Mit dem Anpfiff des Schiedsrichters, schnellte ich nach vorne und schnappte mir den runden Ball. Ich schaute auf meine Teamkammeraden, doch ich kam nicht weit, denn Diego nahm ihn mir, leichtsinnig wie ich war, auch schon ab und flog schnell in Richtung Ringe. In höchst Geschwindigkeit riss ich den Besen herum und flog ihm hinter her. Innerlich ärgerte ich mich fruchtbar darüber auf. Es hatte nicht mal richtig angefangen und schon hatte ich einen schwerwiegenden Fehler gemacht. Ich versuchte mich wieder auf den Jäger vor mir zu konzentrieren, doch sah ich wie auch Albus, falls Diego in Bedrängnis kam, sich anbot. Einen winzigen Moment überlegte ich und schoss dann zu Albus. Die beiden anderen Jägern, sowie der Hüter schafften das bestimmt mit Diego und ihn einholen hätte ich eh nicht geschafft. Doch bevor ich es zu dem Syltherin geschafft hatte, hörte ich die jubelnden Schlangen und den Punktestand der Kommentatorin. Das fing ja super an. Ich atmende tief ein und flog dann zu den Tore um den Quaffel zu holen. Das eine Tor konnte man locker noch einholen. Wir hatten jetzt Ballbesitz und ich flog erst in die gegnerische Hälfte und spielte dann einer Teamkameradin ab. Lockeres Aufbauspiel. Ich wollte mich gerade neu anbieten um einen Doppelpass durchzuführen, als ich ein leises Zischen hörte.
Die darauffolgenden Sekunden spielten sich viel zu schnell ab. Ich entdeckte einen Klatscher der mit einer Geschwindigkeit auf meinen Kopf zu raste wie ich es noch nie gesehen hatte. Zwar wollte ich ihm ausweichen, doch konnte ich nur gerade so meinen Besen herumreißen. Der aggressive Ball durchschlug meinen Besen an der Spitzte und traf mein Bein mit so einer Wucht, dass ich es sehr laut knacken hörte. Ich schrie auf und sah nur noch wie schwarze Flächen vor meine Augen traten. Irgendwie klammerte ich mich an dem Besen fest, welcher auf den Boden zu eilte. Der Schmerz schallte mein Kopf aus, doch hatte ich so viel Quidditch Erfahrung, dass ich es wenigstens schaffte ein wenig zu bremsen und so nicht auf den Boden krachte. Ich atmende schwer, alles war verschwommen vor Tränen. Trotzdem stand ich auf, nur um im darauffolgenden Moment zusammen zu brechen und alles vor den Augen schwarz wurde.

Der Klatscher zerschmetterte anscheinend, dem markerschütternden Knacken nach, regelrecht das Bein des Blonden, welcher es mehr schlecht als recht schaffte seinen Sturz abzufangen und unten angekommen sofort von Sanitätern beiseite geschafft wurde.
Schnell setzte die Vampirin eine erschrockene, schuldbewusste Miene auf, auch wenn sie sich innerlich für diese Leistung auf die Schulter klopfte. Nicht das die Dachse von Anfang an eine Chance gehabt hätten, aber hiermit wären wohl auch die letzten Funken Hoffnung erfolgreich zerschlagen.
Nachdem Piper Jennys Lob und Dions Tadel jeweils mit einem geschmeichelten, schüchterten und einem reumütigen Grinsen über sich ergehen lassen hatte, ließ sie sich auf den Boden sinken, um sich von der wenig begeisterten Schiedsrichterin einen neuen Schläger aushändigen zu lassen.
Erneut wanderte der Blick der Blodine zum Opfer ihrer gnadenlosen Klatscher-Attacke. Momentan wurde er offenbar provisorisch versorgt, was, wenn man einen Blick auf das ziemlich unnatürlich gebogene Bein warf, auch dringendst nötig war. Wahrscheinlich musste sie diesen Idioten, der ein typisches, ätzend freundliches "Dorfbewohner Nummer 7"-Gesicht hatte auch noch im Krankenflügel besuchen ... Immerhin war sie ja die süße, mitfühlende, liebenswürde, kleine Piper. Urgh ...

„Uhh, dass sieht nicht gut aus…“ „Er ist noch ohnmächtig, oder?“ „Scheint so, aber hast du ihm einen Trank gegen die Schmerzen gegeben.“ „Nein, noch nicht.“ „Na dann los, Eric, bevor er uns noch aufwacht und über den ganzen Platz schreit.“ Alles war immer noch schwarz, nur ein paar Fetzen Stimmen drangen durch mein Ohr ins Gehirn, doch der Schmerz betäubte alles. Mir wurde etwas an die Lippen gehalten und befohlen zu trinken. Geistig abwesend schluckte ich das Zeug, nur um kurz darauf es wieder auszuspucken. „Na los, Junge trink!“ Dieses Mal legte mir jemand seine feste Hand in den Nacken und schüttete es regelrecht in meinen Mund. Würgend und husten lag ich einen Moment auf der Wiese, doch es wurde gleich darauf etwas heller und der meiste Schmerz verging auch. Ich sah Medimagier um mich herum fusseln. Mit leicht schmerzenden Kopf drehte mich so um, dass ich die Spieler auf dem Platz sehen konnte. Eine Schlange ließ sich gerade einen neuen Schläger aushändigen und unsere Blicke trafen sich. Irgendwie machte alles keinen Sinn für mich. Warum lag ich hier noch mal? Ein kurzes Brennen schoss durch mein Bein und da war es wieder. Ich wurde von einem Klatscher am Bein getroffen und hatte eine Notbremsung abgelegt. Ohh Verflixt!! Ich wollte mich aufrichten, doch ein Medimagier drückte mich zurück auf Gras. „Du wirst jetzt nicht so schnell aufstehen, mein Junge.“
„Aber ich muss doch weiter….“ Ich versuchte mich aus dem Griff der Frau zu entwinden. Doch diese schüttelte nur den Kopf. „Für dich gibt es kein Spiel mehr heute. Am Oberschenkel hast du mehrere Brüche, von deinem Unterschenkel ganz zu schweigen.“
„Bitte geben sie mir doch nur irgendetwas was für den Rest des Spieles die Schmerzen verschwinden lässt!“, flehte ich sie an. Ich musste am ersten Spiel dabei sein! Ich konnte doch nicht einfach so meine Mannschaft hängen lassen. Es kam ein Pfiff und das Spiel ging weiter. „Bitte!“, versuchte ich es noch mal.
(Edit: ) Doch die Frau ließ sich nicht erweichen und ließ mich mit einer Handbewegung in Richtung Tribüne tragen.

tbc: Schülertribüne

Albus hatte die ganze Geschichte nicht unbedingt verfolgt, er war viel zu sehr auf seinen Job konzentriert, als dass er auf die treiber geachtet hätte. Doch die Unterbrechung blieb ihm selbstredend nich verborgen und ein Blick nach unten sagte ihm auch, was geschehen sein musste. Er drehte sich in der Luft nach Jenny um und deren Miene verriet was er wissen wollte. Er wusste nicht ob sie beteiligt war oder Piper, er traute es beiden zu. Dion schien sich wieder gefangen zu haben, zumindest hoffte er das.
Er flog einen Bogen und schwebte neben Jenny.
"Was ist denn hier wieder los? Ich war ein wenig zu sehr auf den Quaffel konzentriert."
Doch bald darauf ging es weiter und für weitere Worte blieb keine Zeit mehr.

Es war gar nicht mehr nötig dem Klatscher folgen zu wollen, da das Spiel durch einen lautes, schrillen Pfiff unterbrochen wurde. Ein wenig erschrocken blickte sie zu dem kaputten Besen und dem ebenso kaputten Jonny auf dem Quidditchfeld, der grade von ein paar Heilern weg geschleift wurde. Sie hatte ja gesehen was für eine Wucht Pipers Klatscher hatte, aber das er sogar seinen Besen durchdrennt hatte und Jonny zu Boden befördert hat? Das war doch nicht mehr normal.
"Piper scheint eine Abneigung gegen einen gewissen Jäger zu haben." bemerkte sie trocken, als Albus neben ihr auftauchte und sich nach den Spielgeschehnissen erkundigte. Doch für weitere Worte blieb keine Zeit, denn das Spiel wurde wieder angepfiffen und Albus schoss zurück zur Spielfeldmitte. Sie warf noch einen schnellen Blick zu Jonny, der sich schon wieder aufgerappelt hatte und sich mit einer Medihexe zu streiten schien. Sie warf ein kurzes, mitleidiges Lächeln in seine Richtung und flog dann - den Schläger fest umklammert - wieder zurück auf ihre Position ein wenig abseits der Jäger, um alles gut im Blick behalten zu können.

Diego hatte sowohl Dions Tadel wegen seines Soloflugs als auch den Unfall des Hufflepuffjägers relativ unbeteiligt weg gesteckt, kümmerte sich kaum darum. Aber als er den Quaffel jetzt aus den Händen seines Hüters erhielt, flog er zwar los in Richtung Torringe der Hufflepuffs, sah sich aber brav nach Albus um und spielte an ihn ab, tauchte dann unter einem Klatscher und dem gegnerischen Treiber hindurch und schoss weiter nach vorne, flog sich wieder frei, um den Quaffel im Zweifelsfall wieder entgegen nehmen zu können.

Piper fing nun an etwas tiefer zu fliegen, als Dion den Quaffel mühelos fing und der Ballbesitz erneut an Slytherin überging, um ein Bisschen näher am Spielgeschehen zu sein. Den Klatscher, welchem Diego auswich passte die Slytherin zu Jenny, bevor sie anfing Albus zu umkreisen, um ihn und den Quaffel vor den Attacken der Klatscher und oder anderen Hufflepuff-Jägern zu schützen. Gerade rechtzeitig, denn anscheinend hatte ein Mitglied der Dachse genau das im Sinn gehabt und flog mit vollem Tempo und auf Kollisionskurs mit Albus auf sie zu. Gerade rechtzeitig warf die zierliche Blondine sich zwischen die beiden, spannte ihren gesamten Körper an und wehrte so die Jägerin als menschliches Schild ab. Das Holz der beiden Besen krachte und jaulte unter dem Aufprall, aber beide konnten sich leicht strauchelnd halten und schienen unverletzt.

Albus hatte sich durch die Reihen geschlängelt und und fing den Ball, den Diego ihm zuwarf. Sicherheitshalber behielt er die anderen im Auge, seine Mitjäger, um abspielen zu können und die anderen sowieso. Er konnte sich denken, dass die dachse nicht eben erfreut waren, dass einer ihrer Jäger ausgefallen war und sie so in Unterzahl spielen mussten. Sie würden alles daran setzen ihnen den ball abzujagen und dabei nicht eben ziemperlich sein. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Piper sich in seiner Nähe aufhielt um jeglichen Ärger von ihm fernzuhalten. Nach der Aktion gerade, wobei er ihr keine Absicht unterstellte, war er froh, dass sie auf seiner Seite war. Und offenbar hatte er das auch verdammt nötig, denn eine der gegenerischen Jägerinnenschien ihm ernsthaft den Quaffel abjagen zu wollen. Er flog einen schnellen Bogen und überließ die beiden vorerst ihrem Schiksal. immerhin hatten sie auch noch eine zweite Treiberin. Er nickte Diego zu, als er erneut attackiert wurde und gab den Quaffel ab um dann blitzschnell die Richtung zu wechseln und unter den Dachsen durchzutauchen, um den Quaffel notfalls wieder übernehmen zu können. Er würde ihn zu gerne verwandeln.

Rasch tauchte Jenny ab und begann etwas unterhalb der anderen Spieler in Richtung des Quaffels zu fliegen. Ein gegnerischer Jäger schien Albus anscheinend mit Körperkontakt den Ball entlocken zu wollen, denn er raste in höchstgeschwindigkeit auf den Jäger zu. Piper flog grade noch dazwischen und prallte so mit dem Jäger zusammen. Das Mädchen war ganz definitiv gruselig. Und Lebensmüde. Doch Jenny konnte sich darüber kaum noch Gedanken machen, denn Albus passte jetzt zu Diego und die Slytherin schoss an ihm vorbei Richtung Quaffel. Sie folgte ihm in paralleler Fluglinie bis in die Nähe des Tores und ließ den Klatscher auf das Holz ihres Schlägers prallen, den ein Hufflepuff Treiber in Diegos Richtung geschickt hatte. Der Klatscher schoss zurück zu dem Jäger, der vorhin Albus attackieren wollte und Jenny setzte ihren Flug fort, immer noch so nahe an dem Quaffel, dass sie einen Klatscher Angriff noch gut versuchen könnte abzuwehren.

[Ist mir grad nur so aufgefallen, aber müsste Piper als Vampir nicht ein Problem mit Sonnenschein haben? 0.o]

Diego zog eine Augenbraue hoch, als er die kleine Piper beobachtete, die mit einem Jäger kollidierte, der Albus hatte angreifen wollen. Das Mädchen hatte Mumm. Er kümmerte sich nicht weiter darum, sondern behielt die anderen Gegner im Auge und nahm von Albus den Quaffel wieder entgegen, passte ihn kurz vor den Torringen aber mit einem scharfen Pass an Albus zurück, um den Hüter zu irritieren, damit dieser in einen der Ringe schießen konnte, den der Hüter gerade nicht decken konnte.

Albus begann das Spiel Spaß zu machen. Er liebtte es wenn alles nach Plan verlief und das schien es heute wirklich. Es könnte für Slytherin eigentlich nicht besser laufen. Sie kamen wirklich gut durch die Reihen und sie hatten zwei ausgezeichnete Treiber, die ihnen alles vom Hals hielten, was ihr Spiel stören konnte.
Er sah sich kurz nach ihrem Sucher um, doch Scorpius schien noch nichts entdeckt zu haben was das Spiel entscheiden konnte. Er mochte ein unmöglicher Typ sein, aber Quidditch spielen konnte er. Der Slytherin- Jäger wandte sich wieder seiner Aufgabe zu und erwischte den Quaffel. Dann warf er gezielt auf einen der Torringe, die der Hüter nicht abdeckte.

Piper entfernte sich nun etwas von den Torringen um den Jägern ihren Freiraum zu lassen. Kurz huschte ihr Blick über den Rest des Spielfeldes auf der Suche nach dem zweiten Quaffel, streifte kurz Dion, der sich da hinten zu Tode langweilen musste und den Sucher der Schlangen. Allerdings sah dieser noch nicht aus, als hätte er irgendein Zeichen des Schnatz' wahrgenommen, weshalb sie sich erneut auf das Spielgeschehen vor ihr fokussierte.
Gerade rechtzeitig, denn sie sah nur noch wie Albus einen Pass von Diego fing und den Quaffel sofort auf einen ungedeckten Torring feuerte. Der Hüter tat sein bestes und warf sich regelrecht in diese Richtung, vergeblich. Begleitet von einer Mischung aus Jubeln und deprimiertem Aufstöhnen von den Tribünen erzielten sie einen weiteren Treffer.