cf Zeitsprung

Pansy hatte sich schnell wieder eingelebt, sie hatte oft genug die Ferien hier verbracht und im Grunde genommen war das hier nichts anderes. Dennoch machte sie sich Sorgen um ihre Eltern. Die Halbveela hatte sich auf den ostturm verzogen, sie wusste dass sie hier meistens ungestört war. Nur Jade kannte diesen Ort. Die Slytherin hatte mit einem mal das gefühl, dass sie die freundin unbedingt sprechen musste. Doch sie konnte sich auch nicht entschließen ihren Platz zu verlassen um Jade eine Nachricht zu schicken. Schade dass ihr da ihre Kräfte nicht halfen. So begnügte sie sich damit sich die freundin herbeizuwünschen. In Hogwarts war schließlich alles möglich.

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Nachdem Quaffel ihr beim Frühstück einen Brief ihrer Tante überbracht hatte, hatte Jade es nicht mehr bei den anderen Schülern ausgehalten. Selbst jetzt wollte sie nicht zum Mittagessen oder in den Gemeinschaftsraum. Stattdessen irrte sie durchs Schloss und fröstelte trotz des Umhangs. Der Brief ihrer Tante war nichtssagend gewesen. Keine schlechten Nachrichten. Aber zum zweiten Mal hatte sie eine Ausrede gefunden, warum ihr Vater ihr nicht selbst schreiben konnte. Letztes Mal hatte Jade das nervös gemacht. Jetzt war sie panisch.
Als sie an einem Balkon vorbeikam, bemerkte sie den Schatten einer anderen Person und drehte den Kopf leicht. Pansy! Eigentlich wollte Jade gerade keine Gesellschaft, aber sie hatte ihre Freundin schon ein paar Wochen nicht gesehen und wusste nicht, wie es ihr ergangen war, also trat sie auf den Balkon. "Hey Pansy", meldete sie sich leise zu Wort und lächelte matt. "Gehts dir gut?"

Pansy wandte sich bei der Stimme um und lächelte.
"Offenbar besser als dir. Wenn du mir die Offenheit nicht übelnimmst, dann muss ich dir sagen dass du aussiehst, als würdest du gleich in Panik geraten."
Die Slytherin war schon immer sehr direkt gewesen und nahm auch jetzt kein Blatt vor den Mund.
"Kann ich dir bei irgendwas helfen."
nicht dass sie das wirklich konnte doch sie wollte es zumindest versuchen. Vielleicht lenkte es sie von ihrer eigenen Angst ein wenig ab. Sie wusste immer noch nicht wie sie sich den anderen als das offenbaren sollte was sie eben leider nun einmal war. Doch mittlerwiele hatte sie sich damit abgefunden und hatte es akzeptiert. Sie würde adrian immer als ihren vater ansehen und somit würde sich für sie wenig ändern. und wer sie nicht so akzeptierte wie sie nun mal eben war, der musste es sein lassen.
"Zumindest kann ich dir zuhören."
Sie sah die Freundin an und wartete.

Jade verzog das Gesicht. Na zum Glück war sie heute noch nicht vielen Menschen begegnet. "Falls es dich beruhigt, du siehst besser aus." Die Gryffindor trat auf den Balkon und lehnte sich gegen die Brüstung, ohne ihre Freundin anzusehen. "Nein, du kannst nicht helfen. Ich bin einfach nur ... dieser Krieg ist furchtbar." Jetzt schaute Jade Pansy fragend an. "Wie geht es deiner Familie? Alles okay bei dir?"
Jade wollte nicht über ihre Ängste sprechen. Sie wollte am liebsten gar nicht mehr daran denken und hoffen, dass alles okay war. Dem glauben, was ihre Tante ihr erzählte, und an die Schule und Damien und Quidditch und ihre Freunde denken. Alles aber nicht den Krieg.

"Sie sind denke ich mal in Sicherheit. Auf dem Anwesen liegt mittlerweile so ziemlich jeder Schutzzauber, der sich auftreiben ließ."
Die Slytherin lächelte und legte ein wenig von ihrem Schutzzauber ab, den sie die letzten Monate getragen hatte. Eigentlich hatte sie ihn getragen seit sie erfahren hatte, dass sie nicht das war was sie immer gedacht hatte.
Sie legte den Kopf schief und musterte Jade genauer. Sie hatte noch niemals gut lügen können und die Slytherin war feinfühliger geworden.
"Ich habe Angst und doch bin ich irgendwie glücklich wieder in Hogwarts zu sein. Es ist irgendwie paradox."
Das war es wirklich, doch Pansy konnte nicht anders. Sie liebte dieses schloss und hatte hier wirklich das Gefühl, dass sie sicher war.
"Hast du schon die neuen Lehrer gesehen?"
Einige der neuen kannte sie und hatte lächeln müssen, als sie sie gesehen hatte.

Jade nickte leicht. "Ich weiß, was du meinst. Mir fehlt meine Familie und ich wäre gern bei ihnen, aber gleichzeitig bin ich froh, hier zu sein. Hier fallen keine Bomben und ... und meine Freunde sind hier." Sie lächelte Pansy kurz matt an, schaute aber dann wieder über die Brüstung hinaus auf denm Verbotenen Wald.
"Ich hab mich noch nicht um die Lehrer gekümmert, nein", gab sie leise zu. Jade berührte das Vertrauensschülerabzeichen an ihrem Umhang. Wahrscheinlich sollte sie das. Sie sollte sich wegen der Lehrer, der AG und ihrem neuen Posten Gedanken machen, statt darüber nachzudenken, dass ihr Vater sich seit Tagen nicht gemeldet hatte und ihre Tante dafür fadenscheinige Ausreden erfand.

Pansy musterte ihre Freundin und kam näher. Dann legte sie ihr die Hand auf die schulter und meinte leise.
"Wenn ich dir bei etwas helfen kann, dann sag es bitte. Viel werd ich vielleicht nicht tun können, aber ich kann dir zumindest immer zuhören."
Die Stimme der Slytherin klang sanft, wie sie es selten tat. bisher hatte sie immer leicht spöttisch oder gar arrogant geklungen, aber sie hatte sich gedacht dass sie das besser ablegte wenn man ihr die Wandlung wenigstens halbwegs glauben sollte.
"ich will aus meinen Geheimnis keines mehr machen."
Sie hoffte dass die Gryffindor über den abrupten Wechsel nicht zu verwirrt war.

Jade lächelte Pansy dankbar an, als sie ihr eine Hand auf die Schulter legte, schüttelte aber den Kopf. "Ist schon gut. Ich ... Damien muss sich das schon alles anhören und ich muss meine Zeit mal mit etwas anderen verbringen, als über diesen Krieg nachzudenken. Ich wünschte nur ... " Jade seufzte leise. "Ich habe mir nie gewünscht, dass mein Vater kein Muggel ist. Das war nie ein Problem für mich. Jetzt wünschte ich es mir doch. Dann hätte meine ganze Familie rechtzeitig aus der Muggelwelt fliehen können. Und jetzt ... jetzt weiß ich nicht, ob sie es alle geschafft haben."
Als Pansy ihr Geheimnis erwähnte, war Jade fast froh, über etwas anderes nachdenken zu können, denn ihre Stimme klang schon belegt und ihre Augen brannten. Pansys Geheimnis ... Jade erinnerte sich an die Kräuterkundestunde, in der sie davon erfahren hatte.
"Das ist ziemlich mutig ... und ich glaube, auch die richtige Entscheidung." Die Gryffindor drehte ihren Kopf und schaute Pansy mit einem kleinen Lächeln an. "Wie kommt das?"

Pansy verstand was die Freundin meinte. Immerhin machte sie sich auch die Sorgen um ihre Eltern, auch wenn die in der magischen Welt relativ sicher waren. Aber was sollte das schon heißen? Es konnte sich verdammt schnell ändern.
"Warum ich mein geheimnis mit einem Mal doch offenbaren will?"
Sie lächelte ein wenig bitter.
""Ich schaffe es einfach nicht das zu verbergen und jetzt wo Professor Darver mir den Trank nicht mehr machen kann, obwohl ich ihn ja schriftlich fragen könnte. Und ich will es auch nicht mehr verbergen. Eines hat der Krieg mich gelehrt, wie schnell es vorbei sein kann. Man muss nur die nachrichten lesen dann wird das deutlich. Da erscheint es mir nicht mehr so schlimm dass ich eben kein Reinblut bin wie ich immer gedacht habe, sondern eine halbe Veela."
Pansy versuchte sicher zu sein oder zumindest zu klingen.

Jade runzelte die Stirn. Welcher Trank? Sie fragte nicht genauer nach, sondern legte nur kurz ihre Hand auf Pansys Schulter und drückte sie. "Es war nie schlimm, dass du keine Reinblüterin bist. Und ich freue mich, dass du den Mut gesammelt hast und es sagen willst. Weiß es schon jemand?" Jade hoffte, dass Pansy keine Probleme mit den Slytherins bekommen würde. Das wäre furchtbar! Aber gerade hatten selbst sie hoffentlich gerade andere Probleme als Halbblüter in ihrem Haus.

"Außer dir weiß es Jenny, Amerra und Albus. Ich brauchte ja Hilfe von ihm und er war wirklich super, er hat sich nicht geändert wie er sich mir gegenüber verhalten hat. Es ist toll dass er Schulsprecher ist und das sag ich jetzt nicht als Slytherin."
Sie kicherte leicht.
"Er ist immer fair und selbst wenn er schlecht drauf ist, wenn jemand Hilfe braucht ist er da."
Sie wusste dass man sich auf den dunkelhaarigen Zauberer verlassen konnte.
"Er wird mir sicher auch gegen Malfoy und seine Leute helfen."
Das war immer noch etwas wovor sie Angst hatte. Aber mittlerweile wusste sie zuviele andere hinter sich, als dass es ihr noch als ein unbezwingbarer Berg erschien.

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Thyr mochte es, ein Mensch zu sein. Es überforderte ihn manchmal und war verwirrend, aber alles in allem mochte er es. Ihm fehlten weder die Flügel, noch sonst irgendetwas. Nur die Aussicht, die fehlte ihm wirklich. Ohne Flügel war das ziemlich schwierig, aber nicht unmöglich. Er musste nur sehr, sehr sehr viele Stufen hochsteigen und dann konnte er einen der Aussichtstürme oder Balkone benutzen. Wie jetzt zum Beispiel. Thyr lehnte sich an die Balkonbrüstung und schaute auf den Verbotenen Wald hinaus.

Thyr zuckte zusammen, als er hinter sich eine Stimme hörte, die ihm bekannt vorkam. Aus irgendeinem Grund verband er etwas Unangenehmes mit dieser Stimme. Der Feenjunge drehte sich um und stöhnte innerlich. Der Insektenfan! Der Insektenfan, der Lehrer war. Thyr zwang sich zu einem Lächeln. Er konnte einem Lehrer ja nicht erzählen, dass er lieber nicht mit jemandem hier oben sein wollte, der seine natürlichen Feinde toll fand. "N... nein, natürlich nicht."