Joyce' Wangen brannten vor Scham und die flammende Röte darauf tat ihr Übriges. Dennoch funkelten ihre Augen jetzt frech, als sie sich ihm wieder zuwandte und ihr Temperament brach sich Bahn. "Es dir zeigen? Ich denke, meistens ist die männliche Vorstellungskraft überzeugend genug und dass ich hier ohnehin halbnackt liege, macht wahrscheinlich ihr Übriges aus", konterte sie schlagfertig und streckte ihm impulsiv die Zunge raus. Also bitte. Sie zupfte die Hotpants zurecht und verschränkte ihre Arme erneut hinter dem Kopf, sah zu ihm hoch. "Und ich habe nicht bestritten, dass du gut aussiehst, sondern nur, dass das der Grund ist, aus dem ich mich mit dir beschäftige." Sie redete sich tatsächlich um Kopf und Kragen und wusste es.
"Ist es", fügte sie dann etwas wärmer auf seine Aussage zu Irland hinzu und bemerkte überrascht die Wärme in seinem Blick, die vorher nicht da gewesen war.

Nathaniel wiegte scheinbar nachdenklich seinen Kopf hin und her, aber sein Grinsen verriet ihn, da war er sich sicher. "Und wenn ich eine sehr, sehr schlechte Vorstellungskraft habe? Du weißt doch, ich habe nicht gern viel mit anderen Menschen zu tun, also was weiß ich, woran du denken könntest." Seinen Blick hatte er unwillkürlich gesenkt, um Joyce' Bekleidung in Augenschein zu nehmen. War das eine Einladung sie ungeniert anzustarren? Nathaniel fand den Ausblick war tatsächlich ziemlich ... beflügelnd für seine Vorstellungskraft, aber das war eigentlich nicht, was er wollte. Er musste zumindest einen gewissen Grundabstand wahren. Der Siebtklässler zwang sich, seinen Blick wieder zu heben.
"Also gutaussehend und nett?", fragte er im unschuldigen Tonfall nach.

Joyce sah das Grinsen und sie konnte nicht anders, als sich über diese Drehung um dreihundertsechzig Grad seiner Persönlichkeit zu freuen. Wo er eben noch so abweisend gewesen war, war er jetzt offener, ehrlich belustigt und amüsant. Sie vermutete, dass er tatsächlich etwas verbarg, aber es tat gut, dass ihre Bemühungen nicht alle im Sand verliefen. Sie bemerkte den Blick auf ihr Kleidung und zupfte das tiefschwarze Bikinioberteil mit den saphirblauen Steinchen zwischen den beiden Flächen, die ihre Brüste bedeckten, unnötigerweise zurecht, ehe sie ihn keck anlächelte. Denn wenn Joyce eines nicht unbedingt war, dann war es prüde. "Dann solltest du wahrscheinlich noch mal hinsehen, das müsste selbst deine Vorstellungskraft Flügel bekommen", empfahl sie trocken bei seiner Frage und seine ach so unschuldige Frage entlockte ihr ein glockenhelles Lachen. "Ja, gutaussehend und nett."

Joyce schien nicht schüchtern zu sein. Sie zupfte an ihrem Bikinioberteil, das einen scharfen Kontrast zu ihrer dunklen Haut bildete. Er schluckte und hob den Blick wieder von dieser Aussicht. "Geht es tatsächlich gut, wenn man Jungs diese Art von Angebot macht? Vielleicht denke ich ein bisschen zu schlecht über meine männlichen Genossen, aber wenn ich mich richtig an meine Beobachtungen aus den letzten Schuljahren erinnere, dann wollen die meisten es nicht beim Zuschauen belassen." Nathaniel wandte den Blick ganz von Joyce ab, ließ sich aber neben sie auf die Wiese fallen und schaute hinauf in den blauen Himmel. Besser, er ließ seine Vorstellungskraft nicht zu sehr beflügeln.
"Wunderbar und ich brauchte nur etwa fünf Minuten, um dir das Kompliment zu entlockten", neckte er und schloss die Augen.

Joyce lachte leise und schüttelte den Kopf. "Weißt du, das ist ein Service für meine männlichen Freunde oder diese bemitleidenswerten Wesen, denen es an Vorstellungskraft fehlt", zog sie ihn scherzhaft auf und zwinkerte ihm zu. Ihr Lächeln wurde noch etwas wärmer, als er sich neben sie auf die Wiese fallen ließ. Es war ein Anfang und er wirkte nicht mehr wie ein eiskalter Griesgram.
Seine nächste Bemerkung kommentierte sie mit einem belustigten Schnauben. "Was muss ich tun, damit ich eines bekomme?"

"Bist du sicher, dass ich damit bemitleidenswert bin, wenn ich solche Angebote bekomme?", fragte Nathaniel belustigt nach, hielt seine Augen aber geschlossen. Joyce' Anblick hatte er auch so noch sehr gut im Gedächtnis. In der warmen Sommersonne war es warm und wieder wäre Nathaniel am liebsten in den Schatten verschwunden. Er war längst nicht so leicht bekleidet wie Joyce, der das gar nichts auszumachen schien. Aber andererseits wollte er nicht gehen. Er genoss das sorglose Geplänkel viel zu sehr.
"Du weißt selbst, dass du hübsch bist, sonst würdest du dich hier nicht so selbstbewusst präsentieren", antwortete er ungerührt. Erst ein paar Sekunden später wurde Nathaniel bewusst, dass er ihr damit irgendwie doch schon ein Kompliment gemacht hatte.

Joyce tat, als dachte sie nach. "Bis du das Angebot bekommst...ja. Danach...wahrscheinlich nicht mehr, aber das ist dann ja die Begründung dafür, dass es ein einmaliges Angebot bleibt", beschloss sie amüsiert und warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. Er allerdings hielt die Augen geschlossen, was ihr die Gelegenheit gab, ihn ein paar Augenblicke lang erneut ausgiebig zu mustern, ehe sich in ihrem Gesicht ein erfreutes Lächeln ausbreitete bei seinen Worten. "Danke, das nehme ich als Kompliment", erwiderte sie und wandte den Blick wieder von ihm ab.

"Ist es das?", fragte Nathaniel mit betont enttäuschter Stimme und öffnete seine hellen, blauen Augen wieder, um Joyce anzuschauen. Dann sollte er den Moment wohl genießen. Fast hätte er das laut gesagt, aber nein. So war Nathaniel nicht. Außerdem hatte er sowieso schon das Gefühl, nach der ersten Grenze gleich die nächste, die er nicht einreißen sollte, mit einem Bombarda anzugehen. Grenzen. Er brauchte ganz dringend Grenzen. Welche, die Joyce nicht mit einem warmen Lächeln kleinkriegen konnte."Irgendwie war es wohl ein", murmelte Nathaniel abwesend und schirmte seine Hand mit den Augen ab, um seine Mitschülerin besser anschauen zu können. "Wie hältst du diese Hitze eigentlich aus?"

"Enttäuscht?", neckte sie ihn frech und richtete ihre grünen Augen auf ihn. Sie stützte sich auf einen Ellbogen und drehte sich ein wenig seitlich, wandte sich ihm ganz zu. Er musste ja nicht wissen, dass sie viel ihrer Freizeit bei einer solchen Hitze leicht bekleidet auf den Ländereien verbrachte. Das würde er vermutlich früh genug mitbekommen. "Danke", lächelte sie erneut warm, als er zugab, dass er ihr ein Kompliment gemacht hatte und zuckte dann mit den Schultern. "Mit ganz offensichtlich weniger Klamotten als du", erklärte sie keck und wies vielsagend an sich hinab.

Nathaniel schaute demonstrativ noch einmal an Joyce hinunter und lächelte sie dann entwaffnend an. "Ein bisschen."
Sie drehte sich zu ihm um, was seine Aussicht nicht gerade weniger gut machte. Verdammt, er war auch nur ein Kerl und gerade wusste er nicht, ob er ihr lieber sein Hemd leihen oder seine fehlenden Veelafähigkeiten beklagen sollte. Vielleicht doch das Hemd. Joyce hätte in einem Hemd von ihm bestimmt nicht schlecht ausgesehen.
"War das eine Aufforderung mich auszuziehen?", scherzte er und lächelte hintergründig, als er an seinen eigenen Gedankengang von gerade eben dachte. Sein Hemd wäre dann jedenfalls frei.

Nach seinem Auftritt hätte sie nie gedacht, dass er tatsächlich einmal so offen mit ihr flirten würde. Aber offenbar hatte sie sich da getäuscht...oder ihn hatte die erste Woche in Hogwarts Besseres gelehrt? Sie erwiderte sein Lächeln allerdings. "Tja, dann solltest du es genießen, solange du noch gucken kannst", empfahl sie frech, zwinkerte ihm zu und ließ sich wieder auf den Rücken fallen. Bei seiner Frage tat sie unschuldig, ihr herausforderndes Lächeln verriet sie aber vermutlich. "Vielleicht."

Nein, genießen sollte Nathaniel nicht. Er sollte ganz fest die Augen schließen und an Denisa denken. An das, was jemandem wie Joyce bevorstand, wenn er zu viel Spaß mit ihr hatte, wenn sie vielleicht Freunde statt nur flüchtige Bekannte werden würden. Das sollte doch reichen, um ihn zu ernüchtern. Stattdessen schaute er Joyce weiter an, auch als sie sich wieder auf den Rücken drehte und die Sonne ihrer braungebrannten Haut einen warmen Glanz verlieh.
"Vielleicht ist nicht gut genug. Vielleicht sollte ich mich einfach in den Schatten legen", neckte Nathaniel und ein Teil von ihm wünschte sich, dass Joyce Ja sagte und er in den Schatten gehen musste. Weg von diesem Mädchen.

"Vielleicht solltest du auch hier bleiben und dich tatsächlich ausziehen, dann hast du es nicht warm und ich muss meinen Platz in der Sonne nicht aufgeben, um dich im Schatten weiter ein bisschen ärgern zu können", widersprach Joyce und zwinkerte ihm zu. Jetzt war er gerade ein bisschen aufgetaut, jetzt sollte er auch bleiben, wenn es nach ihr ging. Sie sah zu ihm und wieder lag Herausforderung in ihrem Lächeln, sie hoffte, dass er tatsächlich blieb.

Penetrantes Mädchen. Sie würde ihm also einfach folgen. Nathaniel gefiel der Gedanke irgendwie und andererseits ... sollte ihm niemand irgendwohin folgen, wenn er sich mal entschied zu gehen. "Gegen die Argumentation kann ich nichts sagen", gab er zu und knöpfte mit einem kleinen Grinsen sein Hemd auf. Jetzt war er froh über die fehlenden Veelagene. Sein Vater war wesentlich zierlicher als er gewesen. Zwar war Nathaniel noch lang kein Schrank von einem Jungen, aber immerhin hatte er auch nichts mehr von den feingliedrigen Veelakörpern. Der Siebtklässler hatte sein Hemd aufgeknöpft und stemmte seinen Oberkörper wieder nach oben, um das Hemd auszuziehen. Da er gern draußen las, war er leicht gebräunt, aber nicht annährend so stark wie Joyce. Jetzt hielt er ihr mit einem fragenden Blick sein Hemd entgegen und wieder zuckten seine Mundwinkel nach oben. "Zufrieden?"

"Gut so", beschied sie ihm frech, als er meinte, gegen ihre Argumentation könne er nichts einwenden. Sie zwang sich, nicht zu auffällig zu ihm hinüber zu starren, während er sich auszog und drehte ihm erst ganz ihren Kopf zu, als er ihr das Hemd hinhielt, dass sie mit einem warmen Lächeln entgegen nahm, während sie sich die Zeit nahm, seinen Oberkörper etwas näher zu betrachten. Also sehen lassen konnte der Junge sich definitiv. "Nett", kommentierte sie unbefangen und zwinkerte ihm zu. "Und ja, sehr zufrieden", antwortete sie und ihr Lächeln wurde noch eine Spur breiter.