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Cat streckte ihre Brust nach vorn und bog ihren Rücken durch. Die Knochen in ihrem menschlichen Körper knackten. Sie hatte die letzten Stunden in ihrer Kelpiegestalt zugebracht und jetzt fühlte sie sich in ihren menschlichen Körper noch in wenig fremd. Wie immer waren ihre ersten Schritte auf zwei Beinen ein wenig unsicher und der Wind direkt auf ihrer nicht durch Fell geschützten Haut war ihr nur zu bewusst. Wenn sie die Verwandlung andersherum vollzog, war das nie so. Eine Stute zu sein war für Cat das Natürlichste der Welt. Vielleicht ließ sich Kaoimhe ja deshalb nicht überreden, sich ebenfalls in Hogwarts einzuschreiben. Ihr grauste davor, die Menschengestalt so lang anzunehmen. Am Ende konnte es Cat recht sein. Ihre Schwester ertrug sie am besten mit ein bisschen Abstand.
Cat trat unter den letzten schützenden Bäumen des Verbotenen Waldes hervor und jetzt prasselte der Regen auf sie nieder, den sie bisher nur gehört hatte. Sofort legte sie den Kopf in den Nacken, schloss die pechschwarzen Augen und ließ das Wasser über ihre kalte Haut gleiten. Sie liebte Regen. Die Menschenwelt war eindeutig viel zu trocken.
Sie machte sich nichts daraus, dass ihr blaues Kleid danach an ihrem Körper klebte. Bei diesem Wetter würde sie hier draußen sowieso niemandem begegnen. Erst nach ein paar Minuten senkte Cat den Kopf wieder, konzentrierte sich auf ihre Illusionsmagie und öffnete dann die Augen. Sie waren immer noch pechschwarz, aber jedes Lebewesen in ihrer Umgebung sah nun menschliche, strahlend blaue Augen.

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Blake verzog leicht das Gesicht bei dem Geruch, der immer noch von diesem Mädchen ausging. Wenigstens war er jetzt erträglicher und er hatte nicht das Bedürfnis von seinem Baum zu brechen, wenn er sich vorstellte, dass diese Stute näher kam. Wie konnte man es selbst mit sich aushalten, wenn man so nach Wasserleichen roch? Da verging selbst seinem nimmersatten Magen der Appetit. Das einzig Positive, was blieb, war, dass sie ihm eine ganz nette Show geboten hatte. Gut, wirklich besser war das durchnässte Kleid auch nicht. Er ließ ein leises, überhebliches Schnauben hören. Man sollte doch meinen, dass magische Wesen noch soweit ihre Sinne im Griff hatten, dass sie bemerkten, wenn jemand in einem Baum saß, beziehungsweise lag und sein Leben halt Leben sein ließ. Aber vermutlich hatte sich sein Geruch über die Jahre in diesem Wald festgesetzt. Immerhin war es seit vier Jahren sein Jagdgebiet. blake drehte leicht den Kopf und seine Nackenwirbel krachten leicht, als sich eine Blockade löste. Der Junge legte den Kopf zurück auf seine Unterarme, die er hinter seinem Kopf verschränkt hatte und beobachtete mäßig interessiert das Kelpiemädchen, wobei er darüber sinnierte, ob man Seife als Weihnachtsgeschenk als Unhöflichkeit ansehen könnte.

Cat hatte sich gerade auf den Weg zum Schloss machen wollen und hatte über einen kurzen Abstecher zum Großen See nachgedacht. Sie konnte sich dort nicht wirklich breitmachen, weil es Wassermenschen in seinen Tiefen gab, aber sie mochte nunmal die Nähe von Wasser. Selbst wenn es verseucht mit Ungetier wie diesen Wesen war. Bevor Cat sich allerdings entscheiden konnte, lenkte ein leises, aber vernehmliches Schnauben sie ab. Es war nicht das Schnauben eines Pferdes, sondern das, eines Menschen. Und es hatte so geklungen, als wäre es über ihr gewesen. Cats Nasenflügel bebten, als sie unwillkürlich die Luft des Waldes einsog, aber so gut war ihr Geruchssinn vor allem als Mensch dann doch nicht. Sie konnte besser riechen und hören als die meisten ihrer Opfer, aber wirklich herausragend war nur ihr Sehsinn. Mit den scheinbar eisblauen Augen eines Menschen suchte Cat nun mit einem lauernden Blick die Baumkronen um sich herum ab und schließlich entdeckte sie einen Schatten, der da nicht hingehörte.
Die Schülerin hob eine Augenbraue und ging langsam näher. Wer auch immer es war, diese Person musste einen wunderbaren Blick auf sie gehabt haben, als sie sich angezogen hatte. Hoffentlich nur auf ihren nackten Menschenkörper.
Inzwischen stand sie fast unter dem Baum, von dem das Schnauben gekommen war, und verschränkte in gestellter Empörung die Arme vor der Brust. "Hast du die Show genossen, Blindschleiche?" Ihre Augen hatten einen Slytherin ausgemacht, Blake irgendwas. Er war in ihrem Jahrgang und gruselig. Cat machte sich nichts aus gruselig, aber sie machte sich etwas aus Menschen, die sie heimlich beobachteten. Zumindest, wenn sie gerade noch als Stute unterwegs gewesen war.

Blake zog eines der Beine, die bis dato lässig aus dem Blattwerk gebaumelt hatten, auf den dicken Ast, auf dem er es sich bequem gemacht hatte und sah leicht herablassend auf das Mädchen hinab. War das nicht sogar eine von den neuen aus Fawkestra? Auch egal. "Oh, du hast also doch bemerkt, dass ich da war? Darf ich dann annehmen, dass das deine Art ist sicherzugehen, dass ich nichts verpasst habe, nachdem du dich extra für mich angezogen hast? Also tut mir leid, den Sinn von Striptease verstehe ich noch, aber andersrum? Wolltest du mir noch beweisen, dass dein Kleid da auch keinen großen Unterschied macht? Aber um deine Frage zu beantworten: An der Vorführung solltest du noch ein bisschen arbeiten." Er machte eine unbestimmte Geste mit der Hand, die er hinter seinem Kopf hervor zog. "Ich geb dir mal sieben von zehn Punkten, okay?" Hätte es nicht verraten, dass er selbst ein Wesen war, hätte er liebend gern noch einmal den Vorschlag mit der Seife zur Sprache gebracht, aber er verhielt sich lieber unauffällig. Er verzog die Lippen zu einem bösen Grinsen, dass seine fangzahnähnlichen Eckzähne entblößte. "Darf ich wenigstens noch den Namen meiner geheimen Verehrerin erfahren?"

Cat legte den Kopf schief und hob eine Augenbraue. Wow ... mit diesem Jungen musste sie unbedingt mal schwimmen gehen. Mal sehen ob er dann immer noch so ein loses Mundwerk haben würde. Aber erstmal musste sie ihn von diesem Baum kriegen und das würde wohl kaum klappen, wenn sie ihm mitteilte, dass sie eher in einer Nonnenkutte durch den Wald spaziert wäre als nackt, hätte sie von seiner Anwesenheit gewusst. "Ich wusste tatsächlich nicht, dass du da bist, sonst hätte ich mir vielleicht mehr Mühe gegeben. Wie wäre es mit einer zweiten Chance?" Cat setzte ein anzügliches Lächeln auf. "Geh eine Runde mit mir schwimmen, dann kann ich mir Mühe mit einem richtigen Striptease zeigen und du kannst mir beweisen, dass du mehr drauf hast, als große Töne spucken. Ich hoffe doch, dass ich dir dann mindestens 8 Punkte für deine Show geben kann."
Cat ging mit beiläufigen Schritten weiter und lehnte sich an den Baumstamm des Baumes, auf dem Blake hockte. Ihr Blick war immer noch in das Blätterdach gerichtet und sie grübelte darüber nach, ob ihre magischen Begabungen wohl ausreichen würden, um die kleine Blindschleiche aus dem Baum zu fluchen. Vor ihr im Dreck, vielleicht mit dem ein oder anderen gebrochenen Knochen, würde er sich viel besser machen. "Wir sind seit Wochen in einer Klasse und du bequemst dich erst, dich für meinen Namen zu interessieren, wenn du mich nackt gesehen hast? Ich nehme das mal als Kompliment für meinen Körper, aber ich bin mir nicht sicher, ob du die Ehre verdient hast, meinen Namen zu wissen." Cats Grinsen wurde herausfordernd.

Blake neigte den Kopf in die andere Richtung und seine Wirbel krachten erneut. Der Werwolf schloss kurz genüsslich die Augen und rieb sich dann deinen Nacken. Schwimmen gehen... Genau. Für wir blöd hielt Ponygirl ihn doch gleich?
"Oh, du wusstest es nicht? Dann tut es mir natürlich leid, dass du dich ausgerechnet unter meinem Baum umgezogen hast." Er zuckte die Achseln. "Und ich muss dein Angebot leider ablehnen, oh du Unbekannte. Hast du nicht mehr Lust auf was romantischeres? Nen Mondscheinspaziergang vielleicht?" Bei der Vorstellung knacke ich bestimmt die 10 Punkte.
Irgendetwas sagte ihm, dass er sich dennoch lieber von seinem Baum bequemen sollte, bevor er Hottehüh noch so reizte, dass sie ihm mittels Magie vom Baum pflückte. Mit einem leisen Seufzen gab der Werwolf seinen Platz auf und ließ sich teils mit Levitationszaubern, teils mit akrobatischen Leitungen bis zu einem Ast hinab, von dem aus er springen konnte, ohne sich die Knochen zu brechen.
Er landete nur knapp vor dem Pferdemädchen und gab sich Mühe bei dem Gestank nach Wasserleichen nicht das Gesicht zu verziehen. Schlimmer rochen eigentlich nur diese widerwärtigen Wendigos. Aber der kleine Reiterhof vor ihm hatte den Geruch nach menschlichem toten Fleisch mit den Wenigos gemein. Wenn auch anders. Das Grinsen hielt sich einfach nicht mehr auf seinem Gesicht und die spitzen Zähne verschwanden hinter Blakes Lippen, als es zu einem schiefen Lächeln verblasste. "Außerdem bist du doch so schon ganz durchnässt. So etwas gehört doch lieber in eine warme, trockene Umgebung, bei der du nicht Gefahr läufst krank zu werden." Der Slytherin strich sich beiläufig eine Strähne zurück. "Und es ist in der Tat eine Ehre, dass ich schon nach ein paar Wochen an deinem Namen interessiert bin. Es gibt genug, die schon vier Jahre in meinen Kursen sitzen, deren Gesicht ich auf dem Flur nicht wiedererkennen würde. Aber wenn du der Meinung bist, daraus ein Geheimnis machen zu müssen, kann ich mir auch einen für dich ausdenken." Der Werwolf zuckte lässig die Schultern.

Cat hörte das Knacken seiner Knochen und stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie so klingen würden, weil sie zwischen ihren Kiefern zerbrachen. Das Kelpiemädchen schloss für einen Moment genüsslich die Augen und seufzte sehnsüchtig. Schade, dass sie nicht ein bisschen näher am See waren. Andererseits, es regnete, bestimmt gab es hier ein paar nette, große Pfützen.
"Und weil es dir so leid tat, hast du brav die Augen geschlossen und mich vorgewarnt", flötete Cat und betrachtete scheinbar interessiert ihre Nägel. Sie mochte ihre Nägel. Als Stute hatte sie keine, aber man konnte damit wunderbar Haut aufkratzen.Zum Beispiel die vorlauter Spanner. Hoffentlich schmeckte das Kerlchen wenigstens gut.
Der Vorschlag mit dem Mondscheinspaziergang ließ sie einen misstrauischen Blick ins Blätterdach werfen. Dieser Vorschlag war für Menschenverhältnisse tatsächlich romantisch, aber Cat hatte ihre Zweifel, dass Blake beim Gedanken an sie Rosen, Händchenhalten und Liebesbriefe in den Sinn kamen. Bitte nicht! Das hätte sie wirklich an ihrem Auftreten zweifeln lassen. "Wie wäre es mit Mondscheinschwimmen? Heute Nacht?", schlug Cat mit unschuldiger Stimme vor. "Wir können ja zum See spazieren."
Die Blindschleiche spielte endlich Äffchen und ließ sich vom Baum herab. Unwillkürlich suchten Cats Augen den Waldboden nach der nächstbesten großen Pfütze ab. Leider war die nächste doch ein paar Schritte entfernt. Blake war das leider nicht und Cat schlug ein etwas muffiger Geruch entgegen. Als hätte sie einen übergroßen Schäferhund mit nassem Fell vor sich. Bäh. Vielleicht hatte Blake ja ein Haustier.
"Mach dir um meine Krankheit mal keine Sorgen. Ich sterbe auch nicht an einem Bad und da bin ich von wesentlich mehr Wasser umgeben", stellte Cat amüsiert fest. "Sollte das allerdings eine Einladung gewesen sein, mich ins Trockene zu bringen, nehme ich sie natürlich gern an." Auf dem Weg würde sie bestimmt die ein oder andere Ansammlung von Wasser finden, in die sie das grinsende Gesicht der kleinen Schlange drücken konnte.
Eine Ehre also? Cat verdrehte die Augen und warf dem Slytherin einen spöttischen Blick zu. "Ich werd den Mädchen ausrichten, dass sie sich einfach mal vor dir ausziehen sollen, wenn sie wollen, dass du sie mit Namen ansprichst. Rein interessehalber, klappt das auch bei den Jungs?" Das Kelpiemädchen legte den Kopf schief und schaute ihr Gegenüber mit möglichst unschuldigem Interesse an. Wollte sie überhaupt wissen, was er für einen Spitznamen für sie hatte? Wahrscheinlich nichts Kreatives. Menschen waren selten einfallsreich. "Und was würde zu mir passen, kleines Äffchen?"

Blake ließ ein verächtliches Schnauben hören. "Und wenn ich jetzt sage, dass ich es getan hätte, bekomme ich einen drüber, weil du mir dann in den Mund legen könntest, ich hätte etwas nach dem Motto gesagt, dass du nun auch nicht so gut aussiehst? Ich sag da einfach gar nichts zu. Lass uns doch einfach davon ausgehen, dass ich mich mit einer äußerst eloquenten Aussage aus der Situation manövriert habe und du geschmeichelt bist." Blake setzte probehalber sein charmantestes Lächeln auf, nur um dann die Augenbrauen in die Höhe zu ziehen. "Du fährst echt auf die Sache mit dem Schwimmen ab, oder?", fragte er mit gespielter Überraschung. Klar war sie auf Wasser scharf. Und nebenbei bestimmt auf ein Abendessen. "Was hältst du dann davon dass wir noch einen drauf setzen und es einfach spontan machen?" Das Spielchen konnte man auch zu zweit spielen. "Bei dem Wetter momentan sieht man nichts von dem Mond. Ich komme einfach bei geeigneterem Wetter darauf zurück, okay?" Der Werwolf hatte ein halbwegs gewinnendes Lächeln aufgesetzt. Die andere Hälfte entblößte in leicht wölfischer Manier einen Fangzahn. Und nein, Pferdchen, keine Pfütze in der Nähe die sich eignet. Darauf habe ich noch geachtet. Sei lieber froh, dass ich grad kein Zaumzeug zur Hand habe. Äußerlich zuckte der Werwolf die Achseln. "Mir ging es auch eher um die Temperatur. Aber das ist ja deine Sache." Er bot dem Mädchen trotzdem den Arm an. "Also darf ich dich dann ins Trockene geleiten?" Sein Tonfall war immer noch ein wenig spöttisch. Er würde einen großen Bogen um jedes Stückchen Wasser machen, dass auch nur annähernd tief genug roch, um darin zu ertrinken.
Zu dem nächsten Thema verzog Blake das Gesicht. "Ich glaube spätestens, wenn das passiert fange ich an zu selektieren, welche Namen ich mir merke und irgendetwas sagt mir, dass die Anzahl sich in überschaubaren Grenzen hält. Was deinen Namen angeht habe ich nie gesagt, dass ich einen nehme, der zu dir passt. Darin scheinst du ja Erfahrung zu haben." Äffchen war weit gefehlt. "Aber wenn du zu schüchtern bist, kann ich auch gerne den Anfang machen." Er trat einen Schritt zurück und vollführte eine Verbeugung, die ein wenig spöttisch wirkte. "Gestatten? Blake Irving Grifiths. Es ist mir eine Ehre."

Cat rümpfte die Nase. "Ich hätte ziemlich sicher bemerkt, wenn du mich tatsächlich vorgewarnt hättest. Und da du meiner unfreiwilligen Darbietung eine Note gegeben hast, gehe ich nicht davon aus, dass du sie verpasst hast."
Das Kelpiemädchen hatte ihre Zweifel, dass Blake eine solche Aussage gelungen wäre. Den Jungen, der sich herausreden konnte, nachdem er heimlich ein Mädchen beobachtet hatte, das nackt durch einen Wald gelaufen war, musste sie noch kennenlernen. "Wollen wir nicht bei einem realistischen Szenario bleiben? Bisher hatte ich nicht das Gefühl, dass du eine übermäßige Neigung zu Charme und Eloquenz hast, aber du darfst mich gern eines Besseren belehren." Mit ihrem nächsten Lächeln zeigte Cat ihre weißen Zähne.
"Was soll ich sagen? Schwimmen ist ein wunderbarer Sport und irgendwie muss ich ja in Form bleiben", flötete Cat. In Form war ihr Menschenkörper definitiv, auch wenn er nichts im Vergleich zu ihrer Kelpieform war. Als Stute wirkte sie wesentlich beeindruckender, aber leider konnte sie ihren Mitschüler damit nicht in seine Schranken weisen. Wenn er ihr nach der Verwandlung entkam, wäre ihre Tarnung aufgeflogen. "Ich mag Regenwetter und wer sagt, dass es heute Abend noch regnet?", wandte Cat ein. Ihr Tonfall klang spielerisch, aber in ihren Augen lag etwas Lauerndes. Sie verstand diesen Vorschlag von Blake immer noch nicht so ganz und das ließ sie auf der Hut sein.

Blake spielte brav weiter den Gentleman und bot ihr den Arm an. Hätte er sie vorher nicht beobachtet und hätte sie nicht Erfahrung damit gemacht, wie ein Mensch wirkte, der tatsächlich auf sie hereinfiel, hätte Cat gesagt, dass er sich tatsächlich um ihre Gunst bemühte. So blieb sein Verhalten rätselhaft, aber vielleicht konnte sie dieses Rätsel ja noch lösen ... oder es ertränken. Cat hakte sich also brav unter und hatte Mühe nicht erneut die Nase zu rümpfen. Dieser Junge roch wirklich nach nassem Hund, aber nicht so scharf und beißend, wie es die Wendigos taten. Schade eigentlich. Mit diesen Wesen kam sie ganz gut aus. "Wenn du die Show unbedingt verpassen willst, darfst du mich natürlich gern zurück ins Schloss führen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass du so schüchtern bist." Nach einem vielsagenden Lächeln in Blakes Richtung, setzte Cat sich in Bewegung.
Der Slytherin verzog das Gesicht und entlockte Cat damit ein leises Lachen. Offenbar war er von ihren Plänen nicht sehr angetan. "Und nach welchen Kriterien genau hast du vor diese Personen auszuwählen, deren Namen du dir merkst? Ich frage nur, weil es dann ja vielleicht gar keinen Sinn hat, dir meinen Namen mitzuteilen, wenn du ihn dir eh nicht merkst."
Als Blake sich selbst vorstellte, hätte Cat fast mit einem 'Ich weiß' geantwortet, aber ehe der Slytherin sich darauf mehr einbildete, als dahinter steckte, bedachte sie die Vorstellung nur mit einem nachlässigen Nicken. "Ich weiß noch nicht, ob ich auch von einer Ehre reden kann, aber das finden wir sicher noch heraus, nicht wahr?"

Blake ließ sich zu einem amüsierten Grinsen herab. "Ach das hättest du bemerkt? Dabei scheinst du für eine Fawkestra generell recht unaufmerksam. Solltet ihr nicht eigentlich übermenschliche Sinne haben? Und du meinst wirklich, dass ich so ehrlich bin, dass alle meine Aussagen eine Grundlage haben?" Dann würde er anfangen sich um das Kelpiefräulein Sorgen zu machen. Er war nun wirklich nicht der ehrlichste Werwolf, vor allem, wenn es ihm nicht in dem Kram passte. Er schenkte dem Mädchen ein undurchsichtiges strahlendes Lächeln und bemühte sich dabei möglichst unauffällig die Luft aus einer anderen Richtung einzuatmen. Leichen waren echt nicht sein Lieblingsgeruch. "Dein Anblick hat mir die Sprache verschlagen und und musste mit aller Kraft gegen die Schwerkraft kämpfen, weil du mich echt umgehauen hast. Das macht sich auf einem Baum echt nicht gut." Blake ließ ein charmantes, gespieltes, schiefes Grinsen sehen.
Eigentlich hatte sie ja recht. Schwimmen war echt nicht schlecht, aber wenn da gefräßige Wesen mit einem schwammen war es Blake doch zu heikel. Jedenfalls solange er da keinen Ausgleich des Kräfteverhältnisses schaffen konnte. Oder er würde seinen Umhang mit ins Wasser nehmen. Blake versteckte die Gedanken in seinem Inneren und lächelte lieber. "Also eine Fawkestra, die auch noch so sehr auf Wasser versessen ist. Bist du eine Nixe?", fragte er, um weiter den nichtsahnenden Schüler zu mimen. "Ich bleibe lieber im Trockenen wenn es regnet. Aber mir würde vielleicht eine Möglichkeit einfallen, wie wir einen Kompromiss eingehen können."

Nachdem sich das Mädchen untergehakt hatte, lenkte Blake seine Schritte in Richtung Schloss, wobei er wie geplant großräumig den größten Wasserquellen auswich. "Ich bin eher dafür, sicherzugehen, dass du dich nicht überschätzt und doch erkältest. Darf ich der Dame einen Wärmezauber anbieten, wo wir gerade beim Thema sind? Deine aktuelle Bekleidung wirkt nicht grade warm." Und trocken auch nicht, wie er unweigerlich merkte. Nebenbei zuckte Blake mit den Achseln. "Sollte das nicht meine Sorge sein, zu entscheiden, ob ich deinen Namen behalte. Da ich schon gefragt habe, räume ich dir gute Chancen ein." Der Werwolf zeigte ein gewinnendes Lächeln.

Cat strich sich unbeeindruckt mit ihrer freien Hand die blonden Locken zurück. So so, ihren Namen kannte er nicht, aber ihre Hauszugehörigkeit wusste Blake. "Wenn du schon unehrlich bist, sollten deine Ausreden zumindest ein bisschen realistisch sein, meinst du nicht auch? Sonst musst du eigentlich gar nicht anfangen zu reden. Und ja, ich bin eine Fawkestra, aber wie du wissen solltest, haben nicht alle Wesen schärfere Sinne als Menschen. Veelas zum Beispiel nicht." Das Mädchen lächelte vielsagend. Sie hatte nicht gelogen, schließlich hatte sie nie behauptet, eine Veela zu sein. Aber genau dieser Eindruck musste auf Blake entstehen. Cat wurde meistens mit einem Mitglied dieser Rasse verwechselt, einfach weil es zwischen ihnen eine kaum ignorierbare Gemeinsamkeit gab. Sie wirkten wunderschön und anziehend auf Menschen. Abgesehen davon waren Veelas aber ziemlich langweilige Wesen. Zumindest die Mischformen, die eine Schule wie Hogwarts besuchen konnten.
Blakes nächster Versuch sich herauszureden war schon besser. Schade eigentlich, dass er nicht wirklich glaubhaft wirkte. "Also habe ich dich sprachlos gemacht und trotzdem nur eine Sieben als Punktzahl erhalten?", ging sie trotzdem mit gespielt gekränkter Stimme auf Blakes Spiel ein und schob schmollend ihre Unterlippe hervor. "Was muss ich denn für eine Zehn tun?"

"Eine Nixe?", echote Cat ungläubig und verzog leicht das Gesicht. Diese Dinger aß sie höchstens zum Abendessen, wenn Fisch zu langweilig wurde. Als würde sie so einer schwachen Rasse angehören! "Siehst du irgendwo einen Fischschwanz? Nein? Gut, sonst hätte ich dir vorgeschlagen, dich im Krankenflügel blicken zu lassen und nach Billywigeinstichen zu suchen." Cat schaute demonstrativ an sich hinunter und auf die langen Menschenbeine, die in dem kurzen Kleid gut zur Geltung kamen.
"Wow, du entwickelst dich ja wirklich vom gaffenden, in Bäumen herumkletternden Urmenschen zum Vorzeigegentleman, aber keine Sorge, ich mag dieses Wetter, sonst wäre ich kaum draußen. Ein Zauber ist also nicht vonnöten." Ob sie ihm vorschlagen sollte, dass er sie ja wärmen konnte? In der Nähe des Sees wäre das eine nette Idee gewesen, aber Blake umrundete sogar jede größere Pfütze mit viel Sicherheitsabstand. "Du bist nicht zufällig wasserscheu?", fragte Cat schließlich trocken. Es würde zumindest seinen Geruch erklären.
Was ihren Namen anging, beschloss das Kelpiemädchen gnädig zu sein. Besser er nannte sie bei ihrem Namen als irgendeinem erniedrigenden Spitznamen. "Mein Name ist Cat. Cat Murray. Und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es mir eine Ehre ist."

Blake ließ ein wölfisches Grinsen sehen. "Haben wir auch noch Ansprüche bei den Lügen, die ich dir auftische? Und verzeih mir, wie eine Veela wirkst du auf mich nicht. Nicht, dass du nicht hübsch wärst, aber dir fehlt da dieses gewisse Veelaetwas." Der Werwolf zuckte leicht mit der Schulter, an der die angebliche Veela mit dem Pferdeschwanz nicht hing. "Mit Fee versuche ich es lieber gar nicht erst und wie eine Banshee wirkst du auf mich auch nicht." Der Werwolf verzog das Gesicht. Banshees hätte er erkannt. Die waren seiner Erfahrung nach nervig. Und eine davon vorlaut. Eine der Personen, deren Namen er kannte, aber ganz bestimmt nicht freiwillig.
"Naja, ich bin fast aus dem Baum gefallen. Das könnte meine Meinung ein wenig beeinflusst haben. Und das nächste Mal solltest du dem Publikum dieses hübsche Lächeln ein bisschen offener zeigen. Das steht dir."

Blake verkniff sich ein Grinsen, als er die Reaktion auf den Vorschlag mit der Nixe hörte. "Das nenne ich mal ein nachdrückliches 'Nein'. Also keine Nixe. Was haben wir denn noch, was gerne schwimmt? Eine Werwölfin?" Jetzt bloß ernst bleiben und nicht lachen. "Oder bekomme ich gleich wieder eine drüber nach dem Motto, 'Siehst du hier Pfoten?'" Das alles war sowieso eine Farce. Er sah immerhin auch keine Hufe. Empfindliches Persönchen.
Blake ließ ein galantes Lächeln sehen und überhörte die Beleidigungen neben dem Kompliment. "Man tut was man kann. Und ich bin nicht wasserscheu, du wirkst nur auf mich, als wärst du schon nass genug." Sein Blick wanderte vielsagend zu dem Ärmel seines Umhangs, den seine Begleitung mittlerweile durchweicht hatte.
Der Name setzte dem ganzen die Krone auf. Und er hatte eben noch Werwolf vorgeschlagen. Cat? Im Ernst? "Ich denke das musst du wohl selbst herausfinden, Cat. Eine Frage: Sind Katzen nicht eher wasserscheu?"

Cat nickte und warf ihrer Begleitung einen gespielt hoheitsvollen Blick zu. "Natürlich. Lügen ist die eine Sache, aber sich dabei nicht mal Mühe zu geben, zeugt nicht gerade von viel Respekt gegenüber der Person, die du anlügst, oder? Ein bisschen Mühe darfst du dir also ruhig geben."
Ihr fehlte das gewisse Veelaetwas? Cat runzelte die Stirn, drückte den Rücken durch und machte einen entschlossenen Schritt nach vorn, ehe sie genau vor Blake trat und ihm so en Weg versperrte. Ihr fehlte also das gewisse Veelaetwas? Das würden sie ja sehen!
Cat setzte ein verführerisches Lächeln auf und griff mit ihrer freien Hand nach einer Strähne der langen Haare ihres Gegenübers, um sie spielerisch um ihre Finger zu wickeln. "Vielleicht liegt das ja nicht an meiner Ausstrahlung, sondern an meinem Verhalten? Wir sollten es zumindest mal ausprobieren, meinst du nicht?" Sie war mit ihrem Gesicht immer näher an Blakes gekommen und schaute ihn nun mit einem anzüglichen Lächeln nur wenige Zentimeter von seinen Lippen entfernt an. Einen Moment lang tat Cat nichts, dann trat sie mit einem leisen Lachen wieder zurück. Vielleicht hatte Blake das ja mehr beeindruckt. Cat hoffte es, immerhin hatte sie diesen Hundegeruch jetzt aus der Nähe ertragen müssen.

Immerhin tat er ihr den Gefallen, Fee und Banshee gleich auszuschließen. Cat war schon fast wieder gnädig gestimmt und überlegte den Plan aufzugeben, Blake zur nächstbesten Pfütze zu ziehen, als er fragte, ob sie eine Werwölfin sei. Mit einem Knurren, das ironischerweise so klang, als würde sie tatsächlich dieser Rasse angehören, wirbelte Cat wieder zu Blake herum und bedachte ihn mit einem Blick, der ängstlichere Schüler mit einem panischen Quietschen die Beine in die Hände hätte nehmen lassen. "Hast du gerade die Vermutung geäußert, dass ich so ein reudiges Fellbündel bin? Hast du schonmal eine Werwölfin gesehen? Sie sind ungepflegt, sie stinken und sie hätten dich gehört, du Blitzmerker!" Wo sie gerade daran dachte, der Slytherin roch in etwa so wie diese Fellknäul auf vier Beinen.
Trotz ihrer Wut zuckte es um Cats Mundwinkel, als Blake seine Begründung ablieferte. "Siehst du, so sieht eine charmante Ausrede aus. Das nächste Mal werde ich mir Mühe geben, umwerfend genug zu sein, um dich wirklich vom Baum fallen zu lassen." Cats Lächeln, das Blake ja offenbar so hübsch fand, ließ offen, ob sie diese Aussage anzüglich meinte, oder ihn einfach nur mit sehr vielen gebrochenen Knochen vor sich liegen sehen wollte.

Was den Zustand ihrer Kleidung anging, lachte Cat sorglos, nahm Blakes Hand und zog ihn mit sich ... in Richtung einer Pfütze. "Probieren wir doch aus, ob ich noch etwas nasser werden kann, hm?" Sie legte den Kopf schief, zwinkerte Blake zu und bemühte sich, ihn weiter hinter sich herzuziehen. "Du hast schon festgestellt, dass ich keine Pfoten habe, also bin ich wohl keine Katze ... Zumindest nicht im traditionellen Sinne. Bestimmt teile ich ein paar Eigenschaften mit ihnen, aber ihre Abneigung vor Wasser gehört nicht dazu."

"Und wie soll ich im Voraus entscheiden, wer die Mühe von guten Lügen wert ist?" Blake zog fragend eine Augenbraue hoch. Das Spielchen machte ihm immer mehr Spaß. "Aber wie das ungewöhnliche Mädchen, das jetzt doch etwas mehr nach Veela aussieht wünscht. Gute Lügen." Die Möchtegernveela gab sich aber grade auch wirklich Mühe, ihn um den Finger zu wickeln. Das sogar wortwörtlicher als gedacht. Blakes Lippen verzogen sich zu einem doch sehr wölfischen Grinsen, das seine Fangzähne entblößte, als das Mädchen seinem Gesicht näher kam. Insgeheim fragte sich der Slytherin, ob das Kelpiemädchen das auch getan hätte, wenn es ein wenig dunkler und der Mond ein wenig voller gewesen wäre. Nur wenige fingerbreit von seinen Zähnen entfernt. Das Grinsen wurde breiter und seine Stimme nahm einen dunkleren, knurrigeren Ton an, als er wieder sprach. in seinem Kopf regte sich die Bestie und trottete langsam hinter den stählernen Gittern seines Geistes auf und ab.
"Schon besser. Aber ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass du eine Veela bist." Nebenbei versuchte er zu verdrängen, dass der Geruch von Ertrunkenen seine Nase hinauf drang.

Scheinbar schien er wirklich ein eitles Persönchen erwischt zu haben. Blake verkniff sich ein Grinsen und gab sich Mühe nicht loszulachen. Er schaffte es fast. Fast. Ein freches Grinsen trat auf seine Lippen. "Merlin. Für den Blick hättest du vielleicht eine zehn bekommen. Der sah doch mal hübsch aus", erwiderte er mit einem Zwinkern. Was hätte er auch sonst sagen sollen? Dass er jedes Mal in den Ferien genügend Werwölfinnen sah? Trotzdem behielt er lieber für sich, dass ihr Temperament dem von Werwölfinnen relativ ähnlich war. Nur an dem Knurren musste sie noch arbeiten. das klang eher niedlich. Und ungepflegt und räudig waren sie jetzt auch nicht. Einige waren sogar ganz hübsch. "Und du lässt mich ja raten. Gib mir einen Tipp, dann muss ich nicht in die falsche Richtung raten. Also Werwolf nicht, Nymphe nehme ich auch nicht an. So langsam bin ich mit meinem Latein am Ende." Er begutachtete Cat noch einmal genau, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Zentaur scheidet auch definitiv aus. Also kann ich mir wohl sparen nach Hufabdrücken zu suchen. Hm, magst du mir einen Tipp geben?"
Blake legte leicht den Kopf schief. Soso, warum gefiel ihm der Gedanke vom Baum zu fallen so wenig? "Heißt das, ich soll Publikum von einem Baum aus spielen? Beziehungsweise, du lädst mich wirklich zu einem nächsten Mal ein?" Leichter Unglaube war in seinen Blick getreten. Was auch immer die Kelpie vorhatte, es war auf jeden Fall unterhaltsamer, als im Baum zu liegen und nichts zu tun. Nur die Richtung, in die Cat ihn zog, gefiel ihm nicht. Sie zog ihn zu einer Pfütze. Nicht gerade groß genug, um jemanden zu ertränken, aber Blake hing genug an seinem Leben, als dass er kein Risiko eingehen wollte. "Du willst jetzt ernsthaft in einer Pfütze planschen? Ich bin immer noch für die Idee mit dem Schloss und aufwärmen. Vielleicht in die Küche schleichen und etwas zu Essen abstauben." Der Werwolf zögerte kurz und überlegte, dann trat wieder ein herausforderndes Grinsen auf seine Lippen. "Du hast nicht zufällig Lust mit mir zu dem Haalloweenball zu gehen?"

Cat warf ihrer Begleitung einen gespielt empörten Blick zu. "Das mag in manchen Fällen nicht so einfach sein, aber bei einem hübschen Mädchen, das du gerade nackt gesehen hast? Was gibt es da noch zu überlegen?" Blake schien seine Scheu vor Wasser fürs Erste überwunden zu haben, jedenfalls folgte er ihr nun brav Richtung Wasser. Cat konnte sich nur mit Mühe von einem zufriedenen Grinsen abhalten. Offenbar hatte ihre Show ganz gut funktioniert, denn immerhin wirkte sie jetzt 'mehr wie eine Veela'. Leider hatte sie ihn offenbar nicht restlos überzeugt, aber bisher war Blake auch nicht auf die richtige Rasse gekommen.
Sein Tonfall war tiefer, als er wieder sprach, und gemeinsam mit dem Anblick seiner Zähne, die er durch das Lächeln zeigte, stellten sich unwillkürlich Cats Nackenhaare auf.
"Muss ich dich erst in einen stillen, abgelegenen Teil des Schlosses zerren und verführen, ehe du diese Rasse ernsthaft in Erwägung ziehst?", fragte Cat grinsend nach, legte den Kopf schief und spielte weiter mit einer Strähne von Blakes Haaren. "Ich mag Herausforderungen, wir können das gern in Angriff nehmen." Vor allem, wenn es ein stiller, abgelegener Ort mit Zugang zu Wasser war. Cat hatte dank ihres Zauberstabs die Grotte tief unten in den Katakomben von Hogwarts schon entdeckt. Ob Blake sie auch kannte?

So, wie er sich über ihren giftigen Blick amüsierte, würde er sogar noch Spaß an einem kleinen Schwimmausflug mit ihr haben. Zumindest, bis er ertrank. Cat zollte ihm etwas widerwillig Respekt, weil er sich nicht so schnell beeindrucken ließ, aber immerhin war sie gerade auch nur ein Mensch. Wann wirkten die schon einmal wirklich furchteinflößend? "Gerade wolltest du noch dabei angelächelt werden und das nun in Kombination mit diesem Blick? Du hast seltsame Vorlieben, mein kleines Äffchen", scherzte Cat mit einem nun ebenso frechen Grinsen, auch wenn die Wut noch nicht ganz aus ihren Augen verschwunden war. Werwölfin, also wirklich ...
Blake riet munter weiter, was Cat mit einem Augenverdrehen quittierte. Sie wusste ja, dass sie anziehend auf Menschenmänner wirkte, aber dass sie gleich soviel Interesse erwecken würde, hatte sie nicht erwartet. "Nein, ich glaube es wäre mir aufgefallen, wenn ich ein so platzeinnehmendes Hinterteil hätte", kommentierte Cat seine Zentaurbemerkung trocken und warf ihm einen vernichtenden Blick zu, als er tatsächlich hinter sie schaute. Nein, da waren keine Hufabdrücke, obwohl er ironischerweise ihre Spuren nicht von denen eines Zentauren hätte unterscheiden können, wäre sie in Kelpiegestalt gewesen. "Warum eigentlich das übergroße Interesse an meiner Rassenzugehörigkeit? Ich dachte, wir leben in der Zeit der achso großen Toleranz, in der es keinen Unterschied macht, ob unsere Rassen als Hobby eher Kinder fressen oder Weihnachtsdekoration spielen haben." Cats Tonfall war ironisch, aber sie fand, dass sie gar nicht mal so falsch lag. Im Wald hatte sie in Kelpiegestalt schon den beißenden Geruch von Wendigos wahrgenommen. Das waren keine freundlichen Zeitgenossen, aber sie waren ganz offenbar an der Schule.

"Nein, ich gebe dir keinen Tipp, du willst dich meiner bevorzugten Idee ja nicht anschließen", antwortete Cat gespielt schmollend.
Der Unglaube in Balkes Stimme ließ sie wieder lachen und dem Jungen neben sich einen amüsierten Blick zuwerfen. Schön, er war vermutlich wirklich kein Mädchenmagnet. Er sah nicht unbedingt wie der strahlende Ritter aus. Eher wie das Monster, vor dem der Ritter die holde Maid retten sollte. Aber Ritter waren eh sterbenslangweilig. "Ich habe dir doch schon gesagt, dass wir einen gemeinsamen Badeausflug machen werden. Merlin, hast du ein schlechtes Gedächtnis! Weißt du meinen Namen noch?", zog sie den Slytherin spöttisch auf.
Und ja, sie wollte immer noch zu der Pfütze. Das war ein wesentlich besserer Plan als in das viel zu trockene Schloss zu gehen, also winkte Cat ab. "Das können wir alles gleich noch machen, aber erstmal können wir das Wetter noch ein bisschen genießen. Ehrlich, du bist ... wie alt? Fünfzehn? Sechzehn? Klingt nicht wie ein Hundertjähriger, der wegen seiner alten Knochen immer gleich an das nächste Feuer will." Vielleicht appellierte sie damit ja an Blakes Stolz und er würde ihr endlich bereitwilliger folgen. Sie waren sogar schon fast an der Pfütze, doch die nächste Frage des Slytherins brachte Cats Vormarsch abrupt zum Erliegen. Sie blieb wie angewurzelt stehen und starrte Blake einen Moment lang nur verblüfft an. Der Ball? Blake wollte mit ihr zum Ball gehen? Warum?! Cat brauchte ein paar Sekunden, um sich zu ordnen. Sie war noch nie auf einen Ball eingeladen worden. Natürlich nicht, Kelpies hatten nicht die Angewohnheit, Partys mit Tanz als Unterhaltung zu schmeißen. Pferde sahen nicht übermäßig elegant aus, wenn sie versuchten zu tanzen. Also was genau sollte sie jetzt tun?
Fürs Erste rettete Cat sich mit einem amüsierten Lächeln und einem vielsagenden Blick. "Wow, du scheinst von meiner kleinen Show beeindruckter gewesen zu sein, als du zugeben willst."