders schuld war. Dennoch verkörperte er das, was sie hasste.
Doch dann riss er sich zusammen. Das war nicht fair. Sie hatte deutlich gezeigt, dass sie auf seiner Seite stand und sie verdiente es nicht, dass er an ihr zweifelte.
Er sah sich noch einmal um und nickte dann. Alles war vorbereitet und sie konnte kommen. Wie aufs Stichwort klopfte es und er beeilte sich zu öffnen.

cf Zeitsprung

Raven hatte geschmunzelt, als sie sich an Seans Gesichtsausdruck erinnerte. Er schien wirklich nicht damit gerechnet zu haben, dass sie zusagte. Ehe sie losgegangen war, hatte sie noch ein paar Sachen zusammengepackt, die sie bei den Hauselfen bestellt hatte. Sie wollte den ehemaligen Todesser ein wenig verwöhnen.
Nun stand sie vor seiner Tür und klopfte.
Sie lächelte, als er ihr öffnete und trat an ihm vorbei in die Wohnung. Sie kannte den Weg ins Wohnzimmer. Dort ließ sie sich in einen sessel sinken und lächelte ihn an.
"Setz dich, ich hab dir etwas mitgebracht."

Der ehemalige Todesser musste ein lächeln und unwillkürlich ließ er sich in den Sessel neben ihr sinken.
"Was hast du für mich."
Er konnte nicht verhehlen, dass er wirklich neugierig war. das würde ihm doch wirklich noch einmal zum Verhängnis werden. Er lächelte und wartete auf ihre Antwort.
Er linste in den Korb, den sie neben sich hingestellt hatte. Er hörte ihr Lachen und sah wieder auf. Ihre Augen funkelten und er stimmte in das Lachen mit ein.
"Erwischt. Ich bin unglaublich neugierig. Das war schon immer meine Schwachstelle. Und wie ich das sehe, wird das noch irgendwann mein Untergang sein."

Raven lachte leise.
"Gut zu wissen, dass man dich damit einfach kriegen kann. Aber ich hoffe du wirst nicht enttäuscht. Ich habe dir nur ein paar Leckereien mitgebracht, aber nichts dss für Übelkeit sorgen wird."
Sie legte die Hand auf seinen Arm.
"Die anderen haben recht, du hast dich zwar ein wenig herausgemacht, doch bis man dich wieder als normalgewichtig nennen kann."
Sie verschwieg lieber, dass sie wollte, dass er der Mann wurde, den sie hinter ihm sehen wollte. Sie runzelte innerlich die Stirn. Bedeutete er ihr denn wirklich mehr als nur ein guter Freund und Kollege. das würde sie nun wirklich genauer untersuchen müssen.

Sean schmunzelte.
"Gut, das kannst du gerne ausnutzen."
Er musste vor sich selber zugeben, dass er gerührt war von ihrer Sorge um ihn. Bisher hatte er außer seiner Familie niemanden gehabt, der sich um ihn sorgte. Oder doch, Harry hatte das auch bewiesen und wenn er genau nachdachte auch Marcus.
"Ich bin durch die Hölle gegangen, aber ich habe das Glück, dass ich Freunde gefunden habe."
Er hatte leise gesprochen. Über Askaban zu reden fiel ihm schwer, schon die Gedanken daran machten ihm zu schaffen.
"Ich sollte das langsam hinter mir lassen, auch wenn ich das nie vergessen werde. Das kann man nicht, aber vielleicht wird es irgendwann leichter."
Daran glaubte er selber nicht, aber es würde irgendwann leichter werden. Zumindest hoffte er das.

"Es wird leichter werden. Du bist nicht mehr allein, wir stehen dir zur Seite."
Sie legte ihm die Hand auf den Arm und lächelte als er sofort nach ihrer Hand angelte. Dann reichte sie ihm den Korb und lächelte ihn warm an. Sie hoffte, dass sie das richtige ausgesucht hatte.
Sie beobachtete ihn und lächelte, als sie das Strahlen seiner Augen bemerkte. Offenbar hatten die Hauselfen, die sie um Rat gebeten hatte, gutes ausgesucht.
Sie beugte sich zu ihm hinüber, ehe sie wusste was sie da eigentlich machte und küsste ihn auf die wange.
"Also rasieren könntest du dich auch mal, mein Bester."
Sie lachte bei seiner Miene.

Sean lächelte, als er den kleinen Korb auspackte.
"Hat da jemand die Hauselfen bestochen. Nur sie kennen die Süßigkeiten, aber auch die sonstigen Leckereien die ich liebe."
Er musterte die Freundin und erstarrte als er ihre Lippen auf seiner Wange spürte. Was machte sie da? Sie konnte doch nicht... Doch offenbar konnte sie das. Unwillkürlich fuhr seine Hand zu seiner Wange und er musterte sie genauer.
"Ich sah keinen Sinn darin. Wen würde es interessieren, ob ich rasiert bin oder nicht?"
Er biss sich auf die Lippen. Was würde sie antworten? Er spürte wie er sich verspannte. Sah er denn mehr als eine Freundin in ihr? Er wollte das nicht kaputt machen, was er so glücklich errungen hatte.
Der ehemalige Todesser wollte am liebsten die zeit zurückdrehen und doch die Frau neben sich nicht mehr hergeben. Wie sollte das nur gehen? Er war ihrer niemals wert. Doch wie so oft überraschte ihn Raven.

Raven wurde rot, wobei sie lieber nicht darüber anchdenken wollte, ob es daran lag, dass sie ihn spontan geküsst hatte oder ob dahinter doch mehr steckte. Sie legte den kopf schief und grinste.
"Natürlich hab ich, sie wissen das eindeutig besser. Aber nun weiß ich es auch und ich vergesse niemals wie ich jemandem eine Freude machen kann. Also wirst du von nun an öfters mit solchen Körbchen rechnen müssen."
Sie hörte ihm zu und musste sich ein Lächeln verbeißen. Seine Unsicherheit war ja fast zum Greifen.
"Entspann dich, Sean. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Aber ich...."
Verwirrt brach sie ab und musterte ihn.
"Das war nicht der erste Kuss. Oder?"
Sie konnte es einfach nicht lassen ihn ein wenig zu necken und lächelte, als er sich merklich entspannte.Die professorin musterte ihn und lächelte.
"Und wenn wir uns das nächste mal treffen, bist du bitte rasiert."
Doch dann nahm sie ihren Zauberstab und lächelte ihm beruhigend zu, als er unwillkürlich zurückzuckte.
"ich tu dir nichts, schon vergessen? Wir sind Freunde."
Sie murmelte etwas und nickte dann zufrieden.
"So sieht es besser aus."
Sofort teste sie ob sich das auch besser anfühlte.

Der ehemalige Todesser schmunzelte.
"Du traust mir ja wirklich wenig zu, wenn du denkst ich habe noch nie jemanden geküsst oder wurde geküsst. Die letzten Jahre gab es dazu nur verdammt wenig Gelegenheit und ich glaube wenn ich die eine Wärterin, die uns Todessern neutral gesinnt war geküsst hätte, wäre ich aus der Zelle nach oben getragen worden. Da hätte selbst sie mich nicht geschont. oder selbst wenn sie das vertuscht hätte es wäre herausgekommen und ich wäre langsam zugrunde gegangen. nein, da hab ich mich lieber zurückgehalten. Auch wenn ich zugeben muss ich hätte sie vor Dankbarkeit das eine oder andere mal sicher gern umarmt."
Sean schluckte, wenn er daran dachte wie er sich gefühlt hatte, als sie ihm das erste Mal frisches Wasser statt des abgestandenen gebracht hatte.
"Als sie mir das erste mal frisches Wasser gebracht hat, da hab ich hinterher wirklich geweint."
Er musterte Raven, ob sie ihn deswegen verspotten würde. Sie schien erschüttert, machte aber keine Anstalten ihn zu verspotten und er hätte sich selber treten können. Sie hatte doch nun wirklich bewiesen, dass sie hinter ihm stand, wenn auch vorerst nur im Geheimen.
Er zuckte unwillkürlich zurück und schalt sich gleich darauf einen Narren. Verdammt sie meinte es gut mit ihm und er stellte sich dermaßen an. Er schmunzelte als sie das Ergebnis testete.
"Besser so? Aber dein Wunsch wird mir selbstverständlich ein befehl sein."

"Scherzkeks. Ich würde dir nie etwas befehlen und das weißt du."
Sie drückte seine hand und nickte dann.
"Ja, so ist es sehr viel besser. Vielleicht sollte ich den zauber auch Marcus verraten."
Sie erinnerte sich an die Erzählungen des jungen Kollegen und lachte hellauf.
"Das würde ihm vielleicht helfen. Dann müsste er nicht immer einen Zauber zum Rasen schneiden nehmen."
Sie war zufrieden, als er in ihr Lachen einstimmte. Raven ließ den Blick schweifen und er viel auf das Sofa. Das würde ihr nun doch besser gefallen. Sie stand auf und zog ihn hinter sich her.

"Ich weiß, Raven. Sag mal, hattest du in der Schulzeit eigentlich einen Spitznamen?"
Er erwiderte den Druck ihrer Hand und musterte sie abwartend.
"ich würde ihn wirklich gerne kennen, wenn es einen gab und ich gebe dir mein Wort ihn ohne deine Erlaubnis niemals zu verwenden."
Was sollte er allerdings machen wenn sie seinen wissen wollte? Er durchforstete sein Gedächtnis, aber es wollte ihm nicht einfallen wie sie ihn während der letzten einigermaßen glücklichen Jahre hier in Hogwarts genannt hatten. Wie die Wärter und Auroren ihn betitelt hatten, wollte er ihr lieber nicht sagen. Das wollte er soweit es ihm möglich war einfach nur vergessen. Er war so in Gedanken versunken, dass er volkommen überrascht wurde, als sie ihn mit sich zog.
"was....?"
verwirrt brach er ab und musste dann seine ganze Selbstbeherrschung zusammenkratzen. Wusste sie nicht was sie ihm damit "antat"?
Doch offensichtlich wollte sie genau jetzt auf dem Sofa sitzen und als sie sich an ihn kuschelte, verschlug es ihm enddültig die Sprache.

Die Professorin für Kräuterkunde lächelte. In seinem gesicht spiegelten sich seine gedanken deutlich wieder. Er wirkte um einiges sympathischer, wenn er seine undurchdringliche Maske ablegte.
"Du solltest die maske öfters mal daheim vergessen. Du wirkst viel liebenswürdiger ohne. Menschlicher würde ich es fast nennen. Und ich würde sagen die anderen würden das auch schnell merken."
Sie dachte bei sich wenn er dann noch ein wenig herausgefüttert war, würde sich die eine oder andere Schülerin der oberen Klassen sicher nach ihm umdrehen. Allerdings wollte sie lieber nicht darüber nachdenken, warum ihr das einen Stich versetzte. Hatte sie sich in ihn verliebt oder war da wirklich nur eine, wenn auch ziemlich tiefe Freundschaft im Entstehen?
Sie kuschelte sich an ihn und meinte dann.
"Nun mein Spitzname war nicht sonderlich einfallsreich. Sie haben mich einfach Rave genannt, die Abkürzung sowohl für Raven, als auch für ravenclaw."
Sie überlegte ob sie ihn nach seinem Fragen sollte, doch dann entschied sie sich unwillkürlich dagegen. Er würde ihn ihr sagen wenn er das wollte. Er sollte niemals den Eindruck bekommen, dass sie das von ihm verlangen würde.