cf. Kerker ~ Schulküche

Unwillkürlich hatten sich ihre Wangen gerötet, als Nate ihren Arm bei sich untergehakt hatte. Sie wusste ja, dass es eigentlich nur eine Tradition war, dass ein Reinblüter eben zuließ, dass die Dame sich bei ihm unterhakte. Womit nun auch Nates Blutstatus geklärt wäre...
Doch trotz allem war es ein schönes Gefühl und sie ging einfach mit einem leichten Lächeln darüber hinweg. Sie führte ihn auf diese Weise durch die Gänge, sorgsam darauf achten, dass sie nicht erwischt wurden und schließlich blieb sie im siebten Stock stehen, gegenüber des Wandteppichs von Barnabas des Bekloppten. Mit ihrer freien Hand deutete sie auf eben diese Wand. "Hier musst du dreimal auf und ab gehen und fest an deinen Raum denken, dann erscheint im Normalfall eine Tür."

cf: Kerker - Schulküche

Nathaniel konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken, als Joyce' Wangen sich rot färbten. Er mochte es, wenn ihm das gelang, auch wenn er nie ganz verstand, wie er das machte. Sie fragte nicht nach, warum er sie unterhakte. Vielleicht war sie selbst reinblütig, aber ihm sollte es egal sein. Es gab Dinge, um die musste er sich nun wirklich keine Gedanken machen.
Die Gänge von Hogwarts waren dunkel und leer. Sie kamen problemlos bis zum siebten Stock und Nathaniel merkte sich sorgfältig den Weg, den Joyce wählte. Schließlich kamen sie an einem Wandteppich an, doch seine Begleiterin wandte sich der gegenüberliegenden Wand zu, hinter der sich offenbar der geheime Raum verbarg. Nach ihrer Erklärung nickte Nathaniel und ließ sie sanft wieder los, ehe er vor die Wand trat, sie einen Moment eingehend musterte, und dann begann, im Gang auf und ab zu gehen. Dabei dachte er an die Bibliothek in seinem Zuhause. Als er zum dritten Mal vorbeigelaufen war, erschien tatsächlich eine Tür. Nathaniel lächelte leicht und schaute wieder zu Joyce. "Kommst du mit?" Eigentlich war er noch nicht sicher gewesen, ob er Joyce hatte mitnehmen wollen, aber jetzt wollte er nicht allein hingehen und Joyce einfach stehenlassen. Nein, er wollte sie gern in seinem Zuhause sehen, warum auch immer.

Joyce trat ein paar Schritte zurück, nachdem er sich von ihr gelöst hatte, um ihm Freiraum anzubieten. Sie wartete, bis eine Tür erschien und wollte sich in dem Moment schon umwenden, um zurück zum Gemeinschaftsraum zu gehen, als seine Stimme sie wieder inne halten ließ. "Wenn...wenn du das möchtest, gern", erwiderte sie zögerlich. Sie wollte ihm ihre Gesellschaft aber auch nicht aufdrängen, auch, wenn ein kleiner Teil von ihr sich sehr darüber freute, dass sie ihn bat, mitzugehen. Sie war schließlich auch sehr neugierig, was für einen Raum er sich wohl gewünscht hatte.

Nathaniel lächelte und strich sich seine Haare aus der Stirn. Er war nervös, warum auch immer. Vielleicht, weil er nicht wusste, ob Joyce überhaupt mit ihm kommen wollte. "Ich würde nicht fragen, wenn ich es nicht wollen würde, oder?" Er trat wieder neben Joyce und bot ihr seinen Arm an. "Bist du nicht auch neugierig, ob ich das gerade vergeigt habe oder nicht?"
Sein Lächeln wurde unbewusst entwaffnend, während er abwartete, ob Joyce sich unterhaken würde.

Wer würde diesem Lächeln widerstehen? Der Gedanke tauchte sehr unerwartet und sehr unverhofft in ihrem Kopf auf und sie war froh, ihn nicht auszusprechen, erwiderte aber sein entwaffnendes Lächeln bereitwillig. Sie nickte zu seinen ersten Worten und hakte sich dann schließlich bei ihm ein, als er wieder neben sie trat und ein unwillkürliches Kribbeln glitt durch ihren Arm, was sie einigermaßen verwunderte. "Neugierig bin ich schon, ja", stimmte sie ihm schmunzelnd zu. Es war schon eine leicht paradoxe Situation, sie trug sein Hemd, dass sie bei einem ihrer ersten Treffen abgestaubt hatte und er lud sie ein, einen für ihn bestimmten Raum zu sehen, obwohl er doch ein Eigenbrötler sein wollte...

Joyce hakte sich unter und entlockte Nathaniel so ein etwas wärmeres Lächeln. Es freute ihn, dass sie mitkommen würde. "Dann lass uns mal nachsehen und hoffen, dass nichts furchtbar schiefgegangen ist. Ich will ungern gleich zehn Meter in die Tiefe stürzen, weil ich bei der Raumgestaltung so etwas Wesentliches wie den Boden nicht bedacht habe."
Gemeinsam mit Joyce ging er mit ihr zur Tür und warf ihr noch einen unsicheren Blick zu, ehe er nach der Türklinke griff und sie herunterdrückte.

tbc: Raum der Wünsche - Anwesen der Familie Radu

"Das wäre in der Tat sehr ungünstig...und könnte für uns beide sehr schmerzhaft enden", meinte sie amüsiert und bemerkte, wie sein Lächeln noch ein wenig wärmer wurde. Sie freute sich, der Auslöser für ein solches Lächeln sein zu dürfen. Auf seinen unsicheren Blick reagierte sie mit einem warmen, beruhigenden Lächeln. "Der Raum ist eigentlich nicht für seine Fehler bekannt", versicherte sie ihm und zwinkerte ihm zu, dann sah sie gespannt auf die Tür, erwartungsvoll pochte ihr Herz, weil sie so neugierig war, was er sich gewünscht hatte.

tbc. Raum der Wünsche ~ Anwesen der Familie Radu

cf: Zeitsprung

Nate hörte das Donnergrollen durch die dicken Schlossmauern hindurch. Wäre das Wetter nicht so umgeschlagen, würde er jetzt nicht vor diesem Raum stehen, aber jetzt war er seine einzige Chance, seinen Plan umzusetzen. Stirnrunzelnd schaute Nate auf den Korb neben sich. Die Hauselfen hatten ihm genug heiße Schokolade für eine ganze Woche in Thermoskannen gepackt und magisch verschlossen. Er wusste nicht genau, was Joyce sonst mochte, also hatte er einfach noch nach ein bisschen Obst gefragt und war dann samt Korb und Decke hier hochspaziert, ohne die geringste Ahnung, warum er das eigentlich tat. War das wirklich eine gute Idee? Nate wusste es nicht, aber er wollte ein Lächeln auf Joyce' Gesicht zaubern und drückte sich die Daumen, dass er das schaffen würde.

cf. Zeitsprung

Sie hatte hin und her überlegt, ob sie tatsächlich zu dem Treffen gehen sollte, um das Nate sie gebeten hatte. Es war ihr immer noch so peinlich, wie das Rumgeplänkel mit Throne Samstag geendet hatte. Dementsprechend hatte sie auch in den letzten Tagen auf Shorts verzichtet, weil sie sich in ihrer Haut gerade absolut nicht mehr wohl fühlte. Also steckten ihre Beine in einer engen, schwarzen Jeans und ihr Oberkörper in einer dunkelroten, wenn auch kurzärmligen Bluse, die an der sie nur den Knopf offen gelassen hatte, der ihren Kragen schloss. Viel zugeknöpfter ging somit nicht...sie wollte keinen falschen Eindruck mehr auf Nate erwecken...auch, wenn das vielleicht einen etwas ironischen Charakter hatte, hatte er sie doch schließlich auch schon in einem Bikinioberteil gesehen. Zögernd bog sie schließlich um die Gangecke und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, als sie Nate schon vor dem Raum der Wünsche warten sah. "Hey", murmelte sie, als sie bei ihm angekommen war und sah überall hin...nur nicht in sein Gesicht.

Auf Nates Lippen erschien ein kleines Lächeln, als er Joyce entdeckte. Ihr veränderter Kleidungsstil fiel ihm nicht wirklich auf, da er sie bisher nicht allzu oft gesehen hatte, aber er bemerkte durchaus, dass sie ihn nicht anschaute. Sein Blick huschte kurz zu dem Picknickkorb neben sich und seine Zweifel wegen seiner Idee wurden noch größer, aber der Rumäne straffte sich und zwang sich zu einem Lächeln. "Hallo Joyce. Es ... Ich freue mich, dass du gekommen bist." Brrr. Das klang, als hätte er jemanden auf irgendeiner offiziellen Party in seinem Haus begrüßt. Warum war das nur so schwierig?
Nate atmete tief durch und trat etwas zur Seite, so dass Joyce den Korb sehen konnte. "Wir wollten uns auf heiße Schokolade treffen, aber ich dachte, es gibt dafür schönere Orte, als die Küche in den Kerkern ... wenn das in Ordnung für dich ist."

Joyce schluckte ob seiner erst etwas steifen Wortwahl, nickte aber, als sie den Picknickkorb sah. "Klingt nach einer guten Idee", meinte sie zustimmend. Sie sah an der Wand hinauf, aber es war noch keine Tür da, also wandte sie sich wieder an Nate, während ihre Augen noch immer unruhig hin und her huschten, weil sie sich einfach nicht traute, ihn anzusehen. "An was für einen Ort hast du dabei denn gedacht? Denn du scheinst dir ja noch keinen Raum gewünscht zu haben..." Unsicher sah sie noch einmal zu der Wand.

Joyce schien sich nicht wirklich zu freuen. Nate ließ die Schultern ein wenig hängen und schaute betreten zu Boden. Er war in sowas einfach nicht gut. Was auch immer 'sowas' war.
Trotzdem zwang er sich, den Blick wieder zu heben und ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen erscheinen zu lassen. Joyce bemerkte es sicher sowieso nicht, denn sie schaute ihn nicht an, aber für den Fall, dass sie es doch noch tat, wollte Nate zumindest zeigen, dass er sich freute, dass sie hier war.
"Ja ... Ich wollte dich den Raum auswählen lassen. Letztes Mal habe ich schon den Raum bestimmt, also ..." Etwas hilflos zuckte Nate mit den Schultern. "So genau weiß ich leider noch nicht, was du magst." Außer Sonne. Die mochte sie ganz sicher.

Joyce strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und seine Worte ließen zumindest den Anflug eines Lächelns auf ihren Lippen erscheinen, mehr aber auch nicht. Sie betrachtete noch einen Moment lang nachdenklich die Wand und dachte über den Raum nach. Sie musste auch zugleich daran denken, dass Nate ihr einen sehr persönlichen Raum präsentiert hatte. Schließlich wusste sie, was sie ihm zeigen konnte und schloss die Augen, während sie vor der Wand dreimal auf und ab lief. Die Tür, die erschien, war an den Rändern verschnörkelt verziert und wirkte milchig. Joyce warf Nate einen kurzen, scheuen Blick zu und öffnete dann die Tür, damit sie eintreten konnten. Dahinter befand sich eine Klippe mit zwei Mulden, die wie Sitzplätze aussahen. Unter der Klippe befand sich ein heller Sandstrand, von dem aus man ein blau glitzerndes Meer erreichen konnte. Die Sonne strahlte auf die kleine Idylle hinab. Ein kleiner Pfad führte von den Klippen aus hinab. "Das ist an der Südküste von Spanien, beim Haus meiner Großeltern", erklärte sie den Ort leicht verlegen.

tbc. RdW ~ Joyce' Küstenstrand

Joyce sagte nichts zu seiner Idee. Aber immerhin schien sie nicht so abgeneigt zu sein, dass sie mit dem Plan nicht einverstanden war. Nate beobachtete schweigend, wie sie eine Tür mit verschnörkeltem Rahmen beschwor, und nahm dann mit einem immer noch unsicheren Lächeln den Picknickkorb.
Joyce' Blick wirkte nun geradezu scheu, was Nate verwirrte. Sonst war sie so selbstbewusst und heute? Er würde sie später danach fragen müssen, aber nicht hier im Gang. Stattdessen folgte Nate ihr schweigend durch die Tür, die ihn an eine Küste führte. Er und Joyce standen auf einer Klippe. Die Sonne schien und unter ihnen glitzerte das Meer. Der Rumäne atmete tief ein und konnte tatsächlich salzige Meeresluft riechen. Dieser Raum war einfach unglaublich!
"Es ist sehr schön hier", stellte er fest und musterte Joyce aufmerksam. Sie wirkte immer noch unsicher. "Wollen wir uns setzen?" Mit einem kleinen Lächeln deutete Nate auf die Mulden in der Klippe.

tbc: Raum der Wünsche - Joyce' Strand