Personen: Mara Chulainn und Jade Sheridan
Datum: 20.08.2022 (Samstag)
Uhrzeit: gegen Mittag
Ort: Madam Puddifoots
Wetter: Bewölkt, windig, 24°C
Link zum ursprünglichen Postingort: Madam Puddifoot's Café (3)
Was bisher geschah: Mara und Jade besuchen Madam Pudifoot's Cafe, um ein Eis zu essen, aber es läuft nicht ganz wie geplant. Jade hat mit einem Zauber versehentlich dafür gesorgt, dass sie alles abstößt, was sich ihr zu weit nährt, und Mara hat beschlossen, dass es ein großer Spaß wäre, ein Getränk mit Liebestrank als Zusatz auszuprobieren. Jetzt schlägt sich Jade mit einer schwer 'verliebten' besten Freundin herum und macht das Beste daraus ...

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Jade wäre bei Maras Quietschen fast zusammengezuckt. Es war nur leise, aber es war nicht ganz das, was man erwartete, wenn man sich bereiterklärte, ein Photo mit der besten Freundin zu machen. Eigentlich war es nichts, das Jade von irgendjemandem erwartete, nur weil sie ein Photo machen wollte. Sie war immerhin ein Mädchen. Sowas sollten eigentlich nur Jungs erleben, wenn ihre Freundin ein bisschen ... überenthusiastisch war. Oder eben Liebestrank zu sich genommen hatte.
Bei Maras Aussage zum Thema Lächeln wurde Jade rot, aber gleichzeitig hatte sie alle Mühe, nicht loszulachen. Ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben, aber sie schaffte es irgendwie, halbwegs ernst zu bleiben. "Das ist ... ähm ... sehr lieb von dir", brachte sie schließlich heraus und wünschte sich sehnlichst einen Tarnumhang, um für ein paar Sekunden darunter verschwinden zu können. Mara würde sich das hier ewig anhören müssen! Sie, ihre Kinder, ihre Enkel ... Jade hoffte, dass sie sehr lang leben würde und auch noch Maras Urenkel mit dieser Geschichte würde beglücken können.
Und mit einem Liebesbrief. Wobei, Thyr hätte sich über den bestimmt auch gefreut. "Ja, ein Liebesbrief", wiederholte Jade betont fröhlich. "Ich finde sowas toll, du nicht auch? Oder möchtest du mir keinen schreiben?" Betont unschuldig schaute sie Mara an. Bloß nicht lachen!

Mara hatte Mühe sich auf dem Stuhl zu halten, so sehr kippelte sie mittlerweile. War Jade gerade rot geworden? Das war ungefähr das niedlichste, was sie je gesehen hatte. Wie konnte man eigentlich so hübsch und noch niedlich gleichzeitig sein? Und vor allem, wieso war ihr das vorher nicht aufgefallen?
Mara blickte wieder an sich hinunter und wünschte im Stillen, selbst etwas feminineres angezogen zu haben. "G-gern geschehen.", murmelte sie leise, als Jade sich bedankte. In Gedanken war sie schon bei dem Liebesbrief. Merlin, sie hatte so etwas noch nie geschrieben. Vor allem hatte sie auch nichts zum Schreiben dabei. So ein verfluchtes Pech. Und wie ging so etwas? "D-doch. Liebesbriefe sind toll." Sie friemelte weiter an dem Saum ihres Oberteils. "Und ich würde dir g-gern einen schreiben, aber ich habe nichts dabei...." Und, Merlin, Jade danach zu fragen wäre wirklich zu peinlich.

Jade strahlte Mara an, als sie sagte, dass sie den Brief schreiben würde. Das wäre doch die perfekte Erinnerung an dieses Fiasko und obwohl es ein bisschen peinlich für Mara werden würde, fand Jade, sie tat der Gryffindor nur einen Freundschaftsdienst. Nach dieser Aktion würde sie sicher nie wieder einen Liebestrank nehmen wollen!
Die Kellnerin kam gerade rechtzeitig zu ihnen und Jade bemühte sich um ein freundliches Lächeln, das mit einem misstrauischen Blick erwidert wurde. "Wir hätten gern zwei große Eisbecher. Sie können da bestimmt etwas empfehlen. Und hätten sie vielleicht Schreibpapier und eine Feder?" Der Gesichtsausdruck der Kellnerin wurde gnädiger, als Jade ihr die Eisauswahl anvertraute, und zum Glück nickte sie zur nächsten Frage eifrig und verschwand kurz im hinteren Teil des Cafes, ehe sie mit Pergamentbögen und Feder wiederkam. Jade starrte das Pergament einen Moment lang ungläubig an und grinste dann. Es war rosa mit kleinen, glitzernden Herzchen an der linken, oberen Ecke. "Es ist mit Amortentia besprüht, damit es immer nach etwas riecht, dass der Lesende liebt", erklärte die Kellnerin munter, reichte den Mädchen das Papier und schaute sie dann streng an. "Aber nicht das Papier essen!"
Jade nickte brav. Sie hätte nicht mal im Traum daran gedacht, Papier zu essen. Erst recht kein Amortentiagetränktes. Die Kellnerin reichte auch die Pfauenfeder an die Mädchen und verschwand wieder, um sich um das Eis zu kümmern, während Jade Mara das Schreibzeug zuschob - oder besser nur ihre Hand in die Nähe hielt und so dafür sorgte, dass es von selbst zu Mara rutschte - und sie so unschuldig wie möglich anlächelte. "Problem gelöst!"

Mara starrte erst Jade an, dann das Papier, dass die Kellnerin ihnen gebracht hatte. Dann wieder Jade. Sie setzte sich ein wenig gerader hin. "D-dann fange ich mal an."
Sie starrte auf das rosane Papier. Und ihr fiel absolut nichts ein und das obwohl Jade sie darum gebeten hatte. Argh. Die Sekunden vergingen quälend langsam und Mara überkam der Wunsch den Kopf auf die Theke zu schlagen, bis ihr etwas einfiel. Aber etwas in ihr sagte ihr, dass das nicht helfen würde. Und auf das Blatt starren half auch nicht wirklich weiter. Sie sollten Papier verkaufen, dass selbstständig sowas schrieb. Verdammt. Wie schrieb man einen Liebesbrief eigentlich? Und konnte man sich in einem Tintenfass ertränken?
Hach, warum fing sie nicht einfach an? Wie begann man sowas? Vielleicht mit 'Liebe Jade'? Mara wurde hochrot im Gesicht und setzte die Feder auf das Papier.
Geliebte Jade, Merlin war das peinlich.
nur hier mit dir zu sein, ist wie ein Traum, der niemals endet. Dein Lächeln ist Sonnenschein an einem Regentag und dein Lachen Musik. Das klang doch schon mal nicht ganz so schlecht. Konnte man sich sicher nicht im Tintenfass ertränken? Mara schielte kurz zu Jade.
Dich zu treffen, mit dir zu reden, zu lachen, ist jeden Tag ein neuer Grund aufzustehen. Dich aufzumuntern, wenn du traurig bist, jedes mal ein neuer Morgen und dein schüchternes Gesicht die Morgenröte. Hey, so langsam kam sie ja richtig in Fahrt. Die Feder kratzte nun ein wenig geübter über das Pergament und sie füllte das rosa Blatt mit ähnlichen Zeilen. Schließlich hielt sie Jade das Ergebnis strahlend hin, einen Tintentropfen auf der Nase.

Jade blieb still neben Mara sitzen, ignorierte so gut wie möglich die Fee, die immer noch voller Begeisterung gegen ihren Arm flog, um dann im hohen Bogen in den Raum geworfen zu werden, und beobachtete Maras Schreibversuche mit gemischten Gefühlen. Einerseits konnte sie nicht verleugnen, dass der Anblick einer schüchternen Mara, die sich mit einem Liebesbrief abmühte, unterhaltsam war. Andererseits hatte Jade ein schlechtes Gewissen, auch wenn sie sich immer wieder sagte, dass sie das hier tat, damit Mara bemerkte, wie schief so eine Aktion gehen konnte. Und dann war da noch die Verlegenheit, die Jades Wangen gefühlt dauerhaft rot färbte, als sie die ersten Zeilen auf dem rosanen Papier las. Wenigstens sah Mara nicht viel besser aus. Sie konnten beide gerade mit dem rosa Herzchenkonfetti konkurrieren.
Als Maras Blick kurz zu ihr huschte, versuchte Jade es mit einem aufmunternden Lächeln. Hoffentlich sah es nicht allzu gequält aus oder schrie geradezu, dass sie im Moment gern überall anders, nur nicht hier drin gewesen wäre. Nächstes Mal würden sie in den Eberkopf gehen! Lieber zwielichtige Gestalten und harter Alkohol, als Herzchenkonfetti, Feen und Liebestränke.
Irgendwann schaute Jade lieber nicht mehr zu genau auf den Brief, um bloß kein Wimmern von sich zu geben. Hoffentlich würde Mara ihr später nicht den Hals umdrehen! Vorsichtig nahm Jade das Papier entgegen und bekam es - oh Wunder - auch zu fassen. "Da... danke", murmelte sie und lächelte Mara matt an. Wann ließ dieser Trank gleich nochmal nach. "Ich ... ähm ... les ihn später, ja? Unser Eis kommt." Die Kellnerin hatte zum Glück perfektes Timing und stellte ihnen beiden Vanilleeis mit heißen Himbeeren vor die Nase. Jade starrte entgeistert die Himbeeren an, die in Form eines Herzens auf den Bechern drapiert waren, blieb aber still und bezahlte die Kellnerin einfach. Eberkopf. Eindeutig Eberkopf.

Mara blickte mit hochrotem Kopf und glühenden Wangen zu Boden, während Jade den Brief las. "G-gern geschehen.", murmelte die Banshee. Was wenn er ihr nicht gefiel? Nein darüber wollte sie gar nicht nachdenken. Was wenn sie übertrieben hatte? Nein, darüber wollte sie auch nicht nachdenken. Argh, war das peinlich. Merlin sei dank, rettete die das Eis davor wieder gefährlich nahe an das Tintenfass zu rutschen. Aber für das Eis hatte Jade ihren Brief weg gelegt. Mara hob leicht den Blick zu Jade und spürte, wie ihr das eigentlich immer weniger ausmachte. Dafür rückte die Tatsache in den Kopf, was sie da gerade getan hatte. Sie hatte sich von ihrer besten Freundin einen Liebesbrief aufbrummen lassen. Merlin, Jade würde sie den Lebtag nicht mehr vergessen lassen, was hier geschehen war. Moment ihre beste Freundin? Dabei war doch das perfekteste Mädchen, das sie kannte, wie konnte sie sie da bloß nur beste Freundin nennen. Und Himmel, sie hatte darüber nachgedacht etwas Mädchenhafteres anzuziehen? Was war in dem Gesöff für ein Drogencocktail? Gesöff? Wer hatte denn bitte so unhöfliche Gedanken? Argh, sie hatte das Gefühl wahnsinnig zu werden. Aber in einem waren sich die beiden Gedankenströme einig. Tintenfass und ertränken war eine gute Idee. Und der frechere Gedanke fand außerdem, dass Jade eine Retourkutsche verdient hatte.
Als die Eisbecher vor ihnen abgestellt worden waren, hob Mara leicht den hochroten Kopf und murmelte erst etwas unverständliches, dann wiederholte sie es noch einmal lauter. "W-w-würdest du ... ähm... w-w- würdest du mich v-vielleicht... ähm... f-f-f-füttern?" Dem Mädchen standen schon wieder Tränen in den Augen.

Jade begann ihr Eis zu löffeln und gab sich alle Mühe, den Blick nicht von ihrem Becher zu heben, auch wenn sie beim Anblick der kitschigen Eisbecherdekoration am liebsten die Nase gerümpft hätte. Hoffentlich kam Damien nie auf die dumme Idee, dass sie dieses Cafe mal besuchen könnten. Wenn doch würde sie ihn leider mit einem Quaffel durch das Schloss jagen müssen. Was er wohl sagen würde, wenn sie ihm erzählte, dass sie hier gewesen war?
Mara murmelte neben ihr etwas vor sich hin, so dass Jade sich gezwungen sah, von ihrem Eisbecher aufzuschauen und ihre beste Freundin vorsichtig zu mustern. Ihr Kopf glühte förmlich, was eigentlich nichts Gutes verheißen konnte.
"Füttern?", echote Jade mit einer Stimme, die eigentlich zu hoch klang, um ihre zu sein. Mara wollte gefüttert werden? Von ihr? "Ich, also ... ähm ... Ich weiß nicht, ich meine ... " Die Gryffindor schloss den Mund wieder und seufzte ergeben. Das mit der guten Ausrede würde wohl nichts werden. Und Mara standen schon wieder die Tränen in den Augen. Merlin, war das Mädchen plötzlich nahe am Wasser gebaut, wenn sie Liebestrank genommen hatte! "Wenn du es willst ...", lenkte Jade schließlich schicksalsergeben ein und starrte verlegen wieder in ihren Eisbecher. Beste Freundin füttern ... okay ... Die Gryffindor räusperte sich, nahm Maras Löffel samt etwas Eis und Himbeeren darauf und hielt ihr den Löffel dann brav an den Mund. Wahrscheinlich war sie gerade ähnlich rot wie Mara.

Mara strahlte überglücklich, als Jade sich breitschlagen ließ und klappte brav den Mund auf. "Aaaaaaah." Dann schloss sie die Lippen um den Löffel und Jade hatte die wohl glücklichste Mara vor sich, die Hogwarts je gesehen hatte. "Mh, das Eis ist echt lecker." Dennoch blieb das Gesicht der Gryffindor feuerrot. "D-danke dir, H-herzblatt." Einen kurzen Moment konnte Mara noch ernst bleiben. Quälende Sekunden kämpfte sie ihre Mundwinkel nieder und hielt das Grinsen eisern zurück, doch ihr Grinsen war aus etwas härterem als Stahl.
Ein breites freches Grinsen breitete sich auf Maras Gesicht aus, dann brach ein Lachen aus ihr hervor, so heftig, dass sie beinahe vom Stuhl viel und sie kläglich nach Luft rang. "Das!", prustete Mara, die nun wieder alles andere als schüchtern war. "Das war die Retourkutsche für den Liebesbrief!"

Jade hätte fast den Löffel fallengelassen, als Mara sie Herzblatt nannte. Das war ... okay, sie wollte einen dieser Amnesie auslösenden Gedächtniszauber haben. Ganz dringend! In diesem Moment lachte Mara auch schon los und Jade starrte sie verwirrt an. Die Gryffindor brauchte ein paar Sekunden, ehe sie kapierte, dass ihre beste Freundin sie reingelegt hatte. Und sie war voll in die Falle getappt. Mit hochrotem Kopf legte Jade sowohl ihren als auch Maras Löffel hin und rutschte von dem Barhocker, der daraufhin nicht gerade sanft gegen die Theke stieß. Die Vertrauensschülerin kümmerte sich nicht darum und wich auch Maras Blick aus. Stattdessen griff sie nach den Pergamenten und bekam sie glücklicherweise zu fassen. "Na dann warte Mal auf meine Retourkutsche." Jade schaute endlich wieder Mara an und ihrem Blick war anzusehen, dass sie von Maras kleinem Schauspiel nicht ganz so begeistert war. Für einen kurzen Moment wedelte sie mit den Pergamenten vor Maras Nase herum und legte ihre Hände dann auf ihren Rücken, wobei sie Mara unheilvoll angrinste. "Ich habe mir gerade überlegt, dass Thyr sich bestimmt freuen würde, wenn ich mal mit ihm rede. Immerhin ist er neu und hat noch nicht viele Freunde und wir haben mit dir ja eine gemeinsame Freundin, über die wir sehr nett plaudern können. Glaubst du, er mag Liebesbriefe?" Jade wunderte sich ein bisschen über sich selbst. Wow, sie musste wirklich sauer sein, wenn sie so etwas in Erwägung zog. Aber diese ganze Liebestrankaktion war einfach verstörend gewesen und jetzt hatte Mara sie dabei auch noch reingelegt.

Mara schnappt noch nach Luft, als sie bemerkte, dass sie scheinbar mehr als nur eine Zehe übers Ziel hinausgeschossen war. Sie zwang sich sofort mit dem Lachen aufzuhören und schaute Jade entschuldigend an. Jedenfalls für einige Augenblicke, dann hatte sie ein nur allzu bekanntes Pergament vor sich. Ein rosanes. Sie warf einen sehnsüchtigen Blick zurück auf ihr Tintenfass, doch leider hatte das die Kellnerin entführt. Ob man mit einem Eislöffel Suizid begehen konnte? Mit einer Theke? "Sorry, Jade. Sorry ich habs echt übertrieben, tut mir echt lei..." Eigentlich hatte sie noch etwas anderes sagen wollen, doch dann sackten die Worte von Jade in ihren Kopf. Mara schluckte und das letzte bisschen Lachen war aus ihrem Gesicht gewichen. Stattdessen machte sie schockiert große Augen, klappte verblüfft den Mund auf und lief rosa an. Zum wer weiß wie vielten Mal an diesem Tag, nur leider war sie sie selbst. Das wäre wirklich gemein. Vor allem weil nicht einmal Thyrs Name in dem Brief stand sondern Jades. Merlin, was dachte sie da eigentlich? Als ob das das Problem wäre, wenn Thyr einen Liebesbrief von ihr sehen würde. Die Frage war viel eher ob er einen sehen wollte. Immerhin war sie so das größte Gegenteil von mädchenhaft. "Ich weiß... nicht ob er einen von mir mag.", gab sie zu und wandte den Blick ab. "Aber ehrlich gesagt, sorry für den unpassenden Zeitpunkt, fänd ichs echt nicht schlecht, wenn du mit ihm klar kommen würdest."

So ein Mist aber auch. Sie konnte sich nicht mal wirklich darüber freuen, dass das Grinsen sofort aus Maras Gesicht verschwand und ihre beste Freundin sie am Ende sogar schockiert anschaute. Stattdessen hatte Jade schon fast ein schlechtes Gewissen. Fast.
Mara schien sich über den Plan an sich nicht einmal beschweren zu wollen, was ihr einen erstaunten Blick von Jade einfing. Stattdessen machte sie sich Sorgen darüber, ob Thyr einen solchen Brief von ihr würde lesen wollen. "Ach, das ist wichtig?", fragte Jade nach und konnte sich ein kleines, verstohlenes Lächeln nicht ganz verkneifen. "Ich kann ja meinen Namen mit Evanesco entfernen und seinen daraufsetzen, dann weißt du es danach." Natürlich hätte sie das nie getan. Selbst wenn Thyr Mara mochte, sollte ihre beste Freundin das schön so regeln, wie sie es wollte.
"Mit ihm klarkommen?", echote Jade und dieses Mal konnte sie sich das Grinsen nicht verkneifen. Das hier war wichtiger als Maras kleines Täuschungsmanöver. "Ich will ihm einen Liebesbrief von dir geben und das ist dein größtes Problem? "Ich glaube, ich kann dich beruhigen. Bisher fand ich ihn ziemlich nett." Vielleicht ein bisschen seltsam, aber auf eine nette Art.

Mara sah Jade immer noch nicht wieder direkt an und pulte an einem Loch in ihrer Strumpfhose. "Ähm... irgendwie schon... ja..." Die Banshee wurde wieder rosa. Verdammtes, blödes Thema. Doch nach dem nächsten Satz hatte Jade wieder ihre volle Aufmerksamkeit und Mara klappte empört den Mund auf. "Danach?", echote sie. "Ich weiß nicht für welche Möglichkeit ich mich lieber im Tintenfass ertränkt hätte! Und in dem Fall find ich 'danach' nicht so cool!", gab sie halb empört, halb erschrocken von sich.
Das Grinsen auf Jades Gesicht gefiel ihr so gar nicht. Mara wusste so gar nicht, was sie dazu sagen sollte. Die Situation nahm irgendwie eine ganz falsche Richtung. "Ähm... Ähm... Naja, der Plan sich mit ihm anzufreunden ist jetzt nicht so schlecht, find ich... Und ich fänds echt cool wenn ihr euch gut versteht. Ich meine du bist meine beste Freundin.... Und nein verdammt das ist nicht mein größtes Problem! Lass den blöden Brief aus dem Spiel!"

Jade konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Irgendwie schon, ja? Sie musste sich unbedingt mal mit dem Hufflepuff unterhalten. Und ihm dabei vielleicht einen gewissen Brief geben. Oder zumindest ein ähnlich aussehendes Pergament, um Mara ein bisschen in Panik zu versetzen.
"Naja, 'vorher' werden wir es bestimmt nicht wissen. Und ich muss kein Wahrsagen belegt haben, um dir zu prophezeien, dass dein Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt sein wird." Ertränken in einem Tintenfass. Das wurde selbst mit Ausdehnungszauber schwierig. Jade hielt sich vorsichtshalber zurück und schlug keine Alternativen wie den Großen See vor. "Worum machst du dir denn Sorgen? Thyr mag dich, oder?"
Jade trat einen Schritt weg von Mara und faltete den Brief sorgfältig, ehe sie ihn in ihre Tasche steckte. Keine Chance, dass sie den so schnell aus den Händen gab. "Gut, dann werde ich mich mal mit Thyr anfreunden", versprach sie im munteren Tonfall. "Wir haben uns bestimmt viel zu erzählen. Oder ich zumindest ihm." Vier Schuljahre mit Mara gaben viel Stoff für ein paar interessante Geschichten.

Mara gefiel das Grinsen ihrer Freundin so gar nicht und sie verengte die Augen. Ihre Wangen nahmen schon wieder eine Spur rosa an. "Das ist nichts, was ich mit einem Liebesbrief herausfinden will! Vor allem nicht mit dem da!" Sie deutete anklagend auf das Pergament. "Der ist rosa, verdammt. Seh ich aus, wie ein Rosarüschenmädchen?", knurrte Mara. "Das Ding da ist so gar nicht ich! So überhaupt nicht. Argh, was laber ich eigentlich hier? Keine Liebesbriefe!" Sie funkelte Jade halb grummelig, halb flehend an. "Und ich brauch nur ein Tintenfass, das groß genug ist. Oder ich nehm den See!"
Bei der Frage, warum sie sich Sorgen machte, da Thyr sie doch mochte, wandte sich Mara wieder dem armen Eisbecher zu und begann darin herumzustochern, während ihr das Blut in den Kopf stieg. "Ich hab keine Ahnung. Klar, der ist immer nett zu mir, aber ich hab keinen Plan, wie weit mögen da geht."
Der nächste Kommentar brachte Jade einen empörten Blick ein. "Mach doch. Es ist nicht so, als wüsste er nicht schon, dass ich ne Chaotin bin."

Mit einer Sache musste Jade Mara Recht geben. Ihre Freundin war kein Rosaplüschglitzerirgendwasmädchen. Aber sie stellten doch angeblich alle die seltsamsten Sachen an, wenn sie gerade verliebt waren, oder? "Ich glaube, Thyr wird das nicht weiter stören. Er wird mit dem Brief an sich genug zu kämpfen haben", zog Jade ihre Freundin weiter auf. Tz, als würde sie Thyr diesen Brief zeigen! "Du bleibst schön weg vom See! Denk dran, wenn du dich da drin ertränkst, dann kannst du mich erst recht von nichts abhalten und dir keine Ausreden für Thyr einfallen lassen." Jade klopfte leicht gegen ihren Umhang, unter dem das Pergament knisterte. Ihr Grinsen konnte selbst von der Fee, die immer noch gegen ihren Arm flog, nicht getrübt werden.
"Dann solltest du das herausfinden oder ich tue es für dich", stellte Jade ungerührt fest und löffelte die Reste aus ihrem Eisbecher. Sie war immerhin Maras beste Freundin und manchmal mussten beste Freundinnen eben zu ihrem Glück gezwungen werden.
"Eine Chaotin mit einer nicht sehr lyrischen Ader", murmelte Jade möglichst leise und schaute andächtig in ihren nun leeren Eisbecher.