Damien genoss den Kuss in vollen Zügen, fühlte er sich doch in diesem Augenblick auf sicherem Terrain. Und Jade schien sich zumindest ein ganz klein wenig entspannen zu können dabei. Er fuhr in seinen Streicheleinheiten fort und entspannte sich auch selbst ein bisschen, als sie über seine Seite strich, bevor er sie warm anlächelte, als sie ihre Stirn an seine legte. Diese friedvolle Stille konnte er durchhalten. Es war einfacher, als die Momente, in denen sie weinte, auch, wenn er sie verstehen konnte und auch dann für sei da sein wollte.

Jade lauschte für ein paar Minuten einfach nur Damiens Atemzügen und genoss die Stille. Doch irgendwann konnte sie nicht mehr verdrängen warum sie hier lag und warum Damien sie tröstend in den Armen hielt. Die Gryffindor atmete tief durch und öffnete ihre Augen. "Können wir heute Nacht hierbleiben? Ich will nicht allein sein", bat sie. Wahrscheinlich würde sie so oder so kaum schlafen können, aber selbst wenn Damien neben ihr schlief hatte sie zumindest jemanden bei sich.

Damien war glücklich, dass er zumindest mit dieser Stille umgehen konnte, bei ihrer Bitte sah er sie lächelnd an. "Das ist selbstverständlich, dass ich dich jetzt nicht allein lasse. Also ja, können wir gerne", erwiderte er beruhigend und küsste sanft ihre Stirn. "Ich bleibe bei dir. Wann immer du mich brauchst", versprach er, froh, dass er überhaupt etwas tun konnte. Oder mehr tun konnte, als sehr hilflos zu sein und sich wie der letzte Trottel dieser Welt zu fühlen.

Jade lächelte erleichtert und küsste Damiens Wange. Dann richtete sie sich auf und streifte ihre Schuhe ab. Da es nicht so aussah, als müsste sie sich heute noch von diesem Bett erheben, wollte sie es sich halbwegs bequem machen. Danach rutschte sie sofort wieder an Damien heran und schloss die Augen. Ihr Kopf fühlte sich immer noch schwer an und tat weh, aber zumindest hatte sie sich wieder besser unter Kontrolle. Morgen musste sie Aiden suchen und ihrer Mum schreiben. "Warum haben sie mir nichts gesagt? Ich habe meiner Tante geschrieben und ... keiner hat mir gesagt, dass etwas mit Dad passiert ist."

Er erwiderte das erleichterte Lächeln und streifte seine Schuhe ebenfalls von den Füßen, legte sich auf dem Bett bequem hin und schloss Jade bereitwillig wieder in seine Arme, als sie zu ihm zurück kam. Er küsste sie sanft aufs Haar und zuckte leicht mit den Schultern. "Ich weiß es nicht...vielleicht wollten sie dich mit der Nachricht einfach nicht belasten oder so, weil du von hier aus ohnehin nichts tun konntest..." Das begründete sich allerdings auch alles nur auf Mutmaßungen und mehr als das hatte er auch nicht.

Jade legte den Kopf in den Nacken und presste ihre Lippen kurz auf Damiens, nachdem er ihr Haar geküsst hatte. Als sie sich wieder gelöst hatte, biss sie auf ihre Unterlippe und starrte zweifelnd an die Decke. "Das hat dann nicht so gut geklappt." Jetzt kam sie sich vor allem ausgeschlossen und unglaublich allein vor. Sie hatten ihr nichts gesagt und die einzige Person, die immer alles mit ihr beredet hätte, war tot. Fast hätte Jade wieder angefangen zu weinen, aber Damien lag ja neben ihr. Erstens wollte sie ihn nicht weiter belasten und zweitens erinnerte er sie daran, dass sie nicht allein war.

Damien erwiderte ihren Kuss, blieb aber sanft und zärtlich, während er sich des Gefühls nicht erwehren konnte, ihre Verzweiflung durch ihren Kuss zu spüren. Er hielt sie fest in seinen Armen und setzte seine Streicheleinheiten auf ihrem Rücken wieder fort, ein - wie er sich selbst gegenüber fand - eher kläglicher Versuch, sie irgendwie zu beruhigen. "Es wird sich bestimmt alles aufklären, Süße", murmelte er leise, wusste doch nicht, was er sonst sagen sollte.