Rose Weasley schienen meine Ausführungen über die Einfalt der Muggel nicht sonderlich zu gefallen, sie runzelte kaum merklich die Stirn, eine Geste, die meinen scharfen Adleraugen allerdings nicht entging. Aber was sollte ich diesbezüglich auch von ihr erwarten, einer Weasley, noch dazu einer Hufflepuff? Mit gleichgültiger Miene wandte ich mich von ihr ab und suchte nach anderen Händen, die bereitwillig in die Höhe schossen, um meine neue Frage zu beantworten.
Mein Blick blieb an Joyce Wittwell hängen, der Schulsprecherin, einer Gryffindorschülerin. Meine Augen blieben einige Sekunden lang mit demselben kalten, undurchdringlichen Blick auf ihr ruhen, wie eben zuvor auf Rose, ehe ich sie aufrief.
"Ja, Miss Wittwell?"

Joyce nahm ihre Hand herunter, nachdem Professor Nightshadow sie dran genommen hatte. Sie räusperte sich, bevor sie zu sprechen anfing. "Ein Präzedenzfall für eine solche Hexenverbrennung unter der magischen Bevölkerung war Wendeline die Ulkige. Sie ließ sich 47 Mal in verschiedenen Verkleidungen von den Muggeln einfangen und auf den Scheiterhaufen stellen, geschützt natürlich mit einem Gefrierzauber, damit ihr nicht tatsächlich etwas passierte. Sie ließ sich immer wieder einfangen, weil sie das Gefühl beim Verbrannt werden mochte", erzählte sie und hoffte, nichts vergessen zu haben.

Ich taxierte Miss Wittwell mit zusammengekniffenen Lippen, lauschte ihrer Antwort und nickte anschließend kurz.
"Zutreffend. 5 Punkte für Gryffindor.", antwortete ich knapp. Mein Blick glitt aufmerksam über die versammelte Klasse, ich wollte bereits fortfahren und die nächste Frage stellen, als ein leises Klopfen am Fenster neben meinem Pult meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, so leise, dass nur eine Vampirin es vernehmen könnte. Abraxas saß auf dem Fensterbrett - er hatte eine Nachricht für mich.
"Schön." Mit kalter Stimme wandte ich mir der Klasse zu. "Für den Rest der Stunde bitte ich Sie, das Kapitel Hexenverbrennungen im Buch durchzuarbeiten und die Ihnen am wesentlichsten erscheinenden Informationen stichwortartig zusammenzufassen. Abgabe am Ende der Stunde."
Mit diesen Worten wandte ich mich um, trat hinter den schweren Vorhang des Fensters, hinter dem Abraxas wartete, nahm seine Nachricht entgegen, schickte ihn fort, setzte mich an mein Pult und wandte meine Aufmerksamkeit dem Brief zu.