Aiden hatte ihre Überraschung erwartet. "Neben den Schulen sind die Reservate die sichersten Orte. Auf einem solchen Reservat liegen mehr Schutzzauber als auf dem Rest der Welt, schon allein wegen den Drachen", erklärte er und lächelte matt. "Mach ich", versprach er. "Und ja, soweit ich weiß, geht es dem Rest ihrer Familie gut." Aiden dachte an Jake und fragte sich unwillkürlich, ob er tatsächlich froh darüber war. Doch gleichzeitig schämte er sich für den Gedanken. Er wünschte dem Jungen nicht den Tod, er wollte ihm nur mal eine kräftige Abreibung verpassen.

Aiden merkte, dass es Jade vermutlich absolut null interessierte, was er hier erzählte, doch er antwortete dennoch auf jede ihrer Fragen sehr bereitwillig, unterstützte sie darin, sich abzulenken. "Raziel hat sich ganz gut unter den anderen Drachen behauptet, er ist jung, wahnsinnig kraftvoll und auch, wenn er von Hand aufgezogen wurde, hatte er keinerlei Probleme, sich anzupassen. Ich bin wahnsinnig stolz auf meinen Kleinen", erzählte er. In seiner Stimme schwang die Begeisterung mit, die er fühlte, diese Liebe zu seinem Drachen und der ungebrochene Stolz des ehemaligen Gryffindors, das er es geschafft hatte.

"Mich auch", Aiden liebte seinen kleinen Raziel. Er, Lilo, Raphy und Brian...das war seine Familie. Seine Eltern zählten nicht mehr. In den letzten beiden Monaten, in denen der junge Refrendar sich intensiv um Lilo und Raziel gekümmert und seinen Abschluss gemacht hatte, in denen er tatsächlich ganz und gar im Reservat eingezogen war, war er irgendwie...erwachsener geworden. Und ein bisschen glücklicher.
Bei ihren letzten Worten warf er einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr und schüttelte den Kopf. "Ich hab noch zwei Stunden frei und ich muss nur ein paar Unterlagen in meinem leeren, unpersönlichen, neuen Büro hinterlegen", er grinste schief. "Ich habe also Zeit für dich."

"Wir könnten hoch in mein Büro gehen. Da sind wir ungestört", schlug Aiden vor und sah sie fragend an. Bei ihren letzten Worten wurde sein Grinsen noch eine Spur breiter. "Ich war noch nicht einmal drin, seit ich meinen Lehrerjob habe...ich kam also noch nicht dazu, es zu personalisieren", erklärte er belustigt, ehe er auf die Treppe zuging und sich zu ihr umwandte. "Kommst du? Übrigens, im Zweifelsfall kannst du mir auch beim Personalisieren helfen."