"Sie sind ja auch wirklich nett und man sieht ihnen nicht an, dass sie anders als die meisten sind.", meinte Luzifer ehrlich und setzte sich jetzt einfach auf eines der Schülerpulte, denn er hatte das Gefühl, dass sie noch ein wenig reden würden. Ihm war egal, was für eine Vergangenheit der Professor hatte, denn dieser hatte sich geändert und das reichte ihm schon.
"Ist ja nicht so, dass ich schon aufgegeben habe, ich suche nur einfach nicht mehr danach. Die meisten bleiben nun mal auch nicht gerne den ganzen Tag nur drinnen, besonders wenn schönes Wetter ist.", gab Luzifer Schulterzuckend zu, denn er würde ja selber lieber nach draußen gehen anstatt immer drin bleiben zu müssen, aber es war nun einmal so und er akzeptierte es.
" Ja, es könnte sehr unangenehm werden. Es sind schon genug unschuldige Menschen gestorben, aber ich befürchte das es leider noch viel mehr werden.", gab Luzifer zu und sein Blick wurde kurz traurig, doch dann fasste er sich wieder und sein Blick war wieder eher fröhlich und interessiert.

Sean hob die Augenbraue und tat es dann automatisch dem Schüler gleich. Nur dass er sich nicht wirklich auf den Tisch setzte. Er traute der Stabilität nicht wirklich. Doch er lehnte sich an sein Pult. Auch wenn er nicht eben viel Gewicht hatte, wie seine freunde ihm so netterweise gesagt hatten, es würde sicher nicht wirklich gut aussehen, wenn der Tisch brach.
"Ich würde sagen, dass man Freunde meistens dann findet wenn man nicht damit rechnet. Doch wenn ich ehrlich bin, ich hätte nicht mal damit gerechnet, dass ich Askaban jemals wieder lebend verlasse."
Das stimmte sogar. Es war ihm noch Tage danach wie ein Wunder vorgekommen, dass er wieder in einem Bett schlafen konnte, genug zu essen bekam und vor allem sauberes Wasser zum Trinken. Waschen war auch nicht mehr die eklige Angelegenheit gewesen. Er hob den Kopf.
"Entschuldigen Sie, ich war in Gedanken wieder in den ersten tagen hier wo ich die Wandlung nicht fassen konnte. Nicht mehr ständig hungrig und durstig war. In einem Bett zu schlafen, nicht mehr gefesselt zu werden."
Er brach ab, das würde den Schüler nicht interessieren.

Luzifer hörte dem Professor ruhig zu, denn man konnte sich gut mit diesem unterhalten. Es machte ihm auch nicht wirklich etwas aus, dass dieser ein Werwolf war, nur an Vollmond wollte er ihm dann doch nicht begegnen.
"Man sollte dennoch vorsichtig sein, mit wem man sich anfreundet. Aber wahre Freunde findet man meistens in den unmöglichsten Situationen.", meinte Luzifer dann nachdenklich, denn wahre Freunde hielten in allen Situation zu einem, egal was passierte. Dann legte er den Kopf leicht schief und beobachtete den Professor, der in Gedanken versunken zu sein schien und er wollte diesen auch nicht stören, doch er war überrascht dass dieser ihm dann sagte, woran er Gedacht hate.
" Askaban ist ein grausamer Ort, es ist unmenschlich wie man dort behandelt wird.", sagte Luzifer daraufhin was er dachte, denn Askaban sollte niemand erleben müssen.
"Wissen Sie, ich glaube es gibt keine dunkle und keine helle Seite. Es ist nur so ausgelegt worden und fast alle glauben deswegen daran. Doch wenn die sogenannte helle Seite einen Ort wie Askaban zulässt und man genau weiß was dort vor sich geht, ist dass für mich schon die sogenannte dunkle Seite. Doch die Leute wollen alle nur Rache, für das was alles geschehen ist und ihnen ist dabei egal, dass die Leute hinter den Mauern von Askaban auch nur Menschen sind, die sehr wahrscheinlich auch jemanden verloren haben, der ihnen viel bedeutet hat.", erzählte Luzifer dem Professor wie er das alles sah, auch wenn er nicht wirklich wusste ob es diesen interessierte.
" Warum wurden Sie in Askaban überhaupt gefesselt?", wollte er dann etwas verwundert wissen, aber es interessierte ihn auch, warum der Professor gefesselt worden war.

"Sie wissen gar nicht wie recht Sie damit haben, Mr. Epans."
Er würde dem Schüler sicher nicht erzählen was er dort wirklich erlebt hatte. Er hatte gesehen wie harry reagiert hatte und der Auror hatte sicher schon das eine oder andere gesehen. Auch wenn der Junge ein Vampir war und er nicht sicher war wie alt er genau war, das Risiko würde er nicht eingehen. Und Minerva McGonagall würde ihn wohl sprichwörtlich gesehen einen Kopf kürzer zu machen.
"Naja man muss gelegentlich töten um die zu schützen die man liebt, auch wenn man das nur als letzten Ausweg machen sollte. Was die Todesser getan haben das war definitiv nicht der letzte Ausweg. Sie haben die Verachtung durchaus verdient und auch den Aufenthalt in Askaban. Sicher einige der Todesser haben jemanden verloren, vielleicht wurden sie auch deswegen zu Todesser."
Er dachte an jemanden bestimmten.
"Aber wir haben verdammt viel Leid verursacht. Damit muss ich eben leben. Und ich gebe mein Wort darauf, das ist wahrscheinlich wirksamer als Strafe als alles andere. Zumindest für die die ein Herz haben."
Er schwieg. Bei der nächsten Frage lachte er bitter auf.
"Ich bin ein Werwolf, ich wurde gefesselt wenn ich mich verwandelt habe. So konnte ich mich nicht selber verletzten. Oder aber wenn ich etwas getan hatte was den Wärtern nicht gefallen hat. Und das war nicht schwer zu erreichen."

Luzifer hörte dem Professor ruhig zu und fand es irgendwie ziemlich interessant, was dieser so sagte. Es ging zwar um Todesser, dennoch war es ein ziemlich interessantes Gespräch, zumindest sah er dies so.
"Jeder hat Gründe zu morden, aber wenn man es aus Spaß und Vergnügen macht, dann ist es einfach falsch. Einige der Todesser hatten vermutlich nicht groß die Wahl, was dies anging. Ich verachte Todesser nur, wenn sie jemanden ermorden, einfach nur weil sie dazu in der Lage sind und auch nicht einsehen, dass so etwas mehr als nur falsch ist.", gestand Luzifer seinem Gegenüber, denn diese Todesser waren wirklich schlimm und diese gehörten in Askaban, doch die übrigen sollten zumindest die Chance haben zu beweisen, dass sie eine zweite Chance verdient hatten. Irgendwie war er froh, dass der Professor nun hier war und nicht mehr in diesem grausamen Zellentrakt, zumindest dieser hatte eine zweite Chance erhalten. Als dieser ihm dann erklärte, dass er ihm sein Wort darauf gab, dass dies vermutlich schlimmer war als alle anderen Strafen, legte er seine Hand leicht auf den Arm von Sharpe und lächelte ihn aufmunternd an, denn er war sich sicher, dass der Professor dies alles schaffen konnte und wieder ein normales Leben führen konnte, zumindest so gut es ging mit dieser Vergangenheit. Dann nahm er seine Hand wieder zurück, da er nicht wusste wie begeistert der Professor davon sein würde.
"Ich glaube die Wachen in Askaban würden selbst etwas finden wenn nichts da wäre, einfach weil sie sonst nichts zu tun haben als die Gegangenen zu quälen. Aber darf ich fragen, wie lange Sie in Askaban waren?", fragte Luzifer dann vorsichtig, denn er war sich nicht sicher, wie der Professor darauf reagieren würde und verärgern wollte er ihn eigentlich auch nicht.

Sean zuckte zusammen als er die Hand des Schülers auf seinem Arm spürte.
Er war immer noch nicht unbedingt daran gewöhnt, dass Berühungen keine Schmerzen bedeuteten. In Askaban hatte das meistens nicht gut geendet und er musste sich zusammenreißen um nicht zurückzuweichen. Er musterte den Schüler, der seine Reaktion sicher nicht verstehen konnte.
Doch da nahm der Fawkestra seine Hand schon wieder weg und er atmete auf.
Bitter lachte er bei der Frage auf.
"Ich war 24 Jahre dort und wenn ich nicht diese Chance bekommen hätte, dann wäre ich in 76 Jahren vielleicht herausgekommen, wenn ich dann noch gelebt hätte."
Er sah nicht wirklich einen Grund darin, dem Schüler die Frage nicht zu beantworten. Wie er das Ministerium kannte, hatten die das eh hier nach Hogwarts mitgebracht, was sie an Akten über die Todesser hatten. Und einer würde sicher reden.

Luzifer hatte bemerkt und gesehen, dass der Professor zusammengezuckt war und lächelte traurig, denn er konnte sich schon denken, warum dieser so reagierte.
"Das ist wirklich eine lange Zeit. Ich wünsche mir für Sie, dass Sie hier wieder zurück ins Leben finden.", gestand Luzifer, denn dies wünschte er sich wirklich für den Professor. Dieser erschien ihn nicht grausam und kalt, wie es einige der Todesser mit Sicherheit waren.
"Auch wenn Sie vielleicht kein Professor werden wollten, so finde ich machen Sie dennoch guten Unterricht. Der Unterricht war auf jeden Fall schon besser als letztes Jahr einiges.", lächelte Luzifer leicht, denn dies war nicht einmal gelogen und irgendwie wollte er den Professor auch etwas aufmuntern. Es erschien ihm auch einfach nicht gerecht, dass man den Professor solange in Askaban gehalten hatte und gequält hatte.

Sean musterte den anderen und lächelte verhalten.
"Entschuldigen Sie, ich wollte nicht zurückweichen, ich bin nur immer noch schreckhaft. Berührungen in Askaban endeten meistens schmerzhaft."
Er biss sich auf die Lippen. Er wollte den Schülern nicht verletzen, aber er konnte gegen seine Instinkte nicht angehen.
"Ich habe nichts gegen den Beruf einzuwenden. Er macht mir sogar Spaß. das hätte ich zugegeben nicht gedacht. Aber es ist so."
Das war es wirklich und immerhin hatte er hier auch Freunde gefunden.
"Danke dass der Unterricht Ihnen gefallen hat. Ich hoffe den anderen auch."
Er lächelte kurz.

"Das ist nicht schlimm, wirklich nicht. Es war eher unbedacht von mir gewesen es zu tun, wobei ich mittlerweile so eine Ahnung habe wie es in Askaban ist.", entschuldigte er sich, denn er hatte auch einfach nicht darüber nachgedacht, wobei er damit hatte rechnen müssen. Allerdings war der Professor dennoch erstaunlich ruhig geblieben, was er schon einmal als einen Fortschritt sah, wenn man mit Berührungen nur Schmerzen in Verbindung brachte.
"Ich glaube es hat den anderen Schülern zumindest schon einmal gefallen, dass es überhaupt Unterricht gegeben hat und man sich nicht wieder alles selber aneignen muss.", gestand Luzifer und lächelte leicht, als er das kurze Lächeln des Professors bemerkte.
"Aber Ihr Unterricht war wirklich gut, deswegen denke ich es hat den anderen Schülern auch gefallen. Egal was man alles über Sie sagt.", meinte Luzifer ehrlich, denn auch wenn es viel wahres unter den Gerüchten gab, so interessierte sich sein Jahrgang nicht wirklich dafür, bis auf ein paar Ausnahmen vielleicht.

Er biss sich auf die Lippen.
"Seien Sie lieber froh, dass Sie sich nicht vorstellen können, wie es in Askaban ist. es ist gelinde gesagt die absolute Hölle. Aber wenn ich mehr ins Detail gehe, würde das vermutlich Albträume hervorrufen und das würde mir mehr als Schwierigkeiten einbringen."
Diesmal würde seine Chefin ihn vermutlich hochkant rauswerfen und es bedurfte keiner großen Phantasie zu wissen wohin es dann gehen würde. da würde ihn auch Harry Potter nicht retten können. Und was die Wärter dann wieder mit ihm machen würde, wollte er sich lieber nicht vorstellen. Da würde er Albträume bekommen.
Die meisten würden seinen Fall wohl bejubeln.
"Na ja sagen wird man viel über mich, von meiner Vergangenheit bis zu der Tatsache dass ich einmal im Monat eingeschlossen werden muss."

Luzifer sah den Professor entschuldigend an, denn er konnte sich wirklich nicht vorstellen wie schlimm Askaban genau war, aber so eine leichte Ahnung wie schlimm es dort sein musste hatte er dennoch.
"Wissen Sie, ich bekomm nicht sehr schnell Alpträume, aber ich will Sie auch nicht in Schwierigkeiten bringen.", meinte Luzifer darauf nur, denn seit dem er ein Vampir war, bekam er wirklich kaum noch Alpträume und meistens waren es dann auch weniger Alpträume, als es vergessene oder verdrängte Erinnerungen waren.
"Warum werden Sie an Vollmond eingeschlossen? Bekommen Sie nicht den Wolfsbanntrank?", wollte Luzifer verwirrt wissen, denn er hatte über diesen Trank gehört und wusste auch, welche Wirkung dieser haben sollte. Doch vielleicht war es auch nur eine Sicherheitsmaßnahme, weil der Professor als Todesser verhaftet worden war. Oder sie schlossen ihn ein, weil sie auf Nummer sicher gehen wollten, falls der Trank doch nicht wirken sollte.

"Hier haben ich in ihm letzten Monat zum ersten Mal seit 24 Jahren wieder bekommen. Aber ich darf das Schloss nicht verlassen, um wie die anderen Werwölfe in den Wald zu laufen. Deswegen hat die Direktorin bestimmt, dass ich in meinem Büro eingeschlossen werde. Ich muss es nur vorher ausräumen."
Er lächelte bitter. Das war wirklich nicht sonderlich gut, aber er akzeptierte es, brachte es ihn doch von Askaban fort. Und im Grunde genommen war es ein verdammt geringer Preis den er zahlen musste. immerhin wurde er nicht mehr wie ein wildes Tier an die Wand gekettet.
"Aber lieber im Büro eingeschlossen, als wie ein wildes Tier an die Wand gekettet zu werden. Das war das was sie in Askaban mit den Werwölfen getan haben."

"Das ist Ihnen gegenüber nicht wirklich fair, aber ich glaube die Direktorin will auch einfach sicher gehen. Vielleicht macht Sie es auch zu ihrer Sicherheit. Sollte etwas passieren, dann würden Sie wieder in Askaban landen und vielleicht will die Direktorin eben dies verhindern.", meinte Luzifer leise, denn vielleicht war es ja wirklich so. Er wusste selber ja nur zu gut wie es war eingesperrt zu sein, immerhin konnte er nur nachts raus, was laut Schulregeln verboten war. Doch oft schlich er sich dennoch raus, einfach um mal wieder draußen an der frischen Luft zu sein und nicht das ganze Jahr über in Hogwarts umher wandern musste, ohne zwischendurch draußen zu sein.
" Das ist wirklich grausam. Die Leute in Askaban wollten Sie unnötig leiden sehen, wofür Sie eigentlich selber nach Askaban gehören."

"Sicher ist das nur zu meinem Schutz und ich hätte wahrscheinlich auch selber darum gebeten. ich würde so gut wie alles machen, damit ich nicht wieder in diese Hölle zurück muss."
Sean konnte, wenn er wollte verletzend ehrlich sein und sagen was er dachte. Nur normalerweise war er vorsichtiger bei anderen. Er hatte das Vertrauen in die meisten verloren und wusste, dass ihm auch die wenigstens trauten oder gar bereit waren ihm eine Chance zu geben. nicht zum ersten Mal verfluchte er seine damalige Entscheidung.
Nun es lag an ihm das Beste daraus zu machen und er würde das schaffen, das nahm er sich vor.
"Es war deren einzige Chance, dass die Werwölfe sich nicht verletzten. Niemand dort hat den Wolfsbanntrank bekommen."
Er verschwieg dem Schüler, dass sie das nicht aus Sorge um die Werwölfe besser gesagt deren Gesundheit getan hatten, sondern weil sie ihre Spielzeuge nicht verlieren wollten.

Luzifer hörte dem Professor ruhig zu, denn er konnte sich schon denken, dass niemand mit klaren Verstand dort jemals wieder hin zurück wollte. Askaban war einfach ein Drecksloch, egal ob er sich nun vorstellen konnte oder nicht,wie es dort zu ging.
"Vermutlich hatten diese Wachen auch Angst nachher selber als Werwolf zu enden und zu zerfleischt werden. Vielleicht wollten sie auch einfach nicht dafür verantwortlich sein nachher alles verschwinden zu lassen. Zumindest glaube ich das.", meinte Luzifer vorsichtig, denn er wusste nicht wie der Professor darauf reagieren würde.
" Aber ich muss ehrlich sagen, es ist bewundernswert, dass sie solange in Askaban ausgehalten haben ohne den Verstand zu verlieren.", sagte Luzifer und meinte es auch so, auch wenn es sicher eine harte Zeit gewesen war und auch jetzt noch einiges sicher noch ziemlich schwer war.