Damien richtete sich auf und hob den Kopf, als er Dions Stimme hörte. "Oh...ähm...nein, ich...wollte mir alle Möglichkeiten offen halten. Der Berufsberater im letzten Jahr meinte, wenn ich mich um eine Note verbessere, hätte ich auch auf dem historischen Gebiet noch Chancen...allerdings sehen die eher mau aus bei meinen Leistungen in dem Fach." Er klang niedergeschlagen, versuchte aber, lässiger und zuversichtlicher zu wirken, als er sich fühlte. Er war ein Vertrauensschüler. Andere sollten zu ihm kommen, wenn sie Probleme hatten, da durfte er nicht zu verzweifelt wirken. Er warf dem Siebtklässler einen etwas unsicheren Blick zu. "Eigentlich hatte ich auch vor, dich wieder um Hilfe zu bitten..."

Damien seufzte leise. "Ich weiß eben nicht, was ich später machen will...also halte ich mir alle Möglichkeiten offen, die mich interessieren...und prügele Stoff in meinen Kopf, der da nicht bleiben will", erklärte er. "Ob das masochistisch ist oder nicht, es ist...eine vorläufige Lösung", irgendwie so jedenfalls. Der Gryffindor seufzte und rieb sich kurz über die Stirn, ehe er Dion wieder ansah. Das Grinsen gefiel ihm nicht so ganz, aber hey - zumindest half der Slytherin ihm. "Danke."

So, wie Dion das sagte, klang sein Jahr tatsächlich anstrengend. Dennoch zuckte der Herzogssohn einfach nur mit den Schultern. "Das und zwei AGs. Aber für einen Siebtklässler ist es doch auch ziemlich anstrengend, oder? Aiden wirkte letztes Jahr jedenfalls immer irgendwie...angespannt." Dann erst drangen die Glückwünsche und die nachfolgende Bemerkung wirklich zu Damien durch und er lächelte leicht. "Danke. Und was den zweiten Platz angeht...wir werden sehen, was das Jahr bringt." Er war nicht der Typ, der sich wegen solchen Bemerkungen provozieren ließ.

Damien grinste leicht und zuckte mit den Schultern. "Als ich Aiden zum allerersten Mal gesehen habe, da war er absolut nicht angespannt...sondern aufgedreht und auf der Mission, seinem Bruder zu widersprechen und mir auszureden, ein guter Sohn zu sein", erinnerte er sich. Es war ein klein wenig verstörend gewesen. Er nickte zu Dions nächsten Worten verstehend. "Dann wünsch ich dir schon einmal viel Glück."
Fawkestra und eine Quidditchmannschaft? "Können die sich überhaupt alle auf einem Besen halten?", sprach der Vertrauensschüler das aus, was ihm als Erstes bei der Idee durch den Kopf ging. "Aber naja, falls das der Fall ist, dann wird es ganz bestimmt lustig."

Pansy strahlte. Sie strahlte ihn an. Raphael fühlte etwas Warmes in seinem Bauch und auch seine Wangen wurden warm. Jetzt saß er vor einem Mädchen, mit dem er befreundet war und hatte sich mit ihr für einen Ball verabredet und wurde erst einmal rot im Gesicht. Das war ja ganz toll. Dann konnte er ja gleich schreiend weglaufen, denn genau so cool war das. Gar nicht cool.
Er senkte den Blick auf sein Pergament und versuchte, ruhig zu bleiben und ganz normal weiter zu atmen. Bloß nicht durchdrehen. Er schielte zu ihr hoch und sah, dass auch sie leicht gerötete Wangen hatte. Das beruhigte ihn sehr.
„Nach Fawkestra?“, fragte er überrascht. Konnte man einfach so wechseln? Das konnte man doch zu den anderen Häusern auch nicht. „Damit würde man sich dann ja als etwas anderes outen“, murmelte er leise. „Aber ich glaube, eine Slytherin in deinem Jahrgang hat das gemacht.“
Raphael runzelte die Stirn. „Vielleicht spreche ich ihn nach dem Unterricht mal an.“ Gott, allein bei dem Gedanken wurde ihm mulmig.

Pansy musste lachen.
"Ich wollte nicht deswegen in Slytherin bleiben, weil dann jeder wüsste dass ich etwas anderes bin als bisher alle angenommen haben. ich habe lediglich meine Freunde dort und ich wollte sie nicht wirklich aufgeben. Gut genauer gesagt ich hätte sie nicht verloren, ich hätte sie nur nicht mehr so oft sehen können."
Die Halbveela lächelte. Sie hätte die Gespräche mit Albus am Feuer ungern aufgegeben. Doch andererseits hatte sie damit auch eine Tür zugestoßen. Nun, sie würde eben sehen müssen wie es weiterging.
"Ja, eine hat es getan und die fragt mich nun immer wieder warum ich mich dagegen entschieden habe."
Zufrieden sah sie ihn an.
"Sprich ihn lieber mal abends an. nach dem Unterricht sind manche Lehrer etwas genervt. Vielleicht wäre auch ein Wochenende gut und ich bin sicher er wird dich nicht verspeisen."

Damien zuckte mit den Schultern. "Naja, ich war...zwölf, glaube ich, vielleicht auch jünger. Ich war eher...erschreckt vom Auftreten des Diplomatensohnes...wobei, es wird immer mal wieder im Zuge von Zeitungsberichten über Aidens Vater ein Wort darüber verloren, dass der eine Sohn die Öffentlichkeit scheut. Das war auch schon so, als ich zwölf war", erklärte der Vertrauensschüler, dass er sich Aidens Rat nicht zu Herzen genommen hatte.
Damien lachte über die Bemerkung des Slytherins. "Der einzige Zentaur, den ich bisher an der Schule gesehen habe, ist Philippos. Aber ich würde ihn ja gern mal fliegen sehen", scherzte er frech.

cf: Zeitsprung

Es war Oktober und sie saß in der Bibliothek. Obwohl sie in der Zwischenzeit um einiges besser geworden war, was die Sprache und die Sitten hier anging, verbrachte sie immer noch viel zu viel Zeit hier oben. Gefühlt. Aber im Gegensatz zu sonst, versuchte sie hier ausnahmsweise einmal nicht den Schulstoff nachzuholen. Alle Bücher, die um sie herum auf dem kleinen Tisch verstreut lagen, hatten irgendwas mit Stoffen zu tun. Oder Kleidung. Oder Ähnlichem. Vor sich hatte sie ein Pergament ausgebreitet und kriztelte unbeholfen mit der Feder eine Skizze.
Verdammter Ball. Warum hatte er so ein großes Thema bekommen müssen? Seufztend strich sie sich eine rote Strähne hinter das Ohr zurück und starrte auf ihre Zeichnung. Irgendwas Kleidiges. Mit Schuhen. Und sie war sich noch nicht einmal sicher, ob sie dort hingehen wollte. Eigentlich sollte sie.Von Raphael-kun einmal abgesehen, aber leider hatte sie in letzter einfach zu viel Zeit in der Bibliothek verbracht. Sie tauchte die Feder wieder in ihr Tintenfass und blätterte eine Seite um. „Feenhaft – Verzaubern Sie ihr altes Kleid – bestimmt nicht nur bis zur Mitternacht“
Das Problem an der ganzen Geschichte war das Geld. Also musste sie sich anderweitig helfen. Irgendwie.

cf: Zeitsprung

Sein Kopf war ein Ballon, gefüllt mit heißer Luft. Mehr war da nicht drin. Nur heiße Luft, Staub und Spinnenweben. Das war alles. Zumindest fühlte er sich jetzt seit ein paar Tagen so. Seit er ein Date für den Ball bekommen hatte, war sein Kopf ein einziger riesiger Haufen Nichts.
Müde und zerstreut schlurfte er in die Bibliothek. Zuzüglich zu dem Nichts in seinem Kopf musste er auch noch Hausaufgaben machen und sich fit halten. Noch dazu hatte er in seinem Lieblingsfach eine verdammte Vampirin als Lehrerin. Noch dazu war diese Frau streng, gemein und einfach nur gruselig. Raphael kam damit nicht ganz zurecht und es belastete ihn, dass er keine Zeit fand, mit seinen Freunden darüber zu reden. Pansy würde er wohl erst am Abend des Balls wieder sehen. Gott sei Dank hatte er ein Kostüm gefunden, das ohne Strumpfhosen auskam.
Missmutig schlurfte er um eine Ecke. Seine Nase kribbelte. Tara war in der Bibliothek. Sein Magen machte einen Hüpfer. Doch zuerst suchte er sich das Lehrbuch für Zauberkunst aus dem Regal. Das Fach war Montag als erstes an der Reihe und er musste noch ein wenig nacharbeiten.
Anschließend gesellte er sich zu dem Tisch, an dem Tara etliche Bücher und Pergamente ausgebreitet hatte. „Hallo Tara“, sagte er leise und lächelte sie an. Die Gespräche mit Pansy hatten ihm etwas Mut gemacht, was den Umgang mit Frauen betraf. Sich nicht verstecken zu müssen tat gut. „Geht es dir gut? Und, stört es dich, wenn ich mich zu dir setze?“

Am liebsten hätte sie ihren Kopf auf die Tischplatte geknallt. Ach halt... hier waren eh wenig genug Andere. Mit einem tiefen seufzer auf den Lippen ließ sie ihren Kopf nach vorne auf das eben frisch bekritzelte Pergament fallen. Wer KAM denn auf so eine doofe Idee? Ein Maskenball, der das gesamte Budget eines Schülers verbrauchen konnte. Und dann diese Zeichnungen von Märchenhaften Traumkleidern in jedem dritten Buch. Dieses da, auf der Seite, die sie aufgeschlagen hatte war zum Beispiel wunderbar hellblau und glitzerte. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie schwören können, in diesem Buch auch noch Tipps lesen zu können, wie man Kürbisse in Kutschen und Mäuse in Pferde verwandelte. Sie hob den Kopf einmal, und lies ihn gleich wieder auf den Tisch knallen. Den Vertrauensschülern aber gehörig die Meinung geigen wegen so etwas, das würde eh nicht klappen. Beziehungsweise total schief gehen.
Hin und wieder wünschte sie sich an ihre alte Schule zurück. Zum Beispiel in diesem Augenblick, in dem sie daran dachte, dass die Tinte bestimmt noch lange nicht getrocknet gewesen war und sie davon auszugehen hatte, dass sie jetzt einen großen, blauen Fleck auf der Stirn hatte. Und eine total vermurkste Zeichnung.
Sie hob den Kopf, und sah nach oben, als sie eine Stimme hörte, die ihren Namen aussprach. Nun hatte sie ihr Kinn auf der Tischkante liegen und stierte ein bisschen nach oben. Doch nur einen Augenblick. „Oh...Konichiwa Raphael-Kun.“ Also doch wieder gerade hinsetzen und ein Lächeln versuchen. „Geht so. Klar, kannst du gerne.“ Sie griff nach einigen der äußersten Büchern, um Platz für den Ravenclaw zu machen. „Und, wie geht’s dir so?“, fragte sie, während sie unauffällig versuchte, sich die Tinte von der Stirn zu wischen.