Hope drehte verblüfft den Kopf, als sich plötzlich jemand neben sie setzte, der in diesem Unterricht eigentlich so gar nichts zu suchen hatte. Na egal, sie würde sich nicht beschweren, wenn der Unterricht ein bisschen interessanter gestaltet werden würde. "Jason!", sagte sie mit einem leisen Schnurren in der Stimme. "Und wenn man dich so sieht, könnte man meinen, dass ich ein ziemlich anziehendes Wesen bin oder warum folgst du mir neuerdings in den Unterricht?"
Hope würde sich natürlich nicht beschweren. Mit Jason konnte man eigentlich immer Spaß haben. "Und ja, ich mag Unterricht tatsächlich. Manchmal. Aus irgendeinem Grund muss dieser dumme Hut mich ja nach Ravenclaw gesteckt haben und er hat sicher nicht darauf geachtet, dass mir die blaue Uniform besonders gut steht." Die Vertrauensschülerin winkte nebenbei ein paar der anderen Schülern zu und gab ein leises 'Aaaaw' von sich, als ein blonder Junge in den Raum kam und sich auf einen freien Platz setzte. "Der ist niedlich, oder? Wie ein kleiner Welpe."
Hope wurde bewusst, dass sie mit einem anderen Jungen sprach, und sie winkte grinsend ab. "Gut, falsches Thema. Habe ich die Ehre deiner Gesellschaft die ganze Stunde lang?"

Thyr lächelte Damien erleichtert an und ließ sich neben ihn fallen. "Danke! Das ist echt nett, denn ich fürchte ... Naja, Zaubertränke ist nicht ganz mein Fach. Ich hoffe, das ist nicht schlimm. Ich will dir nicht die Noten versauen oder so." Oh mist, tatsächlich! Wenn sie Tränke brauen mussten, dann würde er das versauen und damit seinen Partner reinreiten. Thyr schaute nun sehr schuldbewusst zu Damien und der Ravenclaw. Oh mist, was tat er hier eigentlich???
Ehe Thyr wieder aufspringen konnte, stellte sich allerdings schon das Edelsteinmädchen vor. Crystal war es gewesen, ah! "Freut mich, ich bin Thyr. Thyr Aldes. Und neu hier." Was für sie bestimmt klar war, denn sonst hätte sie ihn letztes Jahr hier gesehen.
Schon kam der nächste Schüler zu ihnen und streckte ihm die Hand entgegen. Tom also. Okay, das würde er sich merken können, oder? "Ich heiße Thyr und das kann man glaube nicht mehr abkürzen." Soviel zum Thema Spitznamen. Aus den Augenwinkeln bemerkte der Feenjunge eine bekannte Gestalt und drehte verblüfft den Kopf. Das war Danny! Merlin, er war nicht die einzige Fee, die sich hier rumquälte??? Begeistert winkte Thyr seinem Freund zu. Er musste ihn später unbedingt fragen, was er hier tat!

Damiens Lächeln wurde verlegen, als Crystal von Jade sprach. "Naja...ja, es läuft toll", gab er zu und war froh, als Thyr sich neben ihn fallen ließ und er eine Entschuldigung hatte, das Thema abzubrechen, das ihn verlegen machte. Auf Thyrs Bedenken hin winkte er ab. "Keine Sorge, wir kommen da schon durch. Ich helfe gerne und meine Noten lassen sich nicht so leicht versauen - zumindest die in Zaubertränke nicht", grinste er beruhigend und nickte dann Tom zu, als der sich als letzter noch in die Reihe setzte. Jetzt war aber auch kein Platz mehr in dieser Reihe.

Jasons Grinsen wurde breiter, als er das Schnurren in Hopes Stimme hörte. "Wie ich leibe und lebe." Er musterte sie kurz noch einmal übertrieben prüfend von Kopf bis Fuß. "Und das anziehende Wesen kann ich nur bejahen. Und gut siehst du auch noch aus. Ich bin in Ermangelung von Unterricht heute leider fast zu viel mit Freizeit geschlagen und dachte mir, ich lenke einfach mal unschuldige und unverschämt gut aussehende Mädchen vom Unterricht ab. Ich muss meinem Ruf als Monster doch gerecht werden." In diesem Moment fiel ihm der unvorteilhafte Punkt an seiner Sitzweise auf: Man konnte sich nicht zurücklehnen. Blöd gelaufen. "Mich hätte er scheinbar auch besser nach Ravenclaw geschickt. Immerhin tue ich mir Unterricht sogar in meiner Freizeit an.", murmelte der Slytherin. "Aber ich glaube in meinem Fall bin ich ganz zufrieden mit der grünen Uniform, oder was meinst du?" Er blickte an sich herunter und summte etwas das sehr nach 'Stolz' klang. Hope dürfte verstehen, dass er die entsprechende Todsünde meinte.
Dann richteten sich seine Augen auf den Jungen, auf den Hope ihn hinwies. Er hätte den Jungen eher als Weihnachtsschmuck beschrieben, denn als Welpe, dass passte als Fee eindeutig besser, aber laut verlegte er sich auf ein: "Ich gebe zu, nicht ganz mein Fall." Seine Augen richteten sich auf das, was sehr wohl sein Fall war. Moment, wie schmeckte Fee eigentlich? Ob sie in Fawkestra auch weibliche Feen hatten? Das wäre doch mal interessant. "Du kannst meine Wenigkeit den ganzen Tag in Anspruch nehmen, holde Maid. Ich habe frei."

Hope drehte spielerisch eine ihrer Locken um ihren Finger und schlug eines ihrer Beine über das andere. "Und Komplimente erhalte ich auch noch! Pass bloß auf, dass du nicht wieder zum Ritter avancierst!", neckte sie den Slytherin und zog mit ihrer freien Hand dann leicht an seiner grün gestreiften Krawatte. "Ich würde ja sagen, du warst nicht langweilig genug für Ravenclaw, aber ich halte mich auch nicht für sonderlich langweilig und schau, wo ich gelandet bin!" Da sie aber sogar Slytherindraufgänger in den Unterricht locken konnte, musste sie mehr als nur ein bisschen nicht-langweilig sein.
Als Jason ein leises 'Stolz' vor sich hinsummte, wurde Hopes Grinsen ein bisschen breiter. "Wäre das nicht die passende Eigenschaft für einen Löwen?" Das Haus, in das sie gern gekommen wäre. Hope reckte sich und schaute nach, in welchem Haus sich eigentlich der Welpe befand. Fawkestra! Er musste ein Halbwesen sein. Also vielleicht sogar ein richtiger Welpe! Zu dumm für den Jungen, dass sie gerade interessantere Gesellschaft hatte, sonst hätte sie sich kurzerhand zu ihm gesetzt und ihre Neugierde befriedigt. "Ich hoffe doch, dass er nicht ganz dein Fall ist, sonst würde ich mir Sorgen machen", schnurrte Hope. Sie überzeugte sich davon, dass immer noch kein Lehrer in Sicht war, dann schlüpfte sie aus ihren Schuhen und stupste mit ihrem Fuß gegen Jasons Bein. "Mach dich nützlich und setz dich vernünftig hin." Ihre Worte wurden von einem frechen Grinsen begleitet. "Dann haben wir wenigstens eine Ausrede dafür, was du hier machst."
Als der Slytherin sagte, dass er den Rest des Tages frei hatte, streckte Hope sich zufrieden und beschloss, dass der Tag wirklich ziemlich gut lief. "Nach dieser Doppelstunde habe ich auch frei. Und ich könnte ein bisschen Entspannung gebrauchen. Vielleicht ein nettes, heißes Bad oder eine Massage." Eigentlich war der Tag sehr entspannt gewesen, aber wenn sie schon die Chance hatte ...

Jason lachte leise. "Das klingt ja glatt nach einem Gestaltwandler. Mal Ritter, mal Monster. Aber wenn ritterlich sein der Preis ist, um dir gerechtfertigte Komplimente zu machen, nehme ich das wohl in Kauf." Mit seinem schiefen Grinsen auf dem Gesicht ließ er sich ein wenig an der Krawatte nach vorne ziehen. Nein, langweilig definitiv nicht und fleißig genug auch nicht. Hufflepuff hatte er nie in Erwägung gezogen, Gryffindor mit seinem Mut, das wäre vielleicht noch was gewesen, aber die Eigenschaften für Slytherin waren viel zu sehr in ihm verankert. Er zeigte sie nur nicht, sondern spielte für seine Spielzeuge brav weiter Schwiegersöhnchen und wenn sie seine wahre Natur erkannten, war es meistens schon zu spät, um wegzulaufen. Aber schreien, schreien konnten sie noch. Und zappeln. Er grinste wölfisch. "Das nehme ich mal als Kompliment.", erwiderte er mit einem leisen Lachen. "Aber ich glaube man muss nicht unbedingt langweilig sein, um nach Ravenclaw zu kommen. Das schaffen ein paar Leute aus anderen Häusern viel zu gut."
Er musste sich ein lauteres Lachen verkneifen. "So meinte ich das jetzt eigentlich nicht. Ich hatte Stolz meistens als Eitelkeit ausgelegt. Stolz klingt noch so positiv für eine Sünde. Scheinbar sind ihnen damals die Ideen ausgegangen."
Seine Augen folgten wieder denen von Hope zu dem Baumschmuck. "Sorgen?" Er grinste schief. "So weit sind wir schon, holde Maid? Nein, ich fürchte das Risiko wäre mir zu hoch, dass sich jemand plötzlich an meinem Blut labt. Naja, aber nach dem was ich gehört habe kann es auch passieren, dass man eine flauschige Umarmung bekommt, einen Todesschrei, oder ein kleines glitzerndes Etwas, bei dem man vermutlich hinterher ein schlechtes Gewissen hat." Komplette Lüge. Solang man der Banshee den Mund zuhielt, sollte er sie fressen können, bevor sie schrie und Fee interessierte ihn nun doch ein Wenig. Werwolf kam aber so gar nicht in Frage. Jedenfalls nicht für ein Wenig Spaß vor dem Essen.
Ohne eine große Antwort folgte er der Aufforderung von Hope und drehte den Stuhl richtig herum und ließ sich wieder darauf fallen. "Oh, und worin besteht mein Nutzen, holde Dame?", feixte er. Da sie die Schuhe ausgezogen hatte, vermutete er schon etwas. Die Planung nach der Stunde, die Hope ihm präsentierte hatte auch etwas. "Was hältst du von beidem?", fragte Jason eher beiläufig und warf einen kurzen Blick zur Tür. Nicht das er den Lehrer nicht gerochen hätte, aber hin und wieder wie ein normaler Mensch zur Tür zu blicken war weniger auffällig.

cf: Zeitsprung

Sein Kopf tat weh. Unterricht war nicht gerade schön, wenn das Schloss so voll war. Missmutig war er durch die Gänge geschlichen und hatte sich mehr oder weniger zu seinem Klassenzimmer gequält. Zaubertränke. Darauf konnte er wirklich gut verzichten. Geschichte wäre ihm lieber gewesen, das machte wenigstens Spaß.
Als er die Tür öffnete, bemerkte er zuerst den fremden Geruch. Ein Slytherin, den er noch nicht vorher gesehen hatte, saß bei einer Mitschülerin. Raphael musterte den Jungen kurz. Seine Nase schlug an, doch er konnte den Geruch nicht richtig zuordnen. Als zweites fiel ihm auf, dass Tara noch nicht anwesend war und er fühlte eine leichte Enttäuschung. War sie krank? Hatte sie sich verlaufen? War sie tot?!
Er zog den Kopf ein und rutschte auf einen Platz ganz hinten. Er wollte sich am liebsten verstecken. Seine Nase schmerzte bei dem Geruch des Jungen und er hatte keine Lust, sich dabei auf das Schneiden von Zutaten oder das Brauen der Tränke zu konzentrieren. Die anderen im Raum ignorierte er so gut es ging und kramte sein Buch aus der Tasche, schlug es schnell auf und steckte seine Nase hinein, damit er beschäftigt aussah. Ob Tara noch kam?

"Sehr edel von dir", scherzte Hope. "Und solang du die Vorteile beider Rollen vereinst habe ich absolut nichts dagegen." Mist, warum hatte sie nicht in Slytherin landen können? Über ein Jahr quälte sie sich mit Jungen ab, die nicht kapieren wollten, dass sie nichts Ernstes wollte, und in Slytherin schienen die Jungs Schlange zu stehen, um Spaß mit einem hübschen Mädchen zu haben.
"Tu das ruhig, ich hasse Langweiler nämlich." Hope lehnte sich zurück und wackelte leicht mit den Zehen, wartete ungeduldig darauf, dass Jason sich endlich so positionierte, dass sie es sich bequemer machen konnte. Ihr Blick ging dabei immer wieder zur Tür, doch ein Lehrer war bisher nicht zu sehen. Das war vielleicht besser so. Mit Jason neben sich würde sie heute vielleicht keinen sehr streberhaften Eindruck machen.
"Oh, damals waren diese ganzen Religionsfanatiker eh bis oben hin zugeknöpft und haben an jeder Ecke die Sünde gesehen, von daher passt Stolz doch prima. Aber nennst du dich gerade tatsächlich selbst eitel?" Sie grinste den Slytherin frech an und schaute dann kurz zu dem neuen Jungen, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder Jason widmete. "Natürlich würde mir das Sorgen machen! Immerhin scheine ich ja dein Typ zu sein und so niedlich ich den Welpen finde, ich will nicht mit ihm verglichen werden. Er ist mir ein bisschen zu männlich und ... welpig." Hope mochte Welpen. Sie fand die putzigen kleinen Dinger niedlich. Aber Welpen waren auch hilflos und kein bisschen herausfordernd oder verführerisch. Als Jason das Risiko ansparach, dem man bei Fawkestraschülerin ausgesetzt war, beugte Hope sich zu ihm vor und zog noch einmal etwas nachdrücklicher an seiner Krawatte. "Aber das mag ich ja gerade", schnurrte sie leise. "Bei den Fawkestraschülern weißt du vorher nie woran du bist. Sie sind ein Risiko. Ich mag Risiken."
Die Ravenclaw lehnte sich wieder zurück und ihre Stimme verfiel wieder in einen munteren Tonfall. "Außerdem sind die meisten Schüler in diesem Haus bestimmt genauso zahm wie du und ich." Also ein wenig bissig, aber ansonsten nicht weiter bedenklich.
Hopes Antwort auf Jasons Frage bestand darin, ihre Beine zu heben und sie in einer fließenden Bewegung auf Jasons Schoß zu platzieren. "Natürlich darin, mir zu Diensten zu sein." Darin hatte der Slytherin schon Übung. Hope dachte an ihren kleinen Ausflug ins Vertrauensschülerbad zurück und seufzte zufrieden. "Beides klingt himmlisch."

Jason lachte leise. "Ich hoffe doch, dass ich genügend Vorteile habe." Ein Geruch stieg in seine Nase, bei dem er doch von dem Mädchen abgelenkt wurde. Widerlicher Gestank. Nein, sowas würde er nicht einmal fressen wollen. Doch der Geruch war noch schwach.
Er richtete den Blick wieder auf Hope. "Vielleicht gab es ja auch an jeder Ecke Sünden." Er grinste vielsagend. "Oder Dinge für die sich sündigen lohnen würde." Nebenbei strich er sich durch die zerzausten Haare. "Ich will ja nicht lügen.", grinste er. "Ein bisschen mag ich mein Aussehen doch." Jason zwinkerte ihr zu.
Dann betrat der Werwolf den Raum und Jasons Augen klebten sich automatisch an ihn. Ein rein instinktives Knurren bahnte sich in seiner Kehle an, doch er behielt es unter Kontrolle, dennoch lag keine Freundlichkeit in seinem Blick und hatte wenig von dem Schwiegersöhnchen, das er sonst mimte. Erst die Worte 'männlich und welpig' holten seinen Blick zurück zu Hope. "Nein, männlich und welpig ist nicht mein Fall. Das wären aber auch bei weitem keine Eigenschaften, die ich für dich aufgezählt hätte." Er zwinkerte ihr zu und lehnte sich ein Wenig zurück. Das ging ja jetzt.
Zu ihren Ausführungen über die Fawkestraschüler musste sich Jason fast auf die Zunge beißen um nicht bellend loszulachen. "Das weißt du bei den anderen Häusern auch nicht. Ich bezweifle, dass manche von diesen Wesen gerne preisgeben, dass sie anders sind, oder im Notfall noch etwas gefährliches." Er grinste sein typisches schiefes Grinsen, ohne dabei zu offenbaren, wie viel Wahrheit eigentlich in seinen Worten steckte. Das Mädchen saß hier wohl mit dem riskantesten Wesen im ganzen Raum herum. Das war aber auch nicht schwer. Feen, ein Werwolf, der ohne Vollmond kaum Kräfte hatte. Er gestatte sich ein kleines Lachen. "Ich glaube sogar, sie sind zahmer als wir." Er sog leicht ihren Duft ein und grinste sein Monsterlächeln. "Und worin bestehen meine Dienste heute, Mylady? Und ich finde auch, beides hat so einen tollen Klang."

Hope musterte den Jungen neben sich ausführlich und ihr Grinsen wurde breiter. Unkompliziert, draufgängerisch, eine Aura von Gefahr, ausgestattet mit der richtigen Prise Humor und diversen anderen Fähigkeiten, die die ravenclaw sehr zu schätzen wusste - ja. Vorteile hatte dieses gutaussehende Kerlchen eindeutig genug. "Ich bin bisher ganz zufrieden."
Sie hielt sich an ihrer eigenen und der Bank, die eigentlich hinter ihrem Platz stand, fest und rückte ihren Stuhl etwas weiter in Jasons Richtung, so dass nun ihre Waden auf seinem Schoß lagen und sie bequem die Hand ausstrecken konnte, um selbst kurz durch Jasons dunkle Haare zu wuscheln. Eigentlich sollten selbst Jungs in solchen Moment irgendwie süß aussehen, aber dieser Slytherin schaffte es irgendwie, immer diesen leisen Eindruck von Gefahr zu vermitteln, der einem einfach verbat, ihn süß oder niedlich zu finden. Attraktiv, anziehend, verführerisch und so einiges andere, aber nichts ... nunja, welpiges. "Ein ganz kleines Bisschen, ja? Tja, ich finde meins zufällig umwerfend!" Hopes Tonfall hatte für einen Moment einen betont arroganten Beiklang angenommen, aber im nächsten Moment lachte sie schon wieder und nahm ihre Hand aus Jasons Haaren.
In diesem Moment kam ein weiterer Schüler in den Raum. Raphael. Er war ebenfalls ein Ravenclaw, aber da hörte Hopes Wissen über ihn eigentlich schon auf, denn er war nicht gerade das, was man zutraulich nennen konnte. Deshalb beachtete sie sein Eintreten im ersten Moment auch kaum, aber als sie wieder zurück zu Jason schaute, fiel ihr sein Gesichtsausdruck auf. Da war nicht die Spur eines Lächelns und der Ravenclawschüler bekam einen Blick ab, der Hope selbst ohne dass sie dessen Empfängerin war, einen kleinen Schauer über den Rücken jagte. Jep, definitiv gefährliche Ausstrahlung. Was sagte es über ihren angeblich so ausgebildeten Verstand, dass sie das anziehend fand?
"Ist der nicht auch ein bisschen kerlig für dich?", neckte die Ravenclaw Jason, winkelte eines ihrer Beine an und strich mit ihren Zehen kurz über seinen Oberschenkel, ehe sie ihren Fuß grinsend wieder ablegte und ihren leicht hochgerutschten Rock wieder zurechtzupfte. "Wenn du für mich männlich aufzählen würdest, müsstest du dir auch Sorgen um deine Männlichkeit machen." Hopes Stimme hatte immer noch den scherzhaften Unterton und ihre Augen funkelten amüsiert, als sie vielsagend auf Jasons Schoß schaute. "Obwohl mir das wirklich, wirklich leid tun würde."
Was die gefährlicheren Halbwesen anging, musste Hope Jason Recht geben. Wer lief schon hüpfend durch den Gang und trällerte laut heraus, dass er ein Vampir war? Genausogut konnte man sich gleich eine Karriere als Arbeitsloser vornehmen. Werwölfe hatten es schon schwer genug und die waren nur einmal im MOnat wirklich biestig. Aber Vampire, die sich von Blut ernährten? Wendigos, die Menschenfleisch fraßen? "Unser Fawkestra dort sieht jedenfalls nicht gerade gefährlich aus, oder? Aber wie eine Veela auch nicht, sonst hätte er jetzt wohl meine Beine auf dem Schoß. Oder mich als Komplettpaket."
Als Jason behauptete, dass diese Halbwesen zahmer waren, lachte Hope leise und schüttelte den Kopf, so dass ein paar ihrer Locken über ihre Schultern fielen. Beiläufig strich sie die dunklen Strähnen zurück und strich über ihren Hals. Die Stelle, an der eine der nicht so zahmen Halbwesenrassen vermutlich beißen würde. "Ich habe meine Zweifel, dass ein Vampir nur an mir knabbern würde. Wahrscheinlich hätte ich seine Zähne ziemlich tief in meiner Haut." Ob sich das auch so anfühlen würde, wie in den Momenten, wenn Jason seine Zähne über ihre Haut kratzen ließ? Würde sie dann die gleiche Vorahnung von Gefahr spüren?
"Im Moment bestehen deine Dienste daraus, mich zu amüsieren, was dir bisher hervorragend gelingt", versicherte Hope, riss sich von den Gedanken an Bisse und Halbwesen los und schaute mit einem unschuldigen Lächeln wieder zu Jason. "Und meine späteren Wünsche wirst du sicher auch zu voller Zufriedenheit erfüllen können."

Cf: Zeitsprung

Tasche, tasche, tasche, tasche. Stundenplan. Und irgendwo her hatte sie es sogar geschafft, sich einen Haargummi zu organisieren. Sie kannte sich und ihr unglück beim brauen von Zaubertränken. Mehr als einmal hatten ihre Haare schon unter diesem Unterricht gelitten, und wenn er in diesem Schuljahr wirklich schlimmer wurde – was überall behauptet wurde, dann war ein Haargummi genau das richtige.
Lumi hatte sie nicht freiwillig gehen lassen und so kam sie etwas später als beabsichtigt in den Klassenraum. Wer rechnete auch damit, dass Zaubertränke im vierten Stock unterrichtet wurde? Lija öffnete die Tür, schob sich durch und sah im bereits relativ vollen Raum um. Mh... irgendwo in der Mitte war noch ein Platz frei, auf den sie sich einfach so setzen konnnte. Na dann. Zufrieden schritt Lija auf den Tisch zu und lies sich darauf nieder. Noch war kein Lehrer zu sehen. Dann konnte sie ja ihe Buntstifte herausholen und anfangen ihren Stundenplan anzumalen.

[anschreibbar, falls jemand noch auf Partnersuche ist.]

Cf: Zeitsprung

Eine Schuluniform war, wie sie schon damals in Japan bemerkt hatte, wirklich nicht leicht kombinierbar. Den dunklen Rock hatte sie ein wenig hochgekrempelt – Knielang sah einfach doof aus – aber ansonsten... nope, nichts machbar. Wenigstens war sie nicht in das Haus genommen, das rot als Hauptfarbe hatte, das wäre ihren Haaren nicht gut bekommen. Blau war okay, das hatte sie beschlossen. Da auf dem Stundenplan heute Zaubertränke stand, hatte sie sich erneut für zwei lose Zöpfe an der Seite ihres Kopfes entschieden. Nichts offenes in der ersten Stunde. Auch die Farbe in ihrem Gesicht hielt sich auf dem üblich normalen Niveau. Zum Glück hatte Raphael-kun ihr gezeigt wo der Gang mit den Klassenzimmern waren, ansonsten wäre sie unglaublich verloren gewesen. So aber konnte sie unbedarft den Raum für Zaubertränke betreten und sich neugierig umsehen. Ein paar der Gesichter kannte sie schon aus den Stunden davor. Nun, spannend war es hier ja allemal.
„Raphael-kun!“ Tatsache, da saß er, ganz hinten und mal wieder vertieft in ein Buch. Vor Freude strahlend lies sie sich neben ihrem Pfadfinder und Freund nieder. „Bist du jetzt schon am lernen?“

Damien - Crystal - Tom - Thyr : Mitte
Crystal kicherte leise bei Damiens Antwort. Okay, so hätte sie auch reagiert, hätte man nach ihrer Beziehung mit Tom gefragt, aber es war recht witzig jemand anderen dabei bei so einer Sache in Verlegenheit zu bringen. Crystal nickte leicht, als sich Thyr vorstellte, wobei bei den Namen kurz ihre Mundwinkel zuckten. So ungerne sie es auch zu gab, sie hatte eine Schwäche für Marvel Studios und somit auch für Thor, der eigentlich nur um einen Buchstaben so ähnlich wie Thyr war. Kurz sah die Ravenclaw auf ihre Uhr um sich zu vergewissern, ob es noch Pause war oder der Unterricht schon begonnen hatte. Sie wusste nicht einmal, wer der neue Professor war. Hoffentlich nur nicht schon wieder ein junger Referendar, denn dann würde sie echt anfangen zu glauben, McGonagall wolle alle Schülerinnen auf Hogwarts bestrafen. Grinsend sah sie wieder hoch, als sie Toms Stimme hörte und drückte ihn für ne kleine Sekunde einen Kuss auf die Wange. "Was glaubt ihr denn werden wir heute machen? Trank brauen oder recherchieren. Oder schlimmstenfalls eine Wiederholung vom letzten Jahr."

Das Buch hatte er schon fast durchgelesen. Allerdings in seiner Freizeit während der letzten Wochen. Ohne wirkliche Freunde oder Hobbys, abgesehen von Sport, verbrachte er eben viel Zeit damit, sich die Schulbücher anzugucken. Nebenbei las er auch noch privat. Sein Vater hatte ihn oft damit aufgezogen, dass er bald eine Brille bräuchte, wenn er weiter so oft in Bücher starren würde. Aber sein Vater war auch ein Idiot.
Das Buch brachte ihm einen weiteren Pluspunkt ein: Er musste sich nicht mit den Leuten im Raum unterhalten. Mindestens zwei waren keine Menschen und vermutlich wussten sie dann auch, was er war. Mit denen wollte er nichts zu tun haben. Sie machten ihm ja schon eine Gänsehaut, ohne dass er sie ansah. Raphael zog – soweit das möglich war – noch weiter den Kopf ein und betete, dass der Unterricht doch bald anfangen möge...
Da hörte er eine Stimme. Eine fröhliche, quietschige und nicht ganz akzentfreie Stimme. Er sah auf und sein Herz blieb für einen kurzen Moment stehen, als Tara ihn so überglücklich anstrahlte und sich neben ihn fallen ließ. Neben ihn! Sie hätte sich zu jedem setzen können. Nein, sie saß neben ihm! Er konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen und wurde dann rot. Schnell klappte er das Buch zu. „Nein?“ Irgendwie kam das schuldbewusster raus, als beabsichtigt war. „H-hast du gut hergefunden?“, stammelte er und kam sich vor, wie der letzte Idiot. Sich räuspernd fummelte er an dem Buchdeckel herum und blickte seine rothaarige Freundin – YES – mit einem verlegenen Lächeln an. „Und dich gut eingelebt?“

Rhea hatte stets dafür gesorgt, dass Tara Englisch lernte. In den Augen ihrer Mutter war die Muttersprache viel wichtiger gewesen, als dieses nervige Japanisch, dass sie dennoch hatte lernen müssen. Immerhin musste sie sich in dem anderen Land sprachlich auch zurecht finden. Und so war es gekommen, dass Tara eher Japanisch sprach, als Rheas geliebtes Englisch.
Allerdings machte es ihr genau dieser Umstand schwer jetzt in Hogwarts dem Unterricht zu folgen. Zumindest bis jetzt. So viele Stunden hatten sie ja noch nicht gehabt, und sie hoffte, dass es besser wurde. Jetzt saß sie immerhin schon wieder in einer Stunde. Halbwegs motiviert zog sie ihren Füller und den Block, den sie für Zaubertränke auserkohren hatte zusammen mit dem Lehrbuch aus ihrer Tasche und platzierte alles auf dem Tisch vor sich. „Nein? Dann habe ich mich wohl verguckt.“ Sie zwinkerte ihrem Banknachbarn zu und machte sich daran kurz ein paar erste Notizen in auf Kanji – gewohnheit sei Dank – auf die erste Seite des Blockes zu kritzeln.
„Oh ja!“, fröhlich grinste sie den Jungen neben sich an, „Vielen Dank“, die Wörter klang seltsam in ihrem Mund, „ noch einmal vielen Dank für deine Führung. Das hat mir sehr geholfen. Ansonsten wäre ich in zwei Stunden noch nicht da, weil ich das Zimmer für Zauberkunst suchen würde.“ Verlegen lächelte sie. Das Schloss war einfach zu kompliziert. „Mit dem einleben geht es. Das Essen hier ist...“ sie suchte nach den passenden Worten, „Sehr gewöhnungsbedürftig. Es ist... anders. Und auch alles andere.“ Sie lächelte Verlegen. „Das hast du ja bei der Feier mitbekommen.“ Sie hatte den Fisch essen können, ja. Und zusammen hatten sie sogar ein wenig Reis gefunden, was dann einfach ihre Hauptmahlzeit hier geworden war.“ Sie blickte sich im Klassnenzimmer um.
„Gibt es wegen der Klasse irgendwas, dass ich wissen muss? Oder jetzt im Unterricht?“