Jade und Damien

"Dann gehen wir jetzt und machen einen kurzen Abstecher bei Aiden vorbei, um ihn zu bitten, dass er ein Auge auf ratlos aussehende Gryffndors wirft und dann machen wir uns auf den Weg nach oben?" Er umschloss ihre Hand mit seiner und zog sie leicht in Bewegung. "Dann haben wir Zeit für uns und können uns vielleicht beruhigen...und ich werde meinen Eltern schreiben." Er lächelte sie an.

Dion - Sayla - Reshaba - Raban

Normalerweise hatte Raban sich nie die Mühe gemacht, in Reshabas Nähe zu kommen. Oder zumindest nicht oft. Sie war niemand, der sich so schnell Angst machen ließ. Sie machte Angst. Auch jetzt stach ihr Geruch zwischen all den verunsicherten und panischen Schülern um sie herum deutlich heraus und erweckte in ihm nicht halb soviel Appetit wie die anderen Jugendlichen um ihn herum. Reshaba roch eher wie Parfüm - gut, aber nicht geeignet für Raban, um seine Zähne in ihr Fleisch zu versenken.
Was seine ehemalige und offenbar auch neue Mitschülerin wohl an diese Schule geführt hatte? Raban lehnte inzwischen keine zwei Meter entfernt von ihr und einem für ihn eher uninteressanten Jungen an der Wand und musterte sie scheinbar gelangweilt.

Jade und Damien --> Aiden, Mara und Thyr

Jade nickte zu Damiens Plan nur und drückte kurz seine Hand. Nach oben verschwinden klang großartig. Endlich hatte sie auch einen Blick auf Sayla in der Menge erhaschen können. Die Slytherin war schon auf dem Weg in eine andere Richtung, aber sie lebte und war offenbar gesund. Mehr war gerade gar nicht wichtig.
Sie kamen bei Aiden und den anderen an und Jade löste sich von ihrem Freund, um Mara kurz zu umarmen. "Hey! Schön zu sehen, dass du okay bist!" Sie lächelte die Halbbanshee erleichtert an, warf dem Jungen neben ihr ein schüchternes Lächeln zu, das er etwas zögerlich erwiderte, und wandte sich dann Aiden zu. Zum Glück schien es ihm auch bestens zu gehen, was hieß, sie musste gar nicht erst fragen, ob Lilo in Ordnung war. "Nicht der erste Tag, den du als Lehrer erwartet hast, oder?", fragte sie mit einem matten Lächeln, während ihre Hand schon wieder Damiens suchte.

Dion - Sayla - Reshaba - Raban

Als ich merkte das, das weißhaarige Mädchen mich ansah, blickte ich zu ihr und hätte wenn hinter mir nicht andere Schüler gestanden hätten, einen Schritt zurück gemacht. Ihr Blick war kalt … sehr kalt. Schon jetzt war sie mir unsympathisch. Doch was tat sie hier mit Dion. Sofort wanderte mein Blick wieder zu Dion doch kurz darauf wünschte ich mir ich hätte es nicht getan. Sein Blick ließ mich schlucken. Mein Magen zog sich zusammen und mir wurde schlecht. Irgendwann erreichte auch ich meine Grenzen bei dem was ich verkraftete und gerade in dem Moment, als ich dachte alles würde gut werden und ich würde mich endlich mal wieder geborgen fühlen können, schien Dion mich nicht haben zu wollen. Langsam mit wackelten Beinen, machte ich einen Schritt zurück. Erst als ich sie auf meiner Wange spürte, bemerkte ich die Träne. Dann noch einen Schritt und dann noch einen, bis ich mich irgendwann umdrehte und durch die Menschenmassen davon hastete. Irgendwann kam ich auf der Anderen Seite des Raumes an und lehnte mich dort gegen die kalte Steinwand neben einem der Kamine. Niemand schien auf mich zu achten, als sich nun immer mehr Tränen aus meinen Augen stahlen, denn jeder war mit sich selbst oder seinen Freunden beschäftigt. Ein Wimmern entfleuchte meinen Lippen und meine Beine gaben nach. Ich rutschte an der Wand hinunter, schlang dann meine Arme um meine Beine und legte dann meinen kopf auf meine Arme. Schluchzer durchzuckten meinen Körper und zum ersten Mal seit einem Monat weinte ich.

Aiden - Thyr - Mara - (Damien - Jade)

Auf eine andere Art, als er dachte? Das Klammeräffchen traute ihm mehr zu als er sich selbst. In Thyrs Kopf schien ein Bienenschwarm herumzuschwirren, aber keine Gedanken. Das sagte er dem Menschenmädchen aber lieber nicht. Menschen schienen dauernd über irgendetwas nachzudenken. Manchmal glaubte Thyr, dass es ihnen guttun würde, ein bisschen mehr wie Feen zu sein und sich nur auf eine Sache zu konzentrieren. Hübsch aussehen, zum Beispiel.
"Was dich betrifft? Du bist eine Meerjungfrau?", fragte Thyr nun ernsthaft skeptisch und musterte die Beine des Mädchens, die in zerfetztem, dunklem Stoff steckten. Wenn er sie genauer betrachtete, sah sie ingesamt so aus, als hätte sie sich mit einer Acromantula angelegt. Überall klafften Risse in ihrer Kleidung und Thyr vergaß die spannende Frage, ob sie vielleicht doch eine Meerjungfrau war, für's erste und begutachtete das Klammeräffchen stattdessen besorgt. "Was hat dich eigentlich so zugerichtet? Bist du verletzt worden?" Die Haut unter dem zerissenen Stoff sah unverletzt aus, aber was wusste Thyr schon von menschlichen Verletzungen. Vielleicht heilten die ja schneller.
Das Klammeräffchen stellte sich jetzt auch vor. Offenbar hieß sie Mara. Mara klang schön, fand Thyr. Als sie nach seinem Namen fragte, zuckte er allerdings nur hilflos mit den Schultern. "Von meiner Mutter. Sie hat mich so genannt." War sein Name ungewöhnlich? Mist, für die Menschenwelt bestimmt!
Der andere Junge - der kleiner war als er, ha! - sprach ihn wieder an und Thyr konnte nur den Kopf schütteln. "Ich war bisher nur zur Hauseinteilung hier." Und wenn er Menschen hatte beobachten wollen, aber selbst Thyr wusste, dass diese Aussage seltsam gewesen wäre.
Zwei weitere Schüler traten zu ihnen und er wäre fast auf und ab gehüpft, als er bemerkte, dass beide kleiner als er waren. Thyr wurde allerdings durch die Tatsache davon abgehalten, dass sogar leichtes Wippen auf seinen Fußballen sein Gleichgewicht gehörig durcheinanderbrachte. Fast wäre er wieder gegen das Klammeräffchen Mara gefallen und hätte dann gleich ihre Freundin mit umgerissen. Die hatte zum Glück nichts bemerkt und lächelte ihn nur kurz an. Thyr erwiderte das Lächeln und schaute dann strahlend zu Mara. "Jetzt fanden dich schon zwei Personen umwerfend!" Er hatte ja vorhin - wenn auch versehentlich - nichts anderes gemacht als das Mädchen gerade, oder?

Aiden - Thyr - Mara - (Damien - Jade)

Mara lachte. Laut und schallend. Und vollkommen unpassend in einem Raum voller verschreckter Flüchtlinge. "Ich? Eine Meerjungfrau?" Mara bemerkte, wie Damien und Jade zu ihnen traten und ihre Stimmung hob sich sogar noch weiter. Aber vorher wandte sie sich noch einmal an Thyr. "Ich hab auch keine Flossen. Ich bein eine Halbbanshee.", sagte sie, ohne die Stimme zu dämpfen. Die Anwesenden, die ihr zuhörten wussten das schon. Mara war niemand, der damit lange hinter dem Berg hielt. Und spätestens nach dem ersten Weihnachten und den damit verbundenen Ohrwürmern, hatte sie sich schon ein bisschen in Erklärungsnot gebracht. "Und mir geht's gut." Sie folgte Thyrs Blick, an sich selbst hinunter. "Die Sachen sehen extra so aus. Aber danke der Nachfrage."
Sie wandte sich an Aiden und grinste. Jade und Damien waren fast da. "Ja, ich kenn dich. Und in meiner Vorstellung stellt uns der Aiden, den ich kenne eher Drachen als Florfligen vor." Nach diesen Worten fiel ihr Jade auch schon um den Hals und Mara erwiderte die Umarmung fröhlich. "Und erst schön dich zu sehen. Wie geht's dir? Ich hoffe dir ist nichts passiert und dem Rest auch nicht." Mara schaute Jade ausnahmsweise sichtlich besorgt an, nur um das Mädchen noch einmal an sich zu drücken. Himmel, war sie froh ihre Freundin unbeschadet wiederzusehen.
Der Kommentar von Thyr brachte sie allerdings wieder zum Lachen. "Scheint als hätte ich heute Glück, oder?" Auffordernd blickte sie in die Runde. "Ich strapazier es gleich mal ein bisschen. Na, hat noch wer Lust auf eine Runde Maraknuddeln? Thyr, Jade, ne Zugabe? Aiden? Damien? Damien! Na los, wir hatten heute noch nicht das Vergnügen. Und keine Sorge Aiden, dich vergess ich schon nicht." Lachend umarmte sie Damien und dann noch einmal nachträglich Aiden. "Boah, ich bin echt froh, euch so heil wiederzusehen!"

Dion - Raban - Reshaba - Sayla

Mit einem gehässigen Grinsen schaute Raban dem Mädchen nach, das weinend und nach Verzweiflung riechend das Weite suchte, nachdem sie einen Blick auf Reshaba und ihren Begleiter geworfen hatte. Nicht zu fassen. Das Kosava-Mädchen war noch nicht mal richtig angekommen und schon machte sie die ersten Schüler allein durch ihre Anwesenheit fertig? Irgendwie musste er herausfinden, wie sie das anstellte! Raban hatte natürlich nicht vor zu fragen, aber ...
Sein Blick fixierte die Wand hinter Reshaba. Dort bildete sich ihr Schatten ab und brachte den Wendigo auf eine Idee, die ihn innerlich frohlocken ließ. Reshaba Kosava war so in Durmstrang schon nicht für ihre Nettigkeit bekannt gewesen. Eine Tatsache, die sie Raban fast sympathisch machte. Wenn man einem Wendigo denn sympathisch sein konnte. Aber wie würde dieses Mädchen erst handeln, wenn sie von einem Wendigo besessen war? Es würde bestimmt ein wahres Fest für ihn werden! Und das Beste war, dass Raban Logenplätze haben würde!
Reshabas Schatten bewegte sich geringfügig und machte Raban darauf aufmerksam, dass das Kosava Mädchen ihn nun musterte. Die meisten Schüler in Durmstrang kamen vor Respekt und unterdrückter Angst fast um, wenn Reshaba ihre Aufmerksamkeit auf sie richtete. Raban entlockte sie nur ein träges Lächeln und einen leise glimmenden Funken Neugierde. Hatte Reshaba ihn erkannt?

Raban - Reshaba

Der leichte Luftzug im Raum wehte den Geruch von Reshaba und den Menschen in ihrer Nähe zu Raban hinüber und ließ ihn mit einem wissenden, kalten Lächeln den Kopf schieflegen. Sie genoss es auch. Die Angst dieser Menschen bereitete ihr ebenso Freude wie ihm, obwohl sie sie nicht einmal auf die gleiche Art spüren konnte. Reshaba Kosava war eine ganz andere Liga, als das kleine Sensibelchen, das seinen eigenen Körper früher beherrscht hatte. Als Wendigo wäre sie sicher ... Raban schüttelte über seine Gedanken den Kopf. Kein Grund sich vor lauter Begeisterung selbst Konkurrenz zu erschaffen. Wendigos konnten zwar im gleichen Gebiet miteinander auskommen, aber sie waren grundsätzlich Einzelgänger. Zuviele von ihnen an einem Ort konnten zu ... Komplikationen führen. Und einem auffälligen Verlust an Schülern.

Der Junge, der gerade noch an Reshaba vorbeigestolpert war, kam nun auch in seine Richtung. Raban richtete seine dunklen Augen auf ihn und knurrte leise, was den Schüler verschreckt zurückstolpern ließ. Raban grinste gehässig und stieß sich von der Wand ab. Der Geruch um Reshaba hatte sich verändert. Da war mehr Eis und weniger von diesem sterbenslangweiligen Jungen neben ihr. Sein Geruch verriet keine Angst, eher Anspannung. Nichts, was Raban begeistern konnte.
Obwohl seine Mitschülerin inzwischen mit gezogenem Zauberstab an der Wand stand, schlenderte Raban auf sie zu.Das war der Vorteil eines Wendigos. Er empfand sehr selten Angst.
"Interessanter erster Eindruck von der neuen Schule, findest du nicht?", fragte Raban im beiläufigen Tonfall, sobald er in Reshabas Nähe war. Wer sie nur beobachtete, könnte meinen, dass sie alte Freunde wären, so wie er das Mädchen ansprach, dabei hatte Raban noch nie mit ihr geredet. Für höfliche Begrüßungsfloskeln fehlte ihm allerdings meistens die Motivation. Seine dunklen Augen mit dem roten Ring um die Iris richteten sich auf Reshaba. Aus den Augenwinkeln bemerkte er ihren Schatten an der Wand und ein undeutbares Lächeln zupfte um seine Mundwinkel. Dieses Jahr würde sehr viel Spaß machen!

Dion - Sayla

Ich hatte nicht geglaubt das er mir nachkommen würde. Doch dann merkte ich wie sich jemand vor mich hinkniete und schon eine Sekunde später hörte ich seine Stimme. Ein weiterer Schluchzer entwich meiner Kehle als sich mein Herz verkrampfte, dann versuchte ich jedoch mich zu beruhigen. Einige Male atmete ich kontrolliert ein und aus, bevor ich vorsichtig den Kopf hob. Wie mein Gesicht aussah wollte ich gar nicht wissen, doch das interessierte mich auch nicht, denn meine Aufmerksamkeit lag ganz bei Dion. Fast spürte ich wie mein Herz mit sich selbst Kämpfte. Einerseits wollte es höher schlagen, andererseits war er gerade einfach zu geschafft und leblos. Meine Augen wanderten zu den seinen und ich hätte am liebsten schon wieder angefangen zu weinen, doch dieses Mal aus Erleichterung, weil er mir nachgekommen war. "Dion!", flüsterte ich leise, kniete mich hin, schlang meine Arme um ihn und vergrub mein Gesicht an seiner Schulter, "Ich habe dich so unglaublich sehr vermisst!" Erst jetzt, in dieser Umarmung, spürte ich wie sich mein Körper entspannte. Fast hätte ich aufgeseufzt, weil es sich anfühlte, als wäre alles so wie immer und der Krieg würde gar nicht existieren.